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Mönchshof – Naturtrüb’s Alkoholfrei

Die meisten Brauereien in Franken sind bekanntlich kleine Brauereien, in denen mehr oder weniger handwerklich gearbeitet wird. Jetzt steht das Mönchshof Naturtrüb’s Alkoholfrei vor mir. Dieses Bier kommt aus der Kulmbacher Brauerei, dem vermutlich größten Brauereikonzern Frankens, die im Jahr 2010 immerhin 16 Tochterunternehmen in der Bilanz stehen hatte (neuere Zahlen liegen mir leider nicht vor). Jetzt will ich mal feststellen, ob die Brauerei auch ein gutes alkoholfreies Bier brauen kann.

Recht hell ist das Bier und es enthält ordentlich viel Hefe. Die Schaumkrone ist recht klein und besteht aus gemischtporigem weißem Schaum, der aber recht lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist frisch. Das Bier duftet nach Teig und Gras. Das Aroma gefällt mir jedenfalls schon mal.

Der Antrunk ist mild und bringt überraschend wenig Süße mit sich. Auch wenn das Bier im ersten Moment etwas wässrig wirkt, bringt die sehr feinperlige Kohlensäure einige Frische ins Bier. Leider fällt das Bier dann aber ab. Dem Körper fehlt die Vollmundigkeit, die ich aufgrund der Menge der Hefe eigentlich erwartet habe. Geschmacklich punkten kann nur der angenehm bittere Abgang mit einem recht langen Nachklang.

Das Naturtrübe von Mönchshof hat in meinen Augen die gleichen Probleme wie so viele andere alkoholfreie Biere. Da mit dem Alkohol ein wichtiger Geschmacksträger fehlt, wirkt es nicht wirklich ausgewogen. Trotzdem ist es an einem warmen Sommerabend ein guter Durstlöscher.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Brauerei:

Kulmbacher Brauerei Aktien-Gesellschaft
95326 Kulmbach
www.mönchshof.de

Köstritzer – Kellerbier

Nun steht ein Fernsehbier vor mir. Das muss ich auch mal verkosten, denn die Differenz wird mir sicher zeigen, wie gut doch Craft Beer ist. Oder vielleicht doch nicht? Gleich werde ich es wissen.

Mahagonifarben steht das Bier im Glas. Obwohl das Etikett es als „naturbelassen und unfiltriert“ ausweist, kann ich keine Trübung durch Hefe feststellen, es ist klar. Das ist schon merkwürdig und ich kann es mir nicht erklären. Da ich aber auch nichts ändern kann, mache ich weiter. Das Bier bildet relativ wenig größtenteils feinporigen Schaum, der relativ lange erhalten bleibt. Optisch ist das Bier damit nicht das, was ich erwartet hätte, aber ich kann auch nicht sagen, dass die Brauerei etwas wirklich falschgemacht hat.

Das Aroma ist nicht schlecht, auch wenn ihm einiges an Komplexität fehlt. Es wird durch das Malz dominiert, aber auch der Hopfen kommt zu seinem Recht. Neben einigen Bitternoten stelle ich den Duft von Rosinen oder anderen Trockenfrüchten fest. Der Antrunk ist mäßig süß und ich stelle fest, dass die Kohlensäure sehr feinperlig ist. Der erste Eindruck dieses Biers ist also wirklich positiv. Das ändert sich aber schnell. Sobald sich das Bier im Mund verteilt stelle ich ein unangenehmes Bitter fest, das sich mit einem verstärkten Süß vermischt. Der Körper dieses Biers gefällt mir überhaupt nicht. Der Abgang ist dann überraschend mild mit einigen Bitternoten, die sich auch einige Zeit halten.

