Schlagwort-Archive: IPA

India Pale Ale – vom Kolonialbier zur Kultmarke

Wenn man heute ein India Pale Ale (IPA) öffnet, erwartet man spritzige Frische, fruchtige Hopfenaromen und kräftige Bittere. Doch kaum jemand ahnt, dass diese Bierlegende auf einer Mischung aus Zufall, Geschäftssinn und kolonialem Fernweh beruht.

Alles begann im 18. Jahrhundert mit der East India Company, die zwischen England und Indien Handel trieb. Die Schiffe kehrten meist halbleer in die Kolonien zurück – also nutzten die Offiziere den freien Frachtraum, um auf eigene Rechnung Bier mitzunehmen. Ideal war die Hodgson’s Bow Brewery, nur wenige Meilen vom Hauptsitz der Handelsgesellschaft entfernt. Hodgson bot den Offizieren ein verlockendes Geschäft: Sie durften das Bier erst bezahlen, wenn sie nach ihrer 18-monatigen Reise zurückkehrten. So wurde sein helles, starkes „October Beer“, ein gut gelagertes Pale Ale, bald zum Kassenschlager in Indien.

Die Legende vom „extra stark gehopften Bier für den langen Seeweg“ klingt zwar plausibel, lässt sich historisch aber kaum belegen. Wahrscheinlicher ist, dass Hodgsons Bier einfach robust genug war, um die Reise gut zu überstehen – und in der tropischen Hitze Indiens besonders erfrischend schmeckte.

Erst Jahrzehnte später kam der Name India Pale Ale auf, und die Bühne gehörte längst einer anderen Stadt: Burton-on-Trent. Dort fand man das perfekte Brauwasser – reich an Kalzium und Sulfat, ideal für helle, trockene Biere mit sauberer Bittere. Brauer wie Allsopp und Bass kopierten Hodgsons Erfolgsrezept, verbesserten es und gewannen den indischen Markt im Sturm. Um 1830 exportierten sie bereits tausende Fässer jährlich, und erstmals tauchte der Name „India Pale Ale“ in Zeitungsanzeigen auf.

Im 19. Jahrhundert schwappte der Stil über den Atlantik. In den USA entstand eine eigene, stärkere Interpretation des IPA – bis die Prohibition die Entwicklung abrupt beendete. Einzige Ausnahme war das legendäre Ballantine IPA, das über Jahrzehnte als einsames Relikt weitergebraut wurde.

Auch in England verschwand das IPA allmählich von der Bildfläche. Mild Ale und Lagerbiere dominierten, und die aufwendige Fasslagerung wurde schlicht zu teuer. Das Zeitalter des India Pale Ale schien vorbei.

Erst in den 1970ern kam die Wende: Die Anchor Brewing Company aus San Francisco brachte mit dem Liberty Ale ein Bier auf den Markt, das die alte Idee des hopfenbetonten Pale Ales wiederbelebte. Gebraut mit Cascade-Hopfen, aromatisch und fruchtig – das war die Geburtsstunde des modernen West Coast IPA.

Von dort aus eroberte der Stil die Welt zurück. Heute ist IPA nicht mehr nur ein Bierstil, sondern eine ganze Familie: vom Session IPA über Imperial IPA bis zu exotischen Varianten wie White IPA, Rye IPA oder Belgian IPA. Jede Interpretation ist eine Hommage an die große Geschichte eines Bieres, das einmal nur zufällig den Weg nach Indien nahm – und schließlich die Welt veränderte.Doch eines eint sie alle: der Geist der Entdecker, die einst Bier um die halbe Welt verschifften – und dabei einen Stil schufen, der bis heute Abenteuer im Glas verspricht.

Maisel & Friends – Hoplander Krush

Hoplander ist eine exklusive Serie mit Sondersuden von Maisel & Friends (Brauerei Gebrüder Maisel, Bayreuth) in Kooperation mit dem Hopfenhändler BarthHaas. Jährlich widmet sich ein Bier dieser Reihe einem einzigen Hopfen, damit dessen Aroma unbeeinflusst von anderen Sorten voll zur Geltung kommen kann. Bei der derzeitigen Edition dreht sich alles um den amerikanischen Hopfen Krush™, von dem der Anbieter verspricht, dass er ein echter Aromakicker ist: intensiv, süß und fruchtig.

