Kellerbier

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Kellerbier ist ein traditionelles, unfiltriertes und unpasteurisiertes deutsches Lager, ursprünglich vom Märzen-Typ aus Franken, später auch auf Münchener Helles und Dunkel basierend. Moderne Varianten auf Pilsbasis sind international verbreitet und meist stärker produziert. Es wirkt frisch, voll vergoren, etwas kräftiger und rustikaler als die Basisbiere, ohne Gärfehler junger Biere.

Das Aroma entspricht der Basisbiervariante, kann aber zusätzlich leicht brotig oder hefig wirken. Helle Kellerbiere zeigen oft ausgeprägteren Hopfengeschmack, dunkle Varianten ein reichhaltigeres Malzaroma.

Optisch sind Kellerbiere leicht trüb, nie schlammig, oft etwas dunkler als das jeweilige Basisbier.

Im Geschmack spiegeln sie die Basisbiere wider, ergänzt durch hefige, brotige Noten. Helle Kellerbiere können hopfiger sein, dunkle malziger, aber niemals geröstet. Sie können etwas bitterer sein und einen etwas volleren Abgang haben, stets sauber vergoren ohne unerwünschte Aromen wie Ei oder Butter.

Der Körper kann etwas kräftiger sein, die Textur cremiger als beim Basisbier. Die Karbonisierung entspricht meist der Basis, kann aber geringer ausfallen.

Kellerbier ist traditionell eher eine Ausschankform als ein eigener Bierstil. Der Name steht für sanfte, frische Handhabung deutscher Lagerbiere für den saisonalen Vor-Ort-Ausschank. Ähnlich wie britische Bitters entfaltet es seinen Charakter am besten frisch vor Ort.

Typische Zutaten entsprechen den Basisstilen. Traditionell natürlich karbonisiert; Trockenhopfung ist nicht typisch, aber bei modernen hellen Varianten erlaubt, solange sie ausgewogen ist. Kellerbiere wurden ursprünglich nicht für den externen Verkauf abgefüllt.

Für Wettbewerbe muss der Brauer die Basis festlegen: Pils, Münchener Helles, Märzen oder Münchener Dunkel. Die Kennzahlen entsprechen dem jeweiligen Basisbier.

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