Schlagwort-Archiv: Mecklenburg-Vorpommern

Störtebeker Bernstein-Weizen alkoholfrei

Nun habe ich wieder einmal ein alkoholfreies Weizenbier aus dem Nordosten unseres Landes vor mir stehen, ein Störtebeker Bernstein-Weizen. Da die Störtebeker Brauerei bereits mit vielen Preisen bedacht worden ist, kann ich wohl mit Fug und Recht einige Ansprüche an dieses Bier stellen.

In der Regel denken wir an Bayern, wenn das Gespräch auf Weizenbier kommt. Die Brauerei schreibt aber bereits auf ihrer Website, dass in Norddeutschland bereits seit der Hansezeit Weizenbier gebraut wurde. Da die Blütezeit der Hanse etwa in der Zeit von 1250 bis 1400 war, geht die Tradition also wohl schon auf Zeiten zurück, als es das deutsche Reinheitsgebot noch nicht gab.

Goldgelb und leicht hefetrüb zeigt sich das Bier im Glas. Es enthält viel Kohlensäure, was wohl auch einer der Gründe für die große Menge cremigen weißen Schaums ist, die sich bildet. Der Schaum bleibt auch lange erhalten. Optisch hat die Brauerei also schon mal alles richtiggemacht. Es bleibt nur zu hoffen, dass der Geschmack so gut ist wie die Optik. Da Alkohol ein wichtiger Geschmacksträger ist, schmecken viele alkoholfreie Biere flach, was den Genuss deutlich einschränkt.

Das Aroma macht jedenfalls einen guten Eindruck. Getreidig mit fruchtigen, blumigen und würzigen Noten ist es. Auch hier gibt es nichts zu meckern.

Der Antrunk ist leicht süß und frisch. Es folgt der ausgewogene Körper, in dem sich die Säure und die leichten Bitterstoffe die Waage halten. Der Abgang ist mild mit leichter Säure. Der Geschmack klingt aber nicht lange nach. Der kürze Abgang ist das einzige, das mir an diesem Bier nicht so richtig gefällt. Alles in Allem ist das alkoholfreie Bernstein-Weizen ein erfrischendes Getränk an heißen Sommertagen und ein idealer Begleiter zu allen leichten Speisen. Die Brauerei empfiehlt Salate, Geflügel und Nudelgerichte.

Zutaten:

Brauwasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Stammwürze:

12,9 %

Brauerei:

Störtebeker Braumanufaktur GmbH
Greifswalder Chaussee 84-85
18439 Stralsund
www.stoertebeker.com

Gasthaus der Störtebeker Brauerei ausgezeichnet

Über eine neue Auszeichnung darf sich das Braugasthaus der Störtebeker Braumanufaktur freuen: Nach eingehender Prüfung wurde das Braugasthaus in das europäische Netzwerk „Regionale Esskultur Europa“ aufgenommen – eine Auszeichnung, die das regionale Engagement produzierender Unternehmen, Gastronomen und Lebensmittelbetrieben ehrt. Rügen ist als Region seit 1998 Mitglied des Europäischen Netzwerkes „Culinary Heritage Europe“, das seit 2008 vom Rügen Produkte Verein e.V. gemanagt wird.

Das Zertifikat „Regionale Esskultur“ wird durch eine unabhängige Zertifizierungskommission an Gastronomen und Erzeuger vergeben und bürgt für regionaltypische Speisen und in der Region erzeugten Produkte. „Die Mitglieder dieses Netzwerks setzen auf Regionalität sowie Qualität und leisten ihren Beitrag zur Entwicklung des kulinarischen Erbes der Region“, so der Chefkoch des Braugasthauses Marko Vooth. Er nahm die Urkunde stellvertretend für sein gesamtes Team vom Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Mecklenburg-Vorpommern Dr. Till Backhaus entgegen. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, so Vooth weiter. „Mit der Verbindung von kulinarischem Erbe, regionaler Produkte und moderner Kochkunst schaffen wir ganz besondere Genuss-Erlebnisse für unsere Gäste – natürlich immer in Verbindung mit unseren Störtebeker Brauspezialitäten. Jeden Monat gibt es eine komplette Speisekarte mit regionalen und saisonalen Speisen, die auf die jeweilige Brauspezialität des Monats abgestimmt sind. Dieses Konzept hat anscheinend nicht nur bei den Gästen Anklang gefunden.“

Ich war im letzten Jahr selbst in der Gaststätte der Störtebeker Brauerei zu Gast und kann daher sagen, dass diese Auszeichnung wirklich zu Recht vergeben wurde. Ich hatte in meiner Beschreibung meines Besuchs auch bereits die lokale und saisonale Speisekarte sowie die Qualität der dort angebotenen Speisen gelobt. Und was ich hier noch nicht angemerkt habe: Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist unübertroffen.