Hell goldfarben und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die weiße Schaumkrone fällt anfangs schnell in sich zusammen, aber ein Rest bleibt lange erhalten.

Das Bier duftet nach frischer Orange, nach Ananas, Mango und Grapefruit, abgerundet durch Zitrusschalen und aus dem Hintergrund etwas Harz.

Der Antrunk ist frisch und spritzig, geprägt auch durch eine angenehme Malzsüße. Auf der Zunge dominieren die fruchtigen Aromen, die jetzt auch durch den Duft nach Kiefernnadeln unterstützt werden. Eine kräftige und dabei freundliche Bittere sorgen für Vollmundigkeit. Gleichzeitig wird das Bier trockener. Richtig trocken wird das Bier aber erst in der Kehle. Zusätzlich kommt das Harz stärker zum Tragen und unterstützt die fruchtige Bittere, die sehr lange nachklingt.

Ich hätte nicht erwartet, dass bei einem Single Hop eine so vielseitige Fruchtigkeit entstehen kann. Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich schnell mit diesem Bier einzudecken, denn wie immer gilt: wenn weg, dann weg.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Krush™), Hefe

Alkoholgehalt:

5,9 % Vol.

Stammwürze:

13,30° Plato

Brauerei:

Gebr. Maisel GmbH & Co. KG
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com

Browar Fortuna – Miłosław & Makłowicz ArcyIPA

Bevor ich mit der Beschreibung dieses Bieres beginne, möchte ich einige Worte über Lidl loswerden. Es ist schon etwa ein halbes Jahrzehnt her, als Lidl ab und an Biere aus dem Vereinten Königreich und aus Frankreich anbot. Diese Biere haben mir wirklich gut gefallen und haben mich immer wieder zum Einkaufen zu Lidl gelockt. Offensichtlich haben die Biere aber die Gewinnvorstellungen von Lidl nicht erfüllt, so dass ich seit etwa fünf Jahren kein Angebot mehr gesehen habe (wobei ich aber zugeben muss, dass mich die Prospekte von Lidl hier in Diekholzen nur sporadisch erreichen). Anders ist das Polen. Bei meinem letzten Besuch in Polen war ich in einem Lidl-Markt in einer Kleinstadt und war erstaunt über die Auswahl unterschiedlicher Biere. Das würde ich mir auch in Deutschland wünschen. Aber kommen wir zur Brauerei und zu deren Bier.

Die Browar Fortuna, Heimat der Marke Miłosław, liegt in der Kleinstadt Miłosław in der Woiwodschaft Großpolen. Ihre Wurzeln reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Heute verbindet die Brauerei Tradition mit Innovation: Neben klassischen Lager- und Pils-Bieren stehen moderne Interpretationen wie Pale Ales oder IPAs im Fokus. Besonders die Miłosław-Linie richtet sich an Bierfreunde, die Wert auf handwerkliche Qualität und charakterstarke Aromen legen. Kooperationen mit bekannten Persönlichkeiten – etwa mit dem Kulinarik-Experten Robert Makłowicz – zeigen den Anspruch der Brauerei, Braukunst und Genusskultur kreativ zu verbinden.

Golden und mit kräftiger Hefetrübung fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine kleine gemischtporige Schaumkrone, die aber sehr lange erhalten bleibt.

Frische Mandarinenaromen prägen das Bouquet, begleitet von tropischen Früchten wie Ananas, Zitrusnoten und einer feinen, weinähnlichen Nuance durch Hallertau Blanc.