Jetzt frage ich mich, ob die Flasche Bier eventuell falsch gelagert sein könnte. Immerhin hat das Köstritzer Kellerbier drei Auszeichnungen erhalten. Es mag auch sein, dass das Bier besser wird, wenn es kalt getrunken wird. Ich teste die Biere immer bei Zimmertemperatur, da sich bei einem wärmeren Bier die Aromastoffe besser feststellen lassen. Eventuell sollte ich das Bier noch einmal testen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hefe, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Stammwürze:

12,7 %

Brauerei:

Köstritzer Schwarzbierbrauerei
07586 Bad Köstritz
www.koestritzer.de

Flensburger – Kellerbier

Lange Zeit trauten sich die großen Brauereien nicht an das Kellerbier ran. Die Biere wurden alle gefiltert, teilweise wohl, weil die Biertrinker an klare Biere gewohnt waren. Außerdem verliert das Bier durch das Entfernen der Trubstoffe bis zu einem bestimmten Grad auch Fehlgeschmäcker. Auf der anderen Seite machen die Hefe sowie die anderen Trubstoffe das Bier vollmundiger und geschmackvoller, was vermutlich die steigende Beliebtheit der Kellerbiere, in Süddeutschland meist als Zwickl oder Zwickel bezeichnet begründet. In den letzten Jahren wurden die hefetrüben Biere immer beliebter und so versuchen sich nun auch die großen Brauereien daran. So auch die Brauerei in Flensburg, deren Kellerbier ich jetzt vor mir stehen habe.

Traditionell füllt das Familienunternehmen in Flensburg das Bier in die traditionellen Bügelflaschen ab. In den 1980er Jahren war das auch einer der Gründe, dass die Biere aus Flensburg (wenn ich mich richtig erinnere gab es damals ausschließlich das Pilsener) Kultstatus erlangten.

Optisch macht das Bier schon mal was her. Schön bernsteinfarben und hefetrüb steht das Bier im Glas, darüber viel sahniger weißer Schaum, der durchschnittlich lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist malzbetont mit Anklängen getrockneter Datteln und einem Hauch Cognac. Dabei ist das Bier aber für ein norddeutsches Bier nur sehr zurückhaltend gehopft worden.

Der Antrunk ist relativ süß und die Kohlensäure sorgt für eine angemessene Frische. Schnell verschiebt sich der Schwerpunkt des Geschmacks hin zu bitter. Dabei bleibt der Geschmack aber vollmundig und rund. Der Abgang ist dann erstaunlich wenig bitter, aber jetzt macht sich der Alkohol bemerkbar, wodurch der Abschluss leicht sprittig ist.

Alles in Allem ist das Kellerbier aus Flensburg nicht schlecht, aber mir fehlt doch noch einiges an Charakter.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Brauerei:

Flensburger Brauerei Emil Petersen GmbH & Co. KG
Munketoft 12
24937 Flensburg
www.flens.de

BierSelect

Zirndorfer – Landbier

So, nun steht mal wieder ein Bier aus Franken vor mir, das Zirndorfer Landbier. Mal sehen, wie es sich macht.

Bernsteinfarben ist das Bier im Glas, dazu eine feste und feinporige Schaumkrone, die auch recht lange erhalten bleibt. Bis hierhin macht das Bier jedenfalls alles richtig. Dazu der Duft nach Hefe und etwas Honig. Da bekomme ich doch wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Im Antrunk dominiert die Süße des Malzes, die durch die Honignote unterstützt wird, die ich bereits im Duft festgestellt habe. Im Körper kommen die Röstaromen des Malzes richtig zum Vorschein und auch der Hopfen macht sich langsam aber sicher bemerkbar.

Dieses Landbier lässt sich am besten mit den Begriffen lieblich, süffig und malzig beschreiben. Es ist wirklich empfehlenswert.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Brauerei Zirndorf GmbH
90513 Zirndorf
http://www.zirndorfer.de

 

Bitburger – 1817 Jubiläumsbier

Nun will ich mich einem Bier der Bitburger Gruppe zuwenden, dem Bitburger 1817 Jubiläumsbier. Auch wenn Bitburger eigentlich nur für Fernsehbiere bekannt ist, hoffe ich doch bei einem Bier, das zum 200jährigen Jubiläum der drittgrößten Brauerei Deutschlands gebraut wurde, etwas mehr Charakter.

Goldgelb, recht hell und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittlich große gemischtporige weiße Schaumkrone, die leider recht schnell in sich zusammenfällt. Abgesehen von der kurzen Standzeit der Schaumkrone ist an der Optik nichts auszusetzen.

Das Aroma wird durch die Hefe dominiert. Dazu kommen fruchtige Noten nach Aprikose und Zitrusfrüchten.