Störtebeker: aus Whisky-Bier wird Scotch-Ale

Ich weiß nicht, wie häufig ich das schon im Internet gelesen habe: jemand versucht Bier zu verkosten, stößt auf ein Whisky-Bier und wundert sich, dass in der Auflistung der Inhaltsstoffe kein Whisky zu finden ist. Diesen Menschen sei ein Blick auf das Rückenetikett empfohlen, wo meist ausgeführt wird, dass das Bier nicht mit Whisky gepanscht, sondern dass es mit Whiskymalz gebraut wurde.

Dieses Missverständnis war vermutlich der Anlass für die Brauer in Stralsund, das bekannte Whisky-Bier, das in der gesamten Bundesrepublik vertrieben wird und sich zu Recht wachsender Beliebtheit erfreut, ab Januar 2016 in Scotch-Ale umzubenennen. Die Brauerei verspricht aber, dass die Rezeptur unverändert bleibt.

Frank Lucas ist Vizeweltmeister der Biersommeliers

Am Wochenende war es so weit – in Sao Paulo fand die Weltmeisterschaft der Biersommeliers statt. Vizeweltmeister wurde der Braumeister Frank Lucas von der Stralsunder Braumanufaktur. Lediglich der Italiener Simonmattia Riva konnte die Jury noch mehr überzeugen. Insgesamt nahmen 53 Bierkenner an dem Wettkampf teil. Alle hatten sich – so wie Lucas und Puttnies – in nationalen Wettkämpfen qualifiziert.

Auf die Weltmeisterschaft hat sich der Stralsunder Braumeister Frank Lucas genauso vorbereitet wie ein Spitzensportler auf seinen schwersten Wettkampf: Sechs Wochen vor der Meisterschaft intensivierte der Stralsunder Brauer sein Training und kostete sich zweimal pro Woche gemeinsam mit seinem Kollegen Christoph Puttnies durch die Biere dieser Welt, um deren Geschmack auf der Zunge zerlegen: Lucas bestimmte Hopfenaromen und die Röstnoten des Malzes, ordnete den Hefen die passenden Stoffwechselprofile zu und fasste die Bitterkeit des Bieres im Abgang in die passenden Worte.

In den Vorrunden wurde Bierwissen abgefragt. Nach Bierbestimmungen und Geschmacksproben überzeugte der Stralsunder die Jury letztendlich mit dem „Rodenbach Vintage“ – einem belgischen Bier. „Ich habe eine Affinität zu sauren Bieren wie diesem“, erklärte der 46-Jährige nach seiner Rückkehr aus Südamerika. Aus drei Bieren – so die Finalaufgabe – musste sich Lucas auf der Bühne eines auswählen, dieses beschreiben und dazu eine Speisenempfehlung abgeben. Als Speisen zu dem markanten Bier aus Belgien – einer Mischgärung aus Hefe-, Essig- und Milchsäurebakterien – empfahl er Meeresfrüchte beziehungsweise Lammleber.

Wein ein Genussgetränk, Bier ein Durstgetränk – das ist für Lucas ein längst überholtes Klischee. „Biere sind in ihren Aromen zum Teil vielfältiger als um mit ihnen adäquat auf Speisen zu reagieren.“ Deshalb gibt es für den Bierkenner auch nicht das ultimative Bier, sondern nur die passenden Biere für den entsprechenden Anlass: Beispielsweise en trockenes herbes Bier als Aperitif oder ein frisches Weizenbier nach dem Sport. „Ein gutes Bier macht Lust auf ein zweites Glas.“

Lucas erlernte in der Rostocker Brauerei den Beruf des Brauers und Mälzers. Seit 1999 arbeitet er in der Stralsunder Braumanufaktur, wo er aktuell als Produktentwickler neue Biere kreiert und zugleich für die Qualitätssicherung zuständig ist.

