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Brew and Spirits – John Lee Blues

Seit dem Jahr 2011 wird in Valencia Craft Beer gebraut. Die dortigen Brauer haben eine Leidenschaft für guten Geschmack und gute Musik. Diese Leidenschaft treibt sie an. Im Jahr 2019 wurde die Brauerei zum zweitgrößten Craft Beer-Produzenten in der valencianischen Gemeinschaft für Craft Beer. Seit der Gründung hat die Brauerei 24 nationale und internationale Auszeichnungen errungen. So kann ich mich auf die Verkostung freuen, die ich jetzt vornehmen werde.

Dunkel kupferfarben fließt das Bier ins Glas. Die Intensität der Farbe ist beachtenswert. Dazu kommt eine voluminöse gemischtporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Zumindest optisch ist dieses Bier beeindruckend.

Düfte nach dunkler Schokolade, nach Trockenfrüchten und Lakritz steigen mir in die Nase. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine geringe Karamellsüße sowie eine kräftige Kohlensäure aus. Auf der Zunge nimmt der Karamellgeschmack zu, begleitet vom Geschmack nach Lakritz und ein dazu passendes Bitter. Auch wenn das Mundgefühl samtig ist, fehlt mir doch etwas fruchtige Säure, die den Geschmack abrunden würde. Im Abgang erfreut ein angenehmes Bitter meine Kehle, das sehr lange nachklingt.

Das Strong Ale von B&B Brew and Spirits John Lee Blues ist eine würdige Hommage an die Blues-Legende John Lee Hooker.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,4 % Vol.

Bittereinheiten:

38 IBU

Farbe:

25 EBC

Brauerei:

B&B Brew and Spirits, S.L.
C/ Ildefonso Carrascosa, 18
46560 Massalfassar
Spanien
www.brewandspirits.com

Kempisch Vuur Winter

Kempisch Vuur (Weihnachtsfeuer) heißt das Blonde Strong Ale, das jetzt vor mir steht. Von dieser belgischen Spezialität werden jedes Jahr im August 1000 Liter gebraut. Auf diese Weise hat das Bier ausreichend Zeit zu reifen, so dass dieses Winter Ale zum Jahresende des übernächsten Jahres seinen gesamten Genuss entfaltet hat. So sagt es jedenfalls das Etikett der Flasche aus und ich will jetzt mal testen, wie weit es mit dem Genuss überhaupt her ist.

Goldgelb und hefetrüb präsentiert sich das Kampisch Vuur Winter im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die auch lange erhalten bleibt. Alles in Allem ist die Optik solide und ansprechend, aber nicht außergewöhnlich.

Das Aroma wird durch Karamellnoten geprägt. Daneben sticht eine deutliche Alkoholnote hervor, was bei einem Alkoholgehalt von 9 Volumenprozent aber auch kein Wunder ist. Abgerundet wird das Aroma durch die Düfte von Südfrüchten, vor allem von Mango, sowie einige würzige Noten, die ich aber nicht näher bestimmen kann.

Der Antrunk ist recht süß, dabei aber durch die sehr feinperlige Kohlensäure durchaus spritzig und frisch. Zunächst spiegeln sich auf der Zunge die Fruchtnoten aus dem Aroma wider, bevor sich auch die Bitterstoffe hervorwagen. Das Mundgefühl ist kräftig, rund und wärmend. Insgesamt ein wirklich ausgewogenes kräftiges Bier. Der Abgang wird durch ein freundliches und nicht zu starkes Bitter geprägt, das aber lange nachklingt. Dazu kommt in der Kehle auch der Alkohol deutlich dazu.

Das Kempisch Vuur Winter ist ein süffiges und angenehmes Bier zum Jahresausklang. Die Brauer haben also ihre Aufgabe voll und ganz erfüllt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Münchner), Weizenmalz, Hafermalz, Maismalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Stammwürze:

20° Plato

Bitterwert:

32 IBU

Brauerei:

Brouwerij Pirlot
Heistraat 3
2240 Zandhoven
www.kempisch-vuur.be

De Ryck – Arend tripel

Das Arend tripel, das jetzt vor mir steht, wurde bereits zum besten Triple Europas gewählt. Außerdem hat die Brauerei Arend, die dieses Bier kreiert hat und die zu den „Belgian Family Brewers“ gehört, mit diesem Bier dreimal den World Beer Cup in der Kategorie Belgian Triple gewonnen. Auch die zwei Bronze- und die eine Silbermedaille sollen hier nicht unerwähnt bleiben. Mal sehen, wie das Bier mir gefällt.