Der Antrunk ist frisch und mäßig süß. Aber sobald sich das Bier im Mund verteilt, fällt das Bier in ein Loch. Allein Das Malz sowie der Hopfen mit seinen leichten grasigen Noten reichen hier leider nicht aus, um ein vollmundiges Bier zu bilden. Mehr Stammwürze könnte ein Lösungsweg sein; mehr Hefe ein weiterer, da mit der Entfernung der Hefe auch ein Teil des Geschmacks verlorengeht. Der Abgang ist dann unerwartet kräftig bitter, was nicht schlecht ist, aber auch nur kurz nachklingt.

Das Bitburger 1817 Jubiläumsbier würde ich zwar einem 08/15-Pils vorziehen, aber von einem echten Genuss ist es in meinen Augen doch noch recht weit entfernt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

5 % Vol.

Stammwürze:

11,93° Plato

Brauerei:

Bitburger Braugruppe GmbH
54634 Bitburg
www.bitburger.de

Paulaner – Zwickl

Alle großen Brauereikonzerne bemerken, dass der Absatz zurückgeht. Das gilt aber nur für die Industriebiere, während Craft Beer sowie Biere, die nur regional vertrieben werden, kräftig zulegen können. Der Begriff „kräftig“ ist hier selbstverständlich im Rahmen des bereits vorhandenen Marktanteils zu verstehen. Ich könnte es auch anders ausdrücken: der Trend geht weg von den uniformen Einheitsbieren hin zu individuellen Bieren, die sich voneinander unterscheiden. Oder noch eine dritte Deutung der Situation: die Industriebiere sind nicht zwingend schlecht, aber sie sind austauschbar.

Darauf reagieren die Braukonzerne mit Bieren, die teilweise nur anders aussehen als die üblichen Biere. Andere versuchen sich mit mehr oder weniger Erfolg an Craft Beer und wieder andere lassen alte Bierstile wiederauferstehen und bringen sie neu auf den Markt. Ein Beispiel dafür das Paulaner mit seinem Zwickl, das jetzt vor mir steht. Auffällig ist schon mal die Flasche, ein Einweggebinde mit 0,4 Litern Inhalt.

Goldgelb und kräftig hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Es bildet sich eine recht üppige feinporige Schaumkrone, die sehr langsam in sich zusammenfällt. Optisch hat die Brauerei schon mal nichts verkehrt gemacht.

Das Aroma wird durch die Hefe sowie das Karamell des Malzes geprägt. Dazu kommt der Duft nach Heu, der sich aber recht schnell verflüchtigt und dem Duft grüner Äpfel Platz macht. So gefällt mir das Bukett dieses Gerstensaftes genau wie die Optik. Wenn jetzt der Geschmack genauso gut ist…

Der Antrunk gestaltet sich recht süß und ich stelle fest, dass die Kohlensäure sehr feinperlig ist. Leider ist sie in nur geringem Maße vorhanden. Kaum ist das Bier über die Zungenspitze geflossen kommt … nichts. Erst einmal fällt das Bier in ein Loch und macht einen recht nichtssagenden Eindruck. Erst im Abgang kommt ein kräftiges Bitter hinzu, das aber trotzdem nicht lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner Malz, Münchner Malz), Hefe, Hopfen ) Hersbrucker, Hallertauer Tradition)

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Bittereinheiten:

23

Brauerei:

Paulaner Brauerei GmbH & Co. KG
81541 München
www.paulaner.de

Aecht Nürnberger – Kellerbier

Die Brauerei Tucher, die zum Radeberger Konzern gehört, bewirbt ihr Bier mit vollmundigen Worten: „Es war einmal … eine Zeit, da gab es in Nürnberg bis zu 42 Brauereien, die den Bierdurst der Bürger löschten. Um all das Bier kühl zu lagern, wurden tiefe Felsenkeller unter der Kaiserburg angelegt. Die richtige Lagerung ist auch bei unserem Aecht Nürnberger Kellerbier von entscheidender Bedeutung: Es reift in aller Seelenruhe und wird naturtrüb abgefüllt. Ein wahres Nürnberger Meisterbier.“ Na, hoffentlich hat der Texter bei Radeberger da den Mund nicht zu voll genommen. An diesen Worten wird sich schließlich das Bier messen lassen müssen.