Klasse statt Masse, heißt es seit einigen Jahren auf dem deutschen Biermarkt. Der Bierabsatz ist tendenziell seit Jahren im Sinken. Im vergangenen Jahr setzten die deutschen Brauereien nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes rund 95,6 Millionen Hektoliter Bier ab, das sind rund ein Drittel weniger als um 1990. Mit sogenannten Premium-Bieren und handwerklich hergestellten Bieren aus erlesenen Rohstoffen zielen die Brauereien auf Kunden, die bereit sind, dafür mehr Geld zu zahlen.

„Bier zum Wohlsein und nicht zum Vollsein“, formuliert es der Chef der Stralsunder Braumanufaktur, Jürgen Nordmann. Die Brauerei produziert zwölf verschiedene Sorten Störtebeker-Biere, dazu ein Saisonbier sowie vier Sorten Stralsunder. Die Branche habe 40 Jahre lang gedacht, Bier sei ein Massenmarkt, so Nordmann. Doch die Generation, die Bier kistenweise getrunken habe, sterbe aus. An deren Stelle trete inzwischen der junge bewusste Konsument.

Mit dem Trend zum handwerklich hergestellten Bier entwickelte sich auch das Berufsbild des Biersommeliers. Im Jahr 2011 absolvierten 13 Mitarbeiter der Stralsunder Brauerei eine entsprechende Ausbildung, darunter auch Frank Lucas.

Viertes Störtebeker Bierfestival

Am 29. August 2015 ist es wieder so weit. Die Störtebeker Braumanufaktur aus Stralsund lädt Bierkenner und Neugierige zum vierten Störtebeker Bierfestival ein. Dort können Sie die Vielfalt der deutschen Hobbybrauer-Landschaft mit verschiedenen Bierkreationen kennenlernen.

Bierkenner und Brauer küren in einem Wettbewerb den kreativsten Brauer. Passend zu den präsentierten Bieren gibt es regionale Spezialitäten vom Grill. Die bekannte Biersommelière und Buchautorin Sylvia Kopp referiert an diesem Tag zu den Themen „Sensorik“ und „Foodpairing“. Die Liveband „Take Three“ unterhält Sie ab 18:00 Uhr mit bester, handgemachter Musik.

Beginn des Festivals ist am 29. August 2015 um 15:00 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro pro Person. Die verkosteten Biere bezahlen Sie mit Biermarken, die Sie während der Veranstaltung kaufen können.
Sie haben noch Fragen? In diesem Fall wenden Sie sich bitte an das Besucherzentrum der Brauerei. Sie erreichen es unter Telefon 03831-255 0 oder per E-Mail info@stoertebeker.com.

Die Störtebeker Braumanufaktur erhält zum 8. Mal den Bundesehrenpreis

Die Auszeichnung wurde von Bundesminister Christian Schmidt und dem DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer im Rahmen des Brauertages 2015 am 11. Juni in Berlin überreicht. „Die Qualität unserer heimischen Biere ist Ausdruck hohen fachlichen Könnens. Die Bundesehrenpreisträger verkörpern Genusskultur und konsequentes Qualitätsstreben auf eine Weise, die ihresgleichen sucht“, unterstrich DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer während der Preisverleihung in Berlin. Nadja Weigand, Gebietsverkaufsleiterin Gastronomie der Störtebeker Braumanufaktur freut sich: „8-facher Sieger beim Bundesehrenpreis, das ist eine Auszeichnung, auf die wir sehr stolz sein können und die uns in unserem Bestreben, handwerkliche Brauspezialitäten abseits des Einheitsgeschmacks zu brauen, weiter bestärkt“.

Aber die Stralsunder Brauer ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren aus, sondern sie investieren kräftig in die Zukunft. Erst kürzlich wurden zwölf neue Gär- und Lagertanks installiert, die jetzt in Betrieb genommen wurden. Nadja Weigand verspricht, dass diese nicht nur dem höheren Ausstoß dienen werden, sondern dass wir uns auf weitere innovative Erzeugnisse aus Mecklenburg-Vorpommern freuen können: „Die neuen Tanks ermöglichen noch mehr Zeit und Platz für den individuellen Reifeprozess aller Brauspezialitäten, abgestimmt auf die unterschiedlichen Rohstoffe und Rezepturen“, so Weigand. „Darüber hinaus können unsere Brauer in den kleineren Tanks neue Rezepturen ausprobieren und zur Vollendung bringen.“

An dieser Stelle fällt mir etwas ein: ich habe zwar bereits über die Brauereiführung berichtet und auch eine Kritik über die Brauereigaststätte geschrieben, aber die Biere habe ich sträflich vernachlässigt. Das muss ich aber schleunigst ändern.