Der Antrunk ist leicht und spritzig, mit sanfter Malzsüße und deutlicher Fruchtigkeit. Die Kombination aus Hopfen und Mandarinensaft sorgt für eine lebendige, frische Aromatik und die Kohlensäure für eine angenehme Spritzigkeit. Dazu gesellt sich eine dezente fruchtige Bittere, wobei das Bier immer spritzig und frisch bleibt. Dafür sorgt auch ein Hauch von Holunderblüten. Der Einsatz von Haferflocken und Weizen verleiht dem Körper eine weiche Textur sowie ein schlankes Mundgefühl. In der Kehle ist das Bier harmonisch und ausgewogen, mit einer sehr lange angenehm nachklingenden Bitterkeit und fruchtigen Akzenten.

Das ArcyIPA ist ein erfrischendes, modernes Bier, das sich durch Balance und aromatische Tiefe auszeichnet. Es vereint Fruchtigkeit, Trinkfreude und eine elegante Bitterkeit – perfekt für alle, die ein leichtes, aber charaktervolles IPA und die perfekte Bierbegleitung für milde Curries oder ein gegrilltes Fischfilet suchen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Haferflocken, Hopfen (u. a. Hallertau Blanc, Elixir, Mandarina Bavaria, polnische Sorten), Hefe, Mandarinensaft

Alkoholgehalt:

4,2 % Vol.

Stammwürze:

12,2° Plato

Farbe:

8 EBC

Brauerei:

Browar Fortuna Sp. z o.o.
ul. Browarna 17
62-320 Miłosław
Polen
www.browarfortuna.pl

Enigma – El Dorado

Enigma ist eine belgische Brauerei, die sich auf Biere spezialisiert hat, die erfrischend sind, da sie neue Hefen und geschmacksintensive Hopfen kombinieren. Da kommt ein Triple IPA doch gerade recht. Also kann ich jetzt mit der Verkostung beginnen und öffne die Flasche.

Golden und mit kräftiger Hefetrübung fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine feinporige schneeweiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. An der Optik des El Dorado gibt es absolut nichts zu mäkeln.

Das Bier duftet angenehm nach Grapefruit, Zitrus und Ananas. Das macht mir Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist spritzig mit einer angenehmen Malzsüße im Vordergrund. Auf der Zunge gesellt sich eine freundliche und überraschend milde Bittere dazu. Allerdings dominiert eine Fruchtigkeit auf der Zunge, die die Aromen aus der Nase auf die Zunge bringt. Da die 10,0 Volumenprozent Alkohol sehr gut eingearbeitet ist, ist das Mundgefühl angenehm weich. In der Kehle wird die Bittere kurz kräftiger, ohne allerdings lange nachzuklingen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Hallertauer Blanc, Citra, Mosaic, El Dorado, Azacca), Hefe, Weizenmalz

Alkoholgehalt:       

10,0 % Vol.

Bittereinheiten‍:     

55 IBU

Stammwürze‍:        

22° Plato

Brauerei:

Enigma Belgian Brewery
Nijverheidslaan 5A
3290 Diest
Belgien
www.enigmabrewery.be

Rieder – India Pale Ale

Die Brauerei Ried e.Gen. ist eine genossenschaftlich organisierte Traditionsbrauerei mit Sitz in Ried im Innkreis (Oberösterreich). Die offizielle Gründung der Brauerei geschah 1536, auch wenn es Hinweise gibt, dass in Ried bereits 100 Jahre früher mit dem Brauen begonnen wurde. Seit 1908 wird die Brauerei von regionalen Wirten als Genossenschaft geführt. Die Brauerei arbeitet nach dem Leitsatz: „Reinheitsgebot ist Philosophie“ – sie verwendet traditionell nur Wasser, Gerstenmalz und Hopfen, ohne Zusatzstoffe. Die Brauerei wurde mehrfach bei renommierten Wettbewerben wie dem European Beer Star, den DLG-Preisen oder dem Craft Beer Award ausgezeichnet – unter anderem für Märzen, Weißbier-Sorten, UrEcht, Honig Bier und das India Pale Ale, das ich jetzt verkosten werde.

Kupferfarben und gefiltert fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine größtenteils feinporige Schaukrone, die sehr lange erhalten bleibt. An der Optik dieses Bieres gibt es nichts zu mäkeln.

