Schlagwort-Archive: Dubbel

Grimbergen – Dubbel

Wieder einmal möchte ein Bier aus Belgien von mir verkostet werden, diesmal das Abteibier Grimbergen Dubbel. Wie es bei belgischen Bieren ab und an vorkommt, enthalten die Etiketten keine Zutatenliste. In diesem Fall wundert mich dies nicht weiter, da ich diese Flasche selbst aus Belgien mitgebracht habe. Da die Etiketten außer einem schönen Phönix nichts hergeben will ich mal den Naturkorken öffnen und das Bier verkosten. Vorher aber noch ein Wort zum Phoenix: Die im Jahr 1128 gegründete Abtei ist zweimal abgebrannt und wurde auch zweimal wieder aufgebaut. Seit dem zweiten Aufbau, der im Jahr 1629 stattfand, findet sich auf einem Kirchenfenster der sehenswerten Barockkirche ein Phoenix. Dieser findet sich nun halt auch auf dem Etikett wieder.

Dunkel ist es, wirklich dunkel. Im Glas erscheint es schwarz, nur wenn ich das Glas gegen das Licht halte, kommt ein Rotstich zum Ausdruck, ähnlich der Farbe von böhmischem Granat. Darüber ein feinporiger beiger Schaum, der auch lange erhalten bleibt. Optisch hat die Brauerei schon mal nichts falsch gemacht. Das Bier duftet nach Malz, nach Banane und anderen hellen Früchten. Auch das Aroma ist durchaus ansprechend.

Der Antrunk ist recht süß, was bei einem so dunklen Bier aber keine Überraschung ist. Der Körper ist malzbetont, gut abgestimmt zur Süße. Dazu kommt eine feine Kohlensäure. Der Abgang ist mild-bitter mit einem Hauch von Banane. Dieser Geschmack bleibt lange erhalten.

Zutaten:

k.A.

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Brauerei:

Auch die Brauerei wird nicht verraten. Die einzige Information ist, dass das Bier in der EU gebraut wurde für N.V. Brouwerijen N.V., Alken-Maes, Belgien

Wolf 6

Die Brauerei Wolf wurde 2008 gegründet und bietet verschiedene Biere an, die aus einer Leidenschaft für das Leben geboren wurden. Das Wolf 6, das jetzt vor mir steht, ist ein obergäriges Belgian Dubbel, das mit einer zweiten Gärung in der Flasche gebraut wurde.

Dunkel Kupferrot strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber steht ein elfenbeinfarbiger fester Schaum, der sehr lange erhalten bleibt. Bei der Optik hat die Brauerei schon mal nichts verkehrt gemacht.

Das Aroma ist malzbetont und leichte Röstaromen schmeicheln meiner Nase mit ihrem Duft nach Toffee, unterstützt durch Trockenfrüchte.

Der Antrunk ist leicht süß und mir fehlt zumindest anfangs etwas Kohlensäure. Auf der Zunge zeigen sich eine feine Fruchtigkeit und Karamellnoten. Jetzt fehlen mir die Bitterstoffe, die erst im Abgang kurz und schwach zum Vorschein kommen. In der Kehle kommen dann die Röststoffe in den Vordergrund.

Teilweise gefällt mir das Bier recht gut, aber durch die geringe Hopfung ist es nicht wirklich ausgewogen. Auch dieses Bier hat sicherlich seine Liebhaber, aber für mich sollten die Brauer noch etwas am Rezept feilen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,9 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Wolf bvba
Betekomsesteenweg 76
3200 Aarschot
Belgien

Rügener Insel-Brauerei – Baltic Dubbel

Das Baltic Dubbel aus Rambin hat bei Meininger’s International Craft Beer Award 2019 die Goldmedaille gewonnen. Eigentlich gibt es dann ja keinen Grund mehr, dieses Bier zu besprechen, denn viel mehr kann über die Qualität dieses Bieres ja kaum noch gesagt werden. Aber ein gutes Bier reizt mich selbstverständlich auch immer, so dass ich es jetzt verkosten werde. Und nun reicht es auch mit den Vorschusslorbeeren, kommen wir endlich zum Bier.

Rubinrot präsentiert sich das Bier mit einem festen elfenbeinfarbigen Schaum, der sehr lange erhalten bleibt. Wirklich – ein Bier wie gemalt.

Dazu passt auch das Aroma. Röststoffe steigen mir in die Nase, dazu die Düfte nach getrockneten Bananen und Trockenpflaumen, abgerundet durch einige würzige Noten sowie den Duft dunkler Schokolade. Das ganze Aroma ist leicht süßlich, so dass es mich an Rumtopf erinnert.