Störtebeker Braumanufaktur

Kürzlich habe ich mit meiner Frau die zur Störtebeker Braumanufaktur in Stralsund gehörende Brauereigaststätte getestet. Die auf dem Brauereigelände zur Straße hin gelegene Gaststätte ist geschmackvoll rustikal eingerichtet und verfügt auch über einen kleinen zur Straße hin gelegenen Biergarten. Dass hier die Biere der Störtebeker Braumanufaktur ausgeschenkt werden muss ich wohl nicht weiter erwähnen.

Die Speisekarte ist vergleichsweise klein, obwohl fast jeder etwas Passendes finden dürfte. Sie bietet neben den Brauhausgaststätten-Klassikern wie den sattsam bekannten Schweinshaxen vor allem regionale und saisonale Gerichte an. Was in Brauhausgaststätten nicht selbstverständlich ist: sogar an Vegetarier und Veganer hat der Koch gedacht. Zu den Gerichten auf der Karte gab es auch eine Empfehlung des passenden Bieres. Das ist nicht selbstverständlich, auch nicht, dass der Koch Biersommelier ist und der Gast sich daher auf die Empfehlung verlassen kann.

Noch ein Wort zu den vegetarischen Gerichten: Diese werden in der deutschen Gastronomie meist ziemlich stiefmütterlich behandelt und ich kann mich häufig nicht des Gedankens erwehren, dass es sich um Fleischgerichte handelt, bei denen der Koch das Fleisch einfach weggelassen hat. Irgendwie machen sie einen unfertigen Eindruck. In anderen Restaurants gibt es Fleischgerichtimitate (anders kann ich diese unsäglichen Schnitzelreplikate auf Sojabasis wirklich nicht betrachten). Dies ist hier anders. Mit viel Liebe hat der Koch eigenständige vegetarische Küche kreiert. Meine Frau entschied sich für eine Spinatquiche, zu der es eine Tomatenmarmelade und einen kleinen Salat gab. Also eine wirklich runde Mahlzeit, frisch zubereitet und lecker. Ich selbst habe den Pannfisch genommen, perfekt gebraten mit einer Dijon-Senfsoße. Die separate Dessertkarte bot noch einige originelle Möglichkeiten zum Abschluss der Mahlzeit. Das ganze Angebot gibt es dann auch zu einem angemessenen Preis.

Die Küche ist nicht nur regional geprägt, sondern auch saisonale Gerichte (bei unserem Besuch war es Spargel) finden ihren Weg auf die Speisekarte. Damit ist diese Braugaststätte in meinen Augen fast perfekt. Schade fand ich nur, dass auf den Tischen Pfefferstreuer standen. Gemahlener Pfeffer ist nach kurzer Zeit nur noch scharf und hat ansonsten die Würzkraft von Sägemehl. In der heutigen Zeit kosten Pfeffermühlen nicht mehr die Welt und das Essen hätte beim eventuell erforderlichen Nachwürzen wirklich frisch gemahlenen Pfeffer verdient.

Störtebeker Braumanufaktur

Die Stadt Stralsund blickt auf eine Brautradition achthundert Jahren zurück und in dieser Tradition sieht sich die Störtebeker Braumanufaktur. Nachdem sich die Brauerei in der Zeit der DDR unter dem Namen Stralsunder einen sehr schlechten Ruf erworben hatte, bemüht sich das Unternehmen heute unter der Flagge der Störtebeker Braumanufaktur mit großem Erfolg, wieder einen guten Ruf aufzubauen. Dafür hat sich die Braumanufaktur einiges einfallen lassen.