Im Mittelpunkt des Duftes stehen fruchtige Aromen. Ich rieche Maracuja, Zwetschge, Ananas und Melone, abgerundet durch einen angenehmen Karamellduft.

Der Antrunk überrascht mit einer für ein IPA kräftigen Malzsüße und seiner sehr feinperligen Kohlensäure. Auf der Zunge gesellt sich eine freundliche Bittere dazu, die sich aber so weit zurückhält, dass die fruchtigen Aromen dominant bleiben. Das Mundgefühl ist weich, fast samtig. In der Kehle legt die Bittere noch einmal zu und sie klingt sehr lange nach.

Das Rieder India Pale Ale ist ein gelungenes Beispiel für ein europäisches IPA, das Fruchtigkeit, Malz und Bitterkeit ausgewogen verbindet. Mit seiner naturtrüben, bernsteinfarbigen Optik und fruchtigen Aromatik – kombiniert mit moderater Intensität – bietet es ein zugängliches und doch charakterstarkes IP-Erlebnis aus Österreich.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

15,3° Plato

Bittereinheiten:

59 IBU

Farbe:

20 EBC

Brauerei:

Brauerei Ried . Gen.
Brauhausgasse 24
4910 Ried im Innkreis
www.rieder-bier.at

Maisel & Friends – Artbeer #7

Das Arbeiten bei der Brauerei Maisel muss ja richtig Spaß machen. Bei so vielen Sondersuden, wie sie mich aus Bayreuth erreichen, entsteht bei mir der Eindruck, dass jeder ab und an seiner Phantasie freuen Lauf lassen und ein Bier nach seinen (oder ihren) Vorstellungen brauen kann. Und ganz ehrlich – meist ist das Ergebnis auch wirklich gut.

Nun hat mich mal wieder ein Bier erreicht, das Artbeer #7, ein Hazy IPA, dessen Etikett von der kolumbianischen Künstlerin Ledania gestaltet wurde. Das farbenfrohe Etikett bringt die Vielfalt der Kulturen auf die Flasche, ein echter Hingucker. Mal sehen, ob das Bier diesem Etikett gerecht werden kann.

Golden und mit kräftiger Hefetrübung fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine schneeweiße Schaukrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch ist das Bier schon mal erstklassig.

Düfte nach Zitrusschalen und Biskuitteig steigen mir in die Nase. Dabei kann ich bereits ahnen, dass das Bier recht trocken sein wird und eine deutliche Bitternote hat.

Ungeheuer frisch mit einer sehr feinperligen Kohlensäure ist der Antrunk. Wie erwartet entwickelt sich auf der Zunge eine kräftige fruchtige Bittere, wobei die Bittere überwiegt und die Fruchtigkeit nicht so stark durchkommt wie ich es erwartet hatte. Die leichte Säure, die diese Eindrücke begleitet, wirkt erfrischend. Das Mundgefühl ist angenehm cremig. In der Kehle dominiert die freundliche Bittere mit einem sehr langen Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen (Mandarina Bavaria, Callista, Citra), Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

13,5° Plato

Farbe:

10 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

6° – 8° Celsius

Brauerei:

Brauerei Gebr. Maisel KG
Hindenburgstraße 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com

Maisel & Friends – Taonga

Es war mal wieder so weit: bereits zum sechsten Mal haben die Auszubildenden der Brauerei Maisel ihr eigenes Bier gebraut. Wenig überraschend ist es auch in diesem Jahr ein IPA. Aber das passt ja auch gut jetzt in die warme Jahreszeit. Außerdem haben sich die Azubis viel Mühe mit der Auswahl der Hopfensorten gegeben. Ihre Wahl fiel auf Hopfen aus Neuseeland. Ich kann jetzt also durchaus ein besonderes Bier erwarten.

Nur für den Fall, dass Sie sich über den Namen wundern: Taonga stammt aus der Sprache der Maori und bedeutet Schatz. Nachdem auch das geklärt ist, kann ich jetzt die Flasche öffnen und mir das Bier einschenken.