Rotgolden und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Die überdurchschnittlich große Schaumkrone ist grobporig, bleibt aber trotzdem lange erhalten.

Das Aroma ist malzbetont. Das Bier duftet nach frischem Brot und Karamell. Unterstützt wird das Aroma durch den typischen Duft belgischer Hefe, die den Duft reifer Birnen beiträgt. Das macht wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist trocken und spritzig und gleich von Beginn an schmecke ich die Hefe. Auf der Zunge gesellen sich eine leichte Süße sowie ein dezentes Bitter dazu. Auch der Alkohol ist zu schmecken, aber der Geschmack ist dut eingearbeitet. Im Abgang wird das Bier wieder trockener und ein leichtes Bitter klingt lange nach. Im Nachklang kommt auch der Geschmack des Alkohols stärker durch.

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Stammwürze:

18° Plato

Empfohlene Genusstemperatur:

6° Celsius

Brauerei:

Brouwerij De Ryck
Kerkstraat 24
9550 Herzele
www.brouwerijderyck.be

Hapkin

Hapkin ist eine Brauerei im Flämischen Opwijk. Ich habe einmal versucht, einige Informationen über die Brauerei zu sammeln, aber leider hält sich das Unternehmen darüber sehr bedeckt. Über die Biere gibt es im Internet gerne Auskunft, aber über das Unternehmen ist leider nichts zu finden. Na gut, dann muss ich mich halt auf das Bier beschränken.

Golden und nur sehr leicht hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Die feinporige Schaumkrone ist sehr voluminös und bleibt durchschnittlich lange erhalten.

Das Aroma ist würzig und wird durch den Hopfen dominiert. Aber auch der Malzkörper kommt durchaus zu seinem Recht und nach einiger Zeit entwickelt sich auch der Duft nach grünen Äpfeln.

Der Antrunk ist recht süß, aber durch die reichliche Dosierung der Kohlensäure überwiegt die Spritzigkeit. Auf der Zunge drängen sich die Bitterstoffe in den Vordergrund. Das Bier ist recht vollmundig, wobei der Alkohol deutlich zu schmecken ist und angenehm wärmt. Das Bitter bleibt auch im Abgang dominant, wobei das Bier jetzt etwas trockener wird.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Glukosesirup, Zucker, Hopfen, (Saazer, Monroe, Spalter Select), Hopfenextrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Bittereinheiten:

29 IBU

Brauerei:

Hapkin
Ringlaan 18
1745 Opwijk
Belgien
www.Hapkin.be

Verzet – Moose Blues

Selten preist eine Brauerei ihr Bier so vollmundig an wie es tVerzet hier mit dem Moose Blues tut: „Wenn du den Blues hast, verlasse dich auf den Elch. Vergiss deine Sorgen dank seines Aromas nach getrockneten Früchten und dunkler Schokolade. Wenn du dann immer noch den Blues fühlst – dabadee, dabadoo – nimm einfach einen großen Schluck von diesem dunklen wohlschmeckenden Bier. Genieße den Geschmack von geräuchertem Malz und Karamell. Die Zugabe von kanadischem Ahornsirup gibt ein komplexeres Gefühl im Mund. Genieße dieses faszinierende Bier langsam, so dass es alle seine Geheimnisse nacheinander verraten kann und du eine andere Art von Blues entdecken kannst.“ Ob dieses Bier dies alles wirklich leisten kann?

Sehr dunkel rubinrot präsentiert sich das Bier im Glas. Die gemischtporige hellbraune Schaumkrone ist nur klein und löst sich schnell auf. Da kann man wirklich den Blues bekommen.

Das Aroma ist süß mit dem Duft nach getrockneten Feigen und anderen Trockenfrüchten. Dazu kommen die Röstnoten von Kaffee, begleitet durch den Duft frischen Brotes.

Auch der Antrunk ist süß und mir fällt die überaus kräftige Kohlensäure auf. Auf der Zunge ist das Bier fruchtig-bitter, unterstützt durch einen leichten Kaffeegeschmack, dabei aber ausnehmend frisch. Die Süße bleibt erhalten. Das Mundgefühl ist voll und weich. Erst im Abgang wird das Bier trockener, die Bitterstoffe kommen in den Vordergrund und klingen lange nach.