Intensiv golden steht das Bier im Glas. Mir fällt auf, dass es fast keine Hefe enthält, obwohl es doch als naturtrübes Bier angeboten wird. Na gut, diesen Effekt hatte ich ja bereits häufiger, so dass ich das der Tucher-Brauerei nicht ankreiden möchte, aber ein Bier, das fast wie gefiltert aussieht, hatte ich nicht erwartet und es war ja auch nicht versprochen worden. Die Krone aus gemischtporigem weißen ist überraschend klein und sie fällt auch schnell in sich zusammen.

Das Aroma ist blumig, dazu kommt bereits im Aroma eine leichte Malzsüße zum Vorschein. Damit enthält das Aroma keine falschen Töne, aber um mich zu begeistern ist es einfach zu wenig. Mit einer besseren Hopfenauswahl könnte mir das Aroma durchaus gefallen.

Der Antrunk ist leicht süß und wenig spritzig. Und so ähnlich geht es auch weiter. Der Körper ist schlank, wenig bitter und ohne Fruchtigkeit. Der Abgang ist ebenfalls nur gering bitter und er klingt nur kurz nach.

Nein, dieses Bier enthält keine falschen Töne, aber irgendwie von Allem zu wenig. So sehr ich mich auch anstrenge, kann ich dieses Bier nicht als Meisterbier anerkennen.

Alkoholgehalt:

12,5 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hefe, Hopfen, Hopfenextrakt

Brauerei:

Tucher Bräu GmbH & Co. KG
Tucher Straße 10
90763 Fürth
www.tucher.de

Th. König – Zwickl

Die König-Brauerei aus Beeck, einem Stadtteil von Duisburg, kenne ich bereits seit einigen Jahrzehnten, genauer gesagt das König Pilsener, das lange Zeit das einzige Bier dieser Brauerei war. Ich vermute mal, dass der Produktionsrückgang der Großbrauereien dafür verantwortlich ist, dass diese Unternehmen mittlerweile dazu übergehen, auch hochwertigere Biere zu brauen, die durchaus einige Gemeinsamkeiten mit Craft Beer haben. Jetzt steht das Zwickl der Marke Th. König vor mir. Die Marke gehört zur König Brauerei.

Das Rückenetikett verspricht schon mal viel: „Inspiriert durch traditionelles Brauwissen, das Theodor König auf seinen Reisen sammelte, brauen wir dieses vollmundig süffige Kellerbier. Edle Aromahopfensorten, spezielle Caramelmalze und eine lange, kühle Reifung machen unser bernsteinfarbenes Zwickl zu einer feinmilden, naturbelassenen Bierspezialität.“ Zusätzlich verspricht das Etikett, dass dieses Zwickl nur mit Aromahopfen gebraut wurde. Na, dann bin ich ja mal neugierig.

Bernsteinfarben und klar zeigt sich das Bier im Glas, dazu eine feine Kohlensäure, die für einen cremigen elfenbeinfarbenen Schaum sorgt, der auch lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier schon mal einen guten Eindruck.

Das Bier duftet intensiv nach Toffee. Ich vermute daher mal, dass es recht mild ist, da die Aromen des Hopfens nicht wirklich durchkommen. Aber ein Bier mit ausgesuchten Malzsorten kann ja auch etwas Besonderes sein.

Der Antrunk ist wie erwartet recht süß und malzig. Außerdem stelle ich fest, dass die Kohlensäure wirklich kräftig ist. Der Körper ist vollmundig, rund und ausgeglichen. Zur Süße gesellt sich jetzt noch eine milde Bittere, die für eine gewisse Süffigkeit sorgt. Aber merkwürdig – so kräftig die Kohlensäure im Antrunk war, fehlt sie mir jetzt plötzlich. Der Abgang ist dann recht mild, aber die Bitternoten klingen noch einige Zeit nach.

Das Zwickl ist ein Bier, das sich positiv vom König Pilsener abhebt. Trotzdem sehe ich noch Potential für Verbesserungen. Zu einem Wildschwein-Sauerbraten ist dieses Bier eine gute Begleitung.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Carapils, Dunkles Karamellmalz, zwei weitere Malze), Hopfen (Perle, Tradition), Hefe

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Bitterwerte:

20 IBU

Brauerei:

König-Brauerei GmbH
47139 Duisburg
www.theodor-koenig.de

Eibauer – Zwick’l

Die Privatbrauerei Eibau in der Oberlausitz wurde 1810 von der Brauereikommune Zittau erbaut. Die Brauerei hat ein feines Biersortiment. Auch wenn sie vor allem für ihr Schwarzbier bekannt ist, bietet Eibauer aktuell 14 verschiedene Biersorten an. Jetzt steht das Eibauer Zwick’l vor mir.

