Das Witbier ist ein blassgelbes, trübes belgisches Weizenbier, bei dem Gewürze den Hefeeindruck unterstreichen. Es handelt sich um ein feinwürziges, erfrischendes Sommerbier mit kräftiger Kohlensäure, trockenem Abgang und dezenter Hopfung.
Im Aroma zeigen sich moderate brotige Malznoten, oft mit Anklängen von Honig oder Vanille, dazu feine Getreide- und Weizenaromen. Typisch ist ein duftiges Zitronen-Koriander-Profil, ergänzt durch fruchtige Zitrusnoten, die an Orangenschale erinnern. Hopfenaroma ist optional, aber selten ausgeprägt.
Optisch reicht die Farbe von sehr hellem Stroh bis zu kräftigem Gelb. Die Hefe und Stärke sorgen für eine milchige Trübung mit weißlich-gelbem Schimmer. Eine dichte, weiße Schaumkrone mit guter Standfestigkeit ist charakteristisch.
Im Geschmack dominieren brotig-getreidige Malznoten mit Honig- oder Vanilleanklängen, kombiniert mit frischer Zitrusfrucht und dezenten, ausgewogenen Gewürzen wie Koriander. Die Hopfenbittere bleibt niedrig und unterstützt das fruchtig-würzige Profil. Das Bier ist spritzig, trocken und klar im Abgang, ohne harte oder bittere Nachklänge.
Das Mundgefühl ist mittel-leicht bis mittel, weich und leicht cremig, mit lebhafter Kohlensäure. Es wirkt erfrischend und angenehm, niemals harsch oder zu schwer.
Ursprünglich stammt das Witbier aus der Region um Leuven und zählte zu den belgischen Weißbieren des Mittelalters. Nach dem Verschwinden 1957 wurde es 1966 von Pierre Celis in Hoegaarden wiederbelebt und erlebte durch die internationale Verbreitung einen weltweiten Aufschwung.
Typische Zutaten sind unvermälzter Weizen (30–60 %), helle Gerstenmalze sowie teilweise Hafer oder andere Rohfruchtanteile. Gewürzt wird klassisch mit Koriandersamen und getrockneter Curaçao-Orangenschale. Eine mild-fruchtige belgische Ale-Hefe prägt das Geschmacksbild.
Im Vergleich zur Weissbier-Tradition ist das Witbier weniger hefig-bananig, dafür stärker durch Gewürze und Zitrusnoten geprägt.
8 – 20 IBU, 4 – 8 EBC, 4,5 – 5,5 % Vol.
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