Das Moose Blues mit dem Untertitel B Beer King eignet sich hervorragend als Dessert. Lediglich die Schaumbildung könnte die Brauerei noch optimieren.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij tVerzet
Grote Leistraat 117
8570 Anzegem
www.brouwerijtverzet.be

Wilderen – Cuvée Clarisse

Die im Jahr 1743 gegründete Brouwerij Wilderen ist in Flandern beheimatet. Mit Ausnahme der Information, dass es dort einen großen Biergarten gibt, konnte ich keine Informationen über diese Brauerei finden. Aber von dort kommt das Wilderen Cuvée Clarisse, das jetzt vor mir steht und das bei den World Beer Awards 2019 als weltbestes seines Stils ausgezeichnet wurde.

In einem schönen tiefen Rubinrot fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine durchschnittliche feinporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Ein Bier wie gemalt.

Das Aroma ist malzbetont, süß und sirupartig. Düfte nach dunkler Schokolade und Karamell steigen mir in die Nase, unterstützt durch einen Hauch Lakritz sowie einige florale Noten.

Überraschend ist der erste Kontakt des Bieres mit der Zunge, denn es ist nicht so süß wie ich es aufgrund des Aromas erwartet hätte. Dazu kommt eine sehr feinperlige Kohlensäure, die das Bild zu einem sehr eleganten Bier abrundet. Auf der Zunge stelle ich eine leichte Säure fest und ich schmecke Trockenfrüchte, die durch den Hopfen mit einer leichten Schärfe gut abgerundet werden. Die 9,2 Volumenprozent Alkohol sind sehr gut eingearbeitet, so dass der Alkohol nicht in den Vordergrund trifft und nur wärmend wirkt. Der Abgang ist mild und der Geschmack nach Trockenfrüchten klingt kurz nach.

Auch wenn das Wilderen Cuvée Clarisse nicht als Weihnachts- oder Winterbier ausgewiesen ist, passt es doch perfekt in diese Jahreszeit.

Zutaten:

Wasser, Gerste, Hopfen, Hefe, Kräuter

Alkoholgehalt:

9,2 % Vol.

Bittereinheiten:

28 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

10° Celsius

Brauerei:

Brouwerij Wilderen
Wilderenlaan 8
3803 Sint-Truiden (Wilderen)
www.brouwerijwilderen.be

Broeder Jacob – Double Espresso

Jeder kennt das Volkslied über den Mönch, der zu lange schlief. Bruder Jacob (Frere Jacques wie in England bekannt). Aber warum ist dieser arme Mönch nicht rechtzeitig zur Frühmesse gekommen? Die Legende lautet wie folgt:

Wir befinden uns im Jahre 1385. Jacobus Klaaszn ist ein sechzehnjähriger Novize, und sein Abt gibt ihm den Auftrag, ein Lehrling von Bruder Isidoor zu werden. Bruder Isidoor ist der Braumeister des Klosters. Aber dieser gute Mann nähert sich dem reifen Alter von achtzig Jahren. Und der Abt will vermeiden, dass Isidoor seine Brauereigeheimnisse mit ins Grab nimmt. Das Bier von Isidoor ist ein angenehmes, leicht alkoholisches Bier. Die Mönche trinken es zu ihrem Mittagessen. Bruder Jakob – wie der Junge jetzt genannt wird – ist ein eifriger Student. Eines Tages schickt Bruder Isidoor ihn ins Kloster von Rochefort. Dort wird ihm ein Bier serviert, dessen Geschmack er sehr mag. Er beginnt ein Gespräch mit dem Mönch/Brauermeister und lernt ein paar Dinge. Zurück zu Hause berichtet er dem Abt, was er in Rochefort gelernt hat. Er bittet um die Erlaubnis, ein solches Bier selbst brauen zu dürfen. Der Abt erteilt seinen Segen, aber nur unter der Bedingung, dass Bruder Jakob in seiner Freizeit experimentiert. Deshalb ist Bruder Jakob mitten in der Nacht mit Pfannen, Kesseln und Fässern beschäftigt. Er ist so in seine Arbeit vertieft, dass er viel zu spät in seine Zelle zurückkehrt. Mit dem bekannten Ergebnis. „Bruder Jakob, schläfst du noch?“ (Frère Jacques, dormez-vous?)