Handwerklich gebraute Biere

Die Störtebeker Braumanufaktur arbeitet mit Naturprodukten. Eigentlich klingt das ja selbstverständlich, ist es aber nicht. Die meisten Brauereien verwenden für ihre Biere keinen Naturhopfen, sondern Hopfenextrakt. Das ist nach dem deutschen Reinheitsgebot vollkommen in Ordnung. Allerdings handelt es sich dabei nicht mehr um ein Naturprodukt, sondern Hopfenextrakt ist, wie der Name bereits aussagt, ein aus dem Naturprodukt, meist oder immer Bitterhopfen, extrahiertes Standardprodukt. Daraus lässt sich schließen, dass für jeden Sudansatz immer die gleiche Menge Extrakt benötigt wird, um ein immer gleich schmeckendes Bier zu erhalten. Viele Verbraucher wollen auch ein immer gleiches Bier zum möglichst niedrigen Preis. Deshalb will ich dieses Verfahren auch gar nicht kritisieren. Die Störtebeker Braumanufaktur geht einen vollkommen anderen Weg und setzt ausschließlich Naturhopfen ein.

Naturhopfen ist, wie der Name bereits aussagt, der Hopfen, wie er gewachsen ist. Das bedeutet, dass jede Charge etwas anders ausfallen kann. In der Folge ist der Brauer mehr gefordert, da jeder Sud neu komponiert werden muss. Dieser höhere Aufwand führt selbstverständlich auch zu einem höheren Preis. Aber auch der Verbraucher hat etwas davon. Dass noch alle Inhaltsstoffe des Hopfens vorhanden sind, hat das daraus gebraute Bier sowohl ein komplexeres Aroma als auch einen volleren Geschmack.

Vielfalt

Immerhin 17 Biere werden in Stralsund gebraut. Und nicht nur das. Alle Biere haben ihren spezifischen Geschmack. So sollte (fast) jeder sein Lieblingsbier finden. Es ist wirklich erstaunlich, welche Vielfalt auch mit dem deutschen Reinheitsgebot möglich ist. Bei vielen Bieren (eventuell bei allen, da bin ich mir nicht sicher) wird auch bereits auf dem Etikett der Flaschen angegeben, welcher Hopfen und welche Hefe verwendet wird. Damit können wir als Verbraucher bereits vor dem Kauf abschätzen, ob uns das Bier schmecken wird oder ob wir lieber zu einem anderen Produkt greifen sollten.

Transparenz

Täglich werden (je nach Saison) eine bis drei Brauereiführungen durchgeführt. OK, das machen viele Brauereien im Rahmen ihrer Kundenbindungsprogramme. Ich habe an einer Führung in Stralsund teilgenommen und ich war wirklich angenehm von der Offenheit überrascht. Die Rohstoffe wurden vorgestellt, uns wurden die Produktionsräume wie auch die Abfüllanlage gezeigt und wir erhielten viele Informationen von einem IHK-geprüften Botschafter des Bieres. Es war jederzeit möglich, Fragen zu stellen. Davon habe ich ausgiebig Gebrauch gemacht und alle Fragen wurden ausführlich beantwortet, auch Fragen, bei denen ich fast erwartet habe, dass eine Antwort unter Verweis auf das Geschäftsgeheimnis verweigert würde. An die einstündige Führung schloss sich noch eine Bierprobe an, die ebenfalls eine Stunde dauert. Dabei wurden uns acht Biere zur Verkostung gereicht und wir erhielten in diesem Rahmen Informationen über die einzelnen Biere. Wenn Sie sich entschließen, ebenfalls an einer dieser Führungen teilzunehmen, sollten Sie also keinesfalls mit dem Auto anreisen. Eine Bushaltestelle (Linie 3, Haltestelle Brauerei) ist aber nur knapp 200 Meter entfernt. Und Sie können mir glauben: die € 10,80 für die Führung sind gut angelegt.

Dass die Deklaration der Zutaten auf den Rückenetiketten der Flaschen sehr ausführlich ist und weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht, habe ich ja bereits erwähnt.

Ein umfangreiches Kundenbindungsprogramm

Die Brauereiführungen sind aber nicht alles. Das Team der Brauerei hat sich noch erheblich mehr ausgedacht.

