Dass das Deugniet, das jetzt vor mir steht, ein besonderes Bier ist, beweist schon das Etikett. Das Bier kommt aus der Brasserie de Bocq. Die Bocq ist ein wallonischer Nebenfluss der Maas und so liegt auch die Brauerei in der Wallonie. Trotzdem hat das Bier einen niederländischen Namen und auch die beschreibenden Stichwörter auf dem Etikett zuerst in niederländischer und erst an zweiter Stelle in französischer Sprache angegeben.
Deugniet ist im Übrigen das niederländische Wort für Strolch, wobei dieses Wort eher liebevoll gemeint ist, in etwa wie „Schlingel“ oder in „die kleinen Strolche“. Auf dem rückwärtigen Etikett sind auch der Name und die Zeichnung erklärt: „Auf dem Etikett ist ein Kerl mit nacktem Hintern zu sehen, ein Verwandter von ‚Manneke Pis‘, man kann deutlich sehen, dass er ein ‚Schlingel‘ ist.“ So, dann will ich mal die Flasche öffnen und das Bier einschenken.
Golden und gefiltert läuft das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine sehr voluminöse gemischtporige Schaumkrone, die anfangs flott ins sich zusammenfällt, aber ein Rest bleibt lange erhalten.
Das Bier duftet angenehm nach Brotkrume, dazu fruchtige Noten nach Mango, Birne und Zitrusfrüchten sowie nach weißem Pfeffer.
Der Antrunk ist ist recht süß und überzeugt mit seiner feinperligen Kohlensäure. Auf der Zunge wird das Bier überraschend fruchtig. Die Aromen spiegeln sich hier wider. Das Mundgefühl ist angenehm weich, dabei spritzig und voll. Bitterstoffe kann ich jetzt nur wenige schmecken. Die 7,5 Volumenprozent Alkohol sind gut eingearbeitet und schmecken nicht hervor. Erst in der Kehle wird das Bitter kräftiger und es klingt sehr lange nach.
Alkoholgehalt:
7,5 % Vol.
Bittereinheiten:
20 IBU
Farbe:
9 EBC
Brasserie de Bocq
Rue de la Brasserie 4
5530 Purnode
Belgien
www.bocq.be