Aber die Arbeit von Bruder Jakob hat großartige Ergebnisse gebracht. Eines Tages ist sein Bier fertig. Er präsentiert Vater Abt sein erstes Fass. Der ist erfreut, aber auch besorgt. Das Bier schmeckt köstlich und ist reichhaltig, enthält aber mehr Alkohol als die Mönche und Brüder gewohnt sind. Deshalb weist er an, dass das Bier von Brüder Jakob nur im Geheimen gebraut werden darf. Und das nur für ihn. Und so wurde geschah es dann … bis Johan Claes im einundzwanzigsten Jahrhundert wieder auf den Geschmack kam. Er machte sich an die Arbeit und braute mit dem zustimmenden Segen von Bruder Jakob ein neues Bier, das jetzt auch seinen Weg zu mir gefunden hat.

Blickdicht schwarz mit einer durchschnittlich voluminösen hellbraunen und sahnigen Schaumkrone, die lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas. So gefällt mir das.

Wie erwartet duftet das Bier nach Kaffee, dunkler Schokolade und Vanille. Der intensive Kaffeeduft ist kein Zufall, denn während des Brauvorgangs wird der Würze der nach türkischem Rezept für Mokka aufgegossene Kaffee aus Guatemala zugegeben.

Der Antrunk ist leicht süß und die Kohlensäure ist wirklich reichlich dosiert. Auf der Zunge wird die Süße noch kräftiger, dazu kommen eine leichte Säure und ein geringes Bitter, so dass die Aromen sich auf der Zunge widerspiegeln. Das Mundgefühl ist voll und rund. Der Abgang wird durch ein mildes Bitter geprägt, das trotzdem sehr lange anhält.

Alkoholgehalt:

7,7 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Broeder Jacob
Beninksstraat 28
3111 Wezemaal
Belgien
www.broederjacob.com/

Barbe Noël

Barbe Noël ist ein Starkbier, und obwohl es aus Belgien stammt, wird es aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe gebraut und dürfte zumindest in dieser Hinsicht auch den härtesten Verfechter des deutschen Reinheitsgebots zufriedenstellen. Außerdem wird das Barbe Noël mit einem Stammwürzegehalt von 16° Plato mit Hilfe heller Malz eingebraut. Damit ist dieses Bier eines der wenigen hellen Weihnachtsbiere. Nach dem Brauvorgang wird das Bier 14 Tage lang ein erstes Mal vergoren. Durch die Lagerung erhält das Bier einen volleren Geschmack. Diese Lagerung endet, wenn ein Alkoholgehalt von 7,2 Volumenprozent erreicht ist.

Intensiv goldfarben mit einem leichten Rotstich fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine unterdurchschnittlich große Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Auffällig ist die sehr agile Kohlensäure.

Das Aroma ist malzbetont nach frischer Brotkruste. Aber auch würzige Noten sowie einige blumige Anklänge kommen nicht zu kurz.

Der erste Eindruck, den das Bier auf der Zunge hinterlässt, ist eine frische Süße. Erst danach kommt die Würzigkeit zum Vorschein, die sich mit der Süße etwa die Waage hält. Das Mundgefühl ist voll und rund. Leider kommt der Alkohol stärker zum Vorschein als ich es bei 7,2 Volumenprozent erwartet hätte. Im Abgang entwickelt sich erstmals auch ein bitterer Geschmack, der dann lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Malz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,2 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Brauerei:

Brasserie Verhaeghe Vichte
Sint-Dierikserf 1
8570 Vichte
Belgien
www.brouwerijverhaeghe.be

St. Feuillien – Cuvée de Noël

Nun haben wir Ende September und es ist wieder einmal soweit – die Winter- und Weihnachtsbiere kommen bei mir an. Heute verkoste ich das Cuvée de Noël aus der Brasserie St. Feuillien im wallonischen Rœulx.

Auch in diesem Jahr feiert die Brasserie St-Feuillien das Ende des Jahres mit ihrem bekannten Feiertagsklassiker Cuvée de Noël. Dieses Bier, das als eines der besten Weihnachtsbiere der Welt gilt, ist nur während der Wintermonate erhältlich, auch wenn das Bier sicherlich noch erheblich länger haltbar ist. Aber jetzt will ich erst einmal wissen, wie gut das Bier frisch ist.