Genuss-Verkostungen

An jedem dritten Donnerstag im Monat findet in der Gaststätte des Brauhauses eine Genuss-Verkostung statt. Dort stellen Biersommeliers verschiedene Biere vor und es gibt zu dem Bier passende Häppchen dazu. In jedem Monat steht der Event unter einem anderen Motto. Und auch hier weiß die Manufaktur zu überraschen. Das Motto „Bier und Salami“ war zu erwarten, eine Verkostung beim Thema „Bier und Schokolade“ kann ich mir noch die Kombination dunkler Schokolade mit Porter oder auch von weißer Schokolade mit Atlantik Ale vorstellen. Spätestens beim Thema „Bier und Dessert“ ist meine Vorstellungskraft aber überfordert. Alle diese Themenabende finden in diesem Jahr statt. Leider komme ich nur selten nach Stralsund, sonst würde ich sicher öfters mal an einem solchen Event teilnehmen.

Rent A Sommelier

Wenn Sie auf Ihrer Feier den Gästen etwas ganz Besonderes bieten wollen und das nötige Kleingeld übrighaben, können Sie sich einen Biersommelier mieten. Er bringt alles für eine exklusive Bierprobe mit. Das ist doch etwas, was Sie sicher noch nicht erlebt haben.

Biersommelier-Abende

Dies ist die nicht nur für mich reizvollste Eventreihe. Jeden ersten Donnerstag im Monat treffen sich die Biersommeliers der Störtebeker Braumanufaktur in der Brauhausgaststätte – und Sie können dabei sein. Wie auch die Genuss-Verkostungen stehen die Biersommelier-Abende immer unter einem bestimmten Motto. Dabei werden nicht nur die Biere aus Stralsund verkostet, sondern im Mittelpunkt stehen Bierspezialitäten anderer Brauereien samt passender Speisen aus der Brauhausküche. Dazu können Sie mit den Spezialisten über die Biere fachsimpeln. Offensichtlich sind die 44 Euro für diesen Event gut angelegt, sonst wären die Events nicht teilweise ein halbes Jahr im Voraus ausgebucht.

Die Stadt Stralsund blickt auf eine Brautradition achthundert Jahren zurück und in dieser Tradition sieht sich die Störtebeker Braumanufaktur. Nachdem sich die Brauerei in der Zeit der DDR unter dem Namen Stralsunder einen sehr schlechten Ruf erworben hatte, bemüht sich das Unternehmen heute unter der Flagge der Störtebeker Braumanufaktur mit großem Erfolg, wieder einen guten Ruf aufzubauen. Dafür hat sich die Braumanufaktur einiges einfallen lassen.

Handwerklich gebraute Biere

Die Störtebeker Braumanufaktur arbeitet mit Naturprodukten. Eigentlich klingt das ja selbstverständlich, ist es aber nicht. Die meisten Brauereien verwenden für ihre Biere keinen Naturhopfen, sondern Hopfenextrakt. Das ist nach dem deutschen Reinheitsgebot vollkommen in Ordnung. Allerdings handelt es sich dabei nicht mehr um ein Naturprodukt, sondern Hopfenextrakt ist, wie der Name bereits aussagt, ein aus dem Naturprodukt, meist oder immer Bitterhopfen, extrahiertes Standardprodukt. Daraus lässt sich schließen, dass für jeden Sudansatz immer die gleiche Menge Extrakt benötigt wird, um ein immer gleich schmeckendes Bier zu erhalten. Viele Verbraucher wollen auch ein immer gleiches Bier zum möglichst niedrigen Preis. Deshalb will ich dieses Verfahren auch gar nicht kritisieren. Die Störtebeker Braumanufaktur geht einen vollkommen anderen Weg und setzt ausschließlich Naturhopfen ein.

Naturhopfen ist, wie der Name bereits aussagt, der Hopfen, wie er gewachsen ist. Das bedeutet, dass jede Charge etwas anders ausfallen kann. In der Folge ist der Brauer mehr gefordert, da jeder Sud neu komponiert werden muss. Dieser höhere Aufwand führt selbstverständlich auch zu einem höheren Preis. Aber auch der Verbraucher hat etwas davon. Dass noch alle Inhaltsstoffe des Hopfens vorhanden sind, hat das daraus gebraute Bier sowohl ein komplexeres Aroma als auch einen volleren Geschmack.