Reichlich Kohlensäure – das ist der allererste Eindruck, den das Bier beim Kontakt mit der Zunge hinterlässt. Der zweite Eindruck ist, dass es recht süß ist. Während sich das Bier auf der Zunge verteilt relativiert sich der erste Eindruck aber schnell. Die Röstaromen spielen ganz vorn mit, das Aroma dunkler Schokolade und von getrockneten Bananen kommt in den Vordergrund. Der Alkohol ist deutlich zu schmecken, bleibt aber weitgehend im Hintergrund. Das Mundgefühl ist leicht und vollmundig, dabei weich. Der Abgang zeichnet sich durch ein leichtes Bitter mit einer gut abgestimmten Fruchtigkeit aus sowie durch einen langen Nachklang. Beinahe erscheint der Nachklang likörartig.

Viele Konsumenten stutzen zunächst bei dem Preis des Bieres, aber ich bin mir sicher: Dieses Bier ist jeden Cent wert, den der Laden dafür verlangt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Roggenmalz, Traubenzucker, Hopfen, Meersalz. Gewürze, Hopfen.

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Brauerei:

Rügener Insel Brauerei GmbH
Hauptstraße 2c
18573 Rambin
www.insel-brauerei.de

Westmalle – Trappist Dubbel

Die Trappistenmönche leben nach den Regeln des Heiligen Benedikt. Der Gewinn der Brauerei versorgt das Kloster und wird für karitative Werke eingesetzt. Das erste selbst gebraute Trappistenbier wurde bereits im Jahr 1836 serviert. Die Trappistenbiere werden ausschließlich mit natürlichen Inhaltsstoffen gebraut und gären in der Flasche nach. Vorläufer des heutigen Westmalle Dubbel war eine festliche Ausgabe des dunklen Tafelbiers, das die Trappistenmönche von Westmalle ab 1856 mit „doppelten“ Schüttungen der verwendeten Zutaten zubereiteten. Das Bier galt Anfang des 19. Jahrhunderts als stärkstes Bier Belgiens. Das Rezept wurde 1926 erneuert und begründete den Bierstil „Dubbel“. Unfiltriert, unpasteurisiert und zentrifugiert abgefüllt, mit natürlicher Nachvergärung in der Flasche, die eine lange Haltbarkeit garantiert. Im Vergleich zu den Flaschenabfüllungen soll das Dubbel vom Fass, das in mehr als 300 belgischen Cafés und Kneipen ausgeschenkt wird, etwas weicher und cremiger schmecken.

Kastanienbraun ergießt sich das Bier ins Glas und bildet dabei eine sehr voluminöse hellbraune Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Die Optik ist schon mal sehr ansprechend.

Röstaromen dominieren den Duft dieses Trappistenbieres. Schokolade und Kaffee meine ich zu riechen, dazu Brotkrume und Trockenfrüchte, abgerundet durch einen Hauch Lakritz und etwas schwarzem Pfeffer.

Der Antrunk ist recht süß, aber die reichlich dosierte Kohlensäure vermittelt ein Gefühl von Frische. Auf der Zunge erscheint der Geschmack nach dunkler Schokolade, unterstützt durch Honig sowie eine leichte fruchtige Säure. Das Mundgefühl dieses komplexen Bieres ist voll und rund. Im Abgang wird es schlanker mit einem leichten Bitter und dem Geschmack nach Kaffee. Dieser Geschmack klingt noch lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (helles und Cara Gerstenmalz), Hefe, Zucker, Hopfen (Saaz-Saaz, Styrian Goldings)

Alkoholgehalt:

7 % Vol.

Stammwürze:

15,7° Plato

Empfohlene Genusstemperatur:

9 – 14° Celsius

Brauerei:

Abdij van de Trappisten van Westmalle
Antwerpsesteenweg 496
2390 Westmalle
Belgien
www.trappistwestmalle.be

Bertinchamps Brune

Die Brauerei Ferme de Bertinchamps ist im wallonischen Gembloux beheimatet. Sie bewirbt ihre Biere als traditionelle und authentische belgische Biere im alten Stil, die aus reinem Malz und Hopfen gebraut werden, ohne Gewürze und Zusatzstoffe. Ich habe die Brauer auf der Internorga in Hamburg kennengelernt, wo ich auch einige Biere zur Verkostung bekommen habe. Jetzt steht das Brune vor mir.

Der Name ist untertrieben. Das Bier ist nicht braun, sondern blickdicht schwarz mit überdurchschnittlich viel hellbraunem feinporigem Schaum, der sich lange hält.

Düfte nach Espresso steigen mir in die Nase, unterstützt durch Karamell und einige holzige Noten. Außerdem duftet das Bier recht süß.

Wie erwartet ist der Antrunk recht süß. Die sehr feinperlige Kohlensäure ist vergleichsweise knapp dosiert. Auf der Zunge dominieren die Röststoffe. Ich schmecke Espresso und dunkle Schokolade. Bitterstoffe sind kaum vorhanden. Trotzdem ist das Mundgefühl cremig und voll. Der Abgang ist überraschend mild und der Geschmack nach Espresso klingt noch lange nach.

Das Bertinchamps Brune ist als Begleitung zu Desserts gut geeignet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Stammwürze:

17° Plato

Brauerei:

Ferme de Bertinchamps SA
Bertinchamps 4
5030 Gembloux
Belgien
www.bertinchamps.be