Das Aroma ist röstig-fruchtig und da auch der Alkohol zu riechen ist, wirkt es fast likörartig. Düfte nach Trockenfrüchten und Lakritz steigen mir in die Nase und der Duft nach Rübensirup komplettiert das süße Aroma des Biers.

Wie ich es erwartet hatte ist der Antrunk süß, was durch die sehr feinperlige Kohlensäure etwas neutralisiert wird. Auf der Zunge kommt der Lakritzgeschmack kräftiger durch als ich es aufgrund des Aromas erwartet hätte. Dazu kommen einige würzige Geschmacksnoten. Das Mundgefühl ist weich und voll und der Alkohol wirkt wärmend. Im Abgang wird das Lakritz noch kräftiger, dazu kommt der Geschmack dunkler Schokolade, der durch ein leichtes Brennen des Alkohols abgelöst wird. Der Geschmack klingt lange nach.

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Brauerei:

Brasserie St. Feuillien
Rue d’Houdeng 20
7070 Le Rœulx
Belgien
http://www.st-feuillien.com/

Ciney Cuvée Blonde

Roger Demarche gründete bereits im Jahr 1952 in Ciney die Brauerei SA Brasserie Demarche. In den 1970er Jahren entwickelte er ein neues Braunbier, das er 1978 unter der Marke Cuvée Ciney anbot. Erstmals wurde das neue Bier am 23. Juni 1978 im Le Rubens am Place Monseu, dem zentralen Platz der Stadt Ciney, an dem sich auch die Kirche St. Nicolas befindet, ausgeschenkt. Der Turm von St. Nicolas, der das „i“ im Ciney-Logo bildet, wurde 2010 bei einem Sturm schwer beschädigt. In den folgenden zwei Jahren besuchte Demarche Kneipen und Restaurants in der Umgebung von Ciney, um Cuvée Ciney weiter zu verbreiten. 1980 schuf er unter der Marke Ciney eine weitere Sorte, Cuvée de Ciney Blonde, ein obergäriges, starkes Blondes Bier. Beide Sorten galten bei einer Produktionsmenge von etwa 1.000 Hektolitern (1980) als Bière a façon, also als Spezialbier, das nur in kleiner Menge gebraut wird. Außerhalb der Umgebung Cineys war das Bier nur in Namur und Lüttich erhältlich.

Ciney wurde ab Anfang der 1980er Jahre schnell populär und entwickelte sich in Belgien bis 1988 zu einer landesweit verbreiteten Marke. Die Brauerei schaffte neue Anlagen und Fahrzeuge an und stellte Brauereipersonal, Vertriebsmitarbeiter und Fahrer ein, bis sich die Mitarbeiterzahl auf 30 verdoppelte. Auch das Branding und die Farben wurden geändert. 1986 kam eine dritte Biersorte hinzu: Ciney Spéciale 10, ein Amberbier mit hohem Alkoholgehalt. Im Oktober 1987 wurde die Brauerei Brasserie Demarche für ihre Ciney-Biere auf der Brüssler Lebensmittelausstellung Salon de l’Alimentation de Bruxelles mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Neben Gastronomiebetrieben, die für etwa 70 % des Absatzes sorgten, wurde Ciney nun auch als Flaschenbier in den Supermärkten Belgiens vertrieben. 1992 erreichte der Absatz von Cuvée de Ciney 40.000 Hektoliter. Ab dem Jahr 2000 wurde Ciney in einer Alken-Maes-Brauerei in Jumet in der Provinz Hainaut gebraut, die aber 2007 geschlossen wurde. Seitdem wird Ciney in der Alken-Maes-Brauerei in Alken gebraut.

Intensiv golden und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist durchschnittlich groß und bleibt lange erhalten.

Das Aroma ist fruchtig. Düfte nach Südfrüchten, nach Maracuja, Ananas und Honig steigen mir in die Nase.

Der Antrunk ist überraschend süß, was durch die sehr reichlich dosierte Kohlensäure etwas abgemildert wird. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider, wobei auch ein passend dosiertes Bitter dazukommt. Das Mundgefühl ist rund und voll. Im Abgang wird das Bitter kurz kräftiger und es klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Glucosesirup, Zucker, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

6° Celsius

Brauerei:

Brasserie Alken-Maes
Stationsstraat 1
3570 Alken
Belgien
www.alken-maes.be