Goldgelb und nur leicht hefetrüb steht das Bier vor mir. Der Schaum ist gemischtporig und durchschnittlich voluminös. Er fällt auch durchschnittlich schnell in sich zusammen.

Obwohl ich im Bier nur wenig Hefe sehe, tritt sie im Aroma doch deutlich hervor. Dazu kommen eine angenehme Malzigkeit, deutliche bittere Noten und ein Hauch Trockenfrüchte. Bis hierhin kann ich an dem Bier keine Fehler erkennen, aber wirklich vom Hocker hauen mich die Optik und das Aroma nicht.

Der Antrunk ist mäßig süß und die Kohlensäure ist passend dosiert, so dass der erste Kontakt mit der Zunge durchaus angenehm ist. Dann kommt leider ein kleines Geschmacksloch, bevor sich der bittere Geschmack steigert. Jetzt würde ich mir etwas Fruchtigkeit wünschen. Im Abgang erfreut sich ein kurzes kräftiges Bitter die Kehle, das aber flott nachlässt und dann durchschnittlich lange nachklingt.

Schade, von einem Zwickl aus Eibau hätte ich mir eigentlich mehr versprochen. Die Brauerei hat zwar keine Fehler gemacht, aber mir fehlt einfach das Besondere.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Brauerei:

Privatbrauerei Eibau i.Sa. GmbH
Neueibauer Straße 9
02739 Eibau
www.eibauer.de

Franziskaner – Kellerbier

Nach so vielen Craft Beer und regionalen belgischen Bierspezialitäten (die belgischen Brauer mögen den Begriff Craft Beer für ihre Biere nicht, weil sie sagen, dass die meisten Biere in Belgien schon immer handwerklich hergestellt wurden und daher keinen zusätzlichen Gattungsbegriff benötigen. Diese Argumentation ist für mich durchaus überzeugend und ich würde sie auch auf viele Bierregionen in Deutschland gelten lassen) will ich mich jetzt einmal wieder einem deutschen Industriebier zuwenden, dem Franziskaner Kellerbier.

Eigentlich ist diese Brauerei durch ihre Weizenbiere bekannt. Dass jetzt ein untergäriges Kellerbier angeboten wird, verwundert mich etwas, aber zusätzliche Vielfalt im Angebot kann ja nicht schaden. Schließlich plant Franziskaner nun auch, in jedem Jahr ein Jahrgangsbier zu brauen.

Die Website von Franziskaner betont, dass das Bier handwerklich hergestellt wurde und auch, dass neben anderen Inhaltsstoffen auch Ballaststoffe für einen ausgewogenen Genuss sorgen. Von Ballaststoffen im Bier habe ich noch nie etwas gehört. Leider hilft auch die Nährwertdeklaration auf dem Rückenetikett der Flasche nicht weiter; dort stehen auch dort keine Angaben zu den Ballaststoffen, dort werden sie einfach nicht erwähnt.

In hellem Bernstein präsentiert sich das Bier im Glas. Es ist schwach hefetrüb, im Allgemeinen sind die nicht filtrierten Biere deutlich trüber. Es bildet sich viel weißer cremiger Schaum, der recht lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch Karamelldüfte geprägt, die durch Noten grüner Früchte und Äpfel unterstützt werden. Der Antrunk ist recht süß und zeigt, dass die Kohlensäure sehr schön feinperlig ist. Ich finde es nur schade, dass die Kohlensäure so sparsam vorhanden ist. Erstaunlich wird das Bier, sobald es sich im Mund verteilt. Der Körper ist wuchtig und dabei ist das Verhältnis von Süße, Säure und Bitterstoffen gut ausgeglichen. Der Abgang ist dann überraschend mild. Mit einem aromatischeren Hopfen könnte dieses Bier bei meinen Favoriten dabei sein.

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Hefe

Brauerei:

Spaten-Franziskaner-Bräu GmbH
80335 München
www.franziskaner-weissbier.de