Vielfalt

Immerhin 17 Biere werden in Stralsund gebraut. Und nicht nur das. Alle Biere haben ihren spezifischen Geschmack. So sollte (fast) jeder sein Lieblingsbier finden. Es ist wirklich erstaunlich, welche Vielfalt auch mit dem deutschen Reinheitsgebot möglich ist. Bei vielen Bieren (eventuell bei allen, da bin ich mir nicht sicher) wird auch bereits auf dem Etikett der Flaschen angegeben, welcher Hopfen und welche Hefe verwendet wird. Damit können wir als Verbraucher bereits vor dem Kauf abschätzen, ob uns das Bier schmecken wird oder ob wir lieber zu einem anderen Produkt greifen sollten.

Transparenz

Täglich werden (je nach Saison) eine bis drei Brauereiführungen durchgeführt. OK, das machen viele Brauereien im Rahmen ihrer Kundenbindungsprogramme. Ich habe an einer Führung in Stralsund teilgenommen und ich war wirklich angenehm von der Offenheit überrascht. Die Rohstoffe wurden vorgestellt, uns wurden die Produktionsräume wie auch die Abfüllanlage gezeigt und wir erhielten viele Informationen von einem IHK-geprüften Botschafter des Bieres. Es war jederzeit möglich, Fragen zu stellen. Davon habe ich ausgiebig Gebrauch gemacht und alle Fragen wurden ausführlich beantwortet, auch Fragen, bei denen ich fast erwartet habe, dass eine Antwort unter Verweis auf das Geschäftsgeheimnis verweigert würde. An die einstündige Führung schloss sich noch eine Bierprobe an, die ebenfalls eine Stunde dauert. Dabei wurden uns acht Biere zur Verkostung gereicht und wir erhielten in diesem Rahmen Informationen über die einzelnen Biere. Wenn Sie sich entschließen, ebenfalls an einer dieser Führungen teilzunehmen, sollten Sie also keinesfalls mit dem Auto anreisen. Eine Bushaltestelle (Linie 3, Haltestelle Brauerei) ist aber nur knapp 200 Meter entfernt. Und Sie können mir glauben: die € 10,80 für die Führung sind gut angelegt.

Dass die Deklaration der Zutaten auf den Rückenetiketten der Flaschen sehr ausführlich ist und weit über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht, habe ich ja bereits erwähnt.

Ein umfangreiches Kundenbindungsprogramm

Die Brauereiführungen sind aber nicht alles. Das Team der Brauerei hat sich noch erheblich mehr ausgedacht.

Genuss-Verkostungen

An jedem dritten Donnerstag im Monat findet in der Gaststätte des Brauhauses eine Genuss-Verkostung statt. Dort stellen Biersommeliers verschiedene Biere vor und es gibt zu dem Bier passende Häppchen dazu. In jedem Monat steht der Event unter einem anderen Motto. Und auch hier weiß die Manufaktur zu überraschen. Das Motto „Bier und Salami“ war zu erwarten, eine Verkostung beim Thema „Bier und Schokolade“ kann ich mir noch die Kombination dunkler Schokolade mit Porter oder auch von weißer Schokolade mit Atlantik Ale vorstellen. Spätestens beim Thema „Bier und Dessert“ ist meine Vorstellungskraft aber überfordert. Alle diese Themenabende finden in diesem Jahr statt. Leider komme ich nur selten nach Stralsund, sonst würde ich sicher öfters mal an einem solchen Event teilnehmen.

Rent A Sommelier

Wenn Sie auf Ihrer Feier den Gästen etwas ganz Besonderes bieten wollen und das nötige Kleingeld übrighaben, können Sie sich einen Biersommelier mieten. Er bringt alles für eine exklusive Bierprobe mit. Das ist doch etwas, was Sie sicher noch nicht erlebt haben.

Biersommelier-Abende

Dies ist die nicht nur für mich reizvollste Eventreihe. Jeden ersten Donnerstag im Monat treffen sich die Biersommeliers der Störtebeker Braumanufaktur in der Brauhausgaststätte – und Sie können dabei sein. Wie auch die Genuss-Verkostungen stehen die Biersommelier-Abende immer unter einem bestimmten Motto. Dabei werden nicht nur die Biere aus Stralsund verkostet, sondern im Mittelpunkt stehen Bierspezialitäten anderer Brauereien samt passender Speisen aus der Brauhausküche. Dazu können Sie mit den Spezialisten über die Biere fachsimpeln. Offensichtlich sind die 44 Euro für diesen Event gut angelegt, sonst wären die Events nicht teilweise ein halbes Jahr im Voraus ausgebucht.