In hellem Gelb und mit starker Hefetrübung fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine eher kleine und gemischtporige schneeweiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier damit einen sehr guten Eindruck.

Die Düfte eines ganzen Obstsalats steigen mir in die Nase. Ich rieche Orange, Melone, Pfirsich und tropische Früchte. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist relativ süß, ohne dass die Süße aufdringlich würde. Außerdem passt die kräftige Karbonisierung zur Süße. Auf der Zunge stört mich die kräftige Kohlensäure etwas, die mir beim ersten Kontakt mit dem Bier gut gefallen hat. Wie in der Nase steht auch auf der Zunge die Fruchtigkeit im Mittelpunkt. Die Geschmacksexplosion ist so kräftig, dass ich die einzelnen Früchte nicht auseinanderhalten kann. Die freundliche Bittere ist deutlich zu schmecken, aber für ein IPA doch sehr zurückhaltend. Das Mundgefühl ist voll, dabei aber recht schlank. Auch in der Kehle ist die fruchtige Bittere zurückhaltend, klingt dann aber überraschend lange nach.

Das Taonga ist ein sehr angenehm zu trinkendes Bier. Allerdings fehlt mir die knackige Bittere, die eigentlich für ein IPA typisch ist. Ich werde aber versuchen, ob ich in Hildesheim das Taonga kaufen kann (die verkostete Flasche hat mir die Brauerei geschickt), denn für einen warmen Sommerabend ist dieses Bier perfekt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen (Nelson Sauvin, Riwaka, Wai-ITI), Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Bittereinheiten:

12,9° Plato

Farbe:

6 EBC

Brauerei:

Maisel & Friends
Andreas-Maisel-Weg 1
D-95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com

Wittorfer Brauerei – Treibsand

Jetzt steht wieder einmal eine Dose Bier aus der Wittorfer Brauerei vor mir. Da ich Dosen aufgrund mehrerer Gründe nicht mag, trinke und beschreibe ich hier nur selten Dosenbier. Die Jungs aus Wittorf in Schleswig-Holstein brauen aber ein so gutes Bier, dass ich hier eine Ausnahme machen. Würde die Brauerei ihr Bier in Flaschen abfüllen, würde ich es mit Sicherheit häufiger kaufen und trinken. Aber kommen wir jetzt zum Wittorfer Treibsand.

Golden wie ein erntereifes Weizenfeld und mit starker Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist vergleichsweise klein, bleibt aber sehr lange erhalten.

Das Bier duftet nach Orange und anderen Südfrüchten, abgerundet durch den Duft nach Ananas und Pfirsich. Auch die Hefe kommt in der Nase zu ihrem Recht, zusammen mit einigen deutlichen sauren Aromen. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk überrascht durch die Trockenheit des Bieres und der Gaumen wird durch die sehr feinperlige Kohlensäure umschmeichelt. Auf der Zunge kommt die Säure stark in den Vordergrund, die jetzt ihre ganze Fruchtigkeit spielen lässt. Mich verwundert, dass die Bittere sich eher im Hintergrund hält. Trotz der Aromenvielfalt ist das Mundgefühl angenehm schlank. Erst in der Kehle wird die Bittere etwas kräftiger und sie klingt nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hafermalz, Hopfen (CitraMosaic), Hefe

Alkoholgehalt‍:

6,5 % Vol.

Stammwürze‍:

16° Plato

Bittereinheiten‍:

25 IBU

Empfohlene Genusstemperatur‍:

6-8° Celsius

Farbe:

6 EBC

Brauerei:

Wittorfer Brauerei
Wrangelstrasse 12
24539 Neumünster
www.wittorfer-brauerei.de

Ratsherrn – Küsten IPA

In den Hamburger Schanzenhöfen braut die Ratsherrn Brauerei seit 2012 ehrliches Craft Beer mit norddeutscher Seele. Denn trotz außergewöhnlicher und verrückter Kreationen tragen alle Bierspezialitäten ein Stück Hamburger Braugeschichte in sich. Die Braumeister entwickeln neue Rezepte oft auf Basis einmaliger oder längst vergessener Bierstile. Dabei will sich die Ratsherrn Brauerei weit absetzten vom Einheitsgeschmack der Mainstream Biere. Denn Craft Beer bedeutet mehr. Mehr Vielfalt und mehr Einzigartigkeit. Von den Rohstoffen über die Zutatenkombination bis hin zum Brauprozess legt die Ratsherrn Brauerei großen Wert darauf, auf Details zu achten. Jeden Tag. So entstehen leckere und auch mal ausgefallene Bierstile.

Orangefarben und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine feinporige weiße Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Karamell und Grapefruit, nach Ananas und Waldhonig. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Auch der Antrunk ist fruchtig, dabei spritzig und mit deutlicher Malzsüße. Auf der Zunge entfaltet sich eine fruchtige Bittere, die sich über die anderen Aromen schiebt. Dagegen kommt nur das Grapefruitaroma an. Trotzdem ist das Mundgefühl angenehm samtig. In der Kehle legt die Bittere noch einmal nach und der Geschmack bleibt lange erhalten.

Trotz der kräftigen Bitteren ist das Küsten IPA einfach zu trinken und süffig.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Wiener Malz, Biscuitmalz, Karamellmalz), Hopfen (Magnum, Simcoe, Amarillo, Goldings, Herkules), Hefe

Alkoholgehalt‍:

6,3 % Vol.

Stammwürze‍:

14,3° Plato

Bittereinheiten‍:

62 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

11° Celsius

Brauerei:

Ratsherrn Brauerei GmbH
Lagerstr. 30a
Schanzenhöfe
20357 Hamburg
www.ratsherrn.de

BierSelect

Wildwuchs – Mucki Hop

In der Welt des Craft-Biers gibt es Brauereien, die mit wagemutigen Rezepten und unkonventionellen Ideen auf sich aufmerksam machen. Und es gibt Brauereien, die sich nicht nur der Qualität, sondern auch der Nachhaltigkeit verschreiben. Das Wildwuchs Brauwerk aus Hamburg vereint seit seiner Gründung im Jahr 2014 beides – mit einem klaren Fokus auf handwerklich gebrautes Bio-Bier.

Wildwuchs ist für die Verwendung von 100 % Bio-Zutaten und eine umweltbewusste Produktion bekannt. Hopfen und Malz stammen aus biologischem Anbau, auf künstliche Zusatzstoffe wird verzichtet, und das Brauen erfolgt mit minimalem Energieverbrauch. Zudem achtet die Brauerei soweit möglich auf die Verwendung lokaler Zutaten. Das Mucki Hop ist ein IPA, das fest zum Sortiment gehört und das jetzt bei mir auf seine Verkostung wartet.

Orangefarben und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone hat einen leichten Stich ins Gelbe und bleibt lange erhalten. An der Optik dieses Bieres gibt es nichts auszusetzen.

Düfte nach Grapefruit und Ananas, nach Melone und einem Hauch roter Beeren steigen mir in die Nase. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Malzsüße sowie eine angenehme Spritzigkeit aus. Bereits auf der Zungenspritze ist auch die Fruchtigkeit zu schmecken. Die Süße bleibt auch auf der Zunge erhalten, während die Fruchtigkeit jetzt immer kräftiger wird. Eine kräftige und freundliche Bittere steht im Mittelpunkt. Trotzdem ist das Mundgefühl angenehm weich. In der Kehle legt die Bittere noch etwas zu und klingt dort auch recht lange nach.

Zutaten:       

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Huell Melon, Hallertauer Blanc), Hefe, Weizenmalz

Alkoholgehalt‍:

6,5 % vol.

Bittereinheiten‍:

50 IBU

Brauerei:

wildwuchs Brauwerk Hamburg KG
Jaffestraße 8
Puhsthof
21109 Hamburg
www.wildwuchs-brauwerk.de