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Brehon Brewhouse – Shanco Dubh Porter Barrel Aged

Die Basis dieser Bierspezialität ist das Shanco Dubh Porter aus dem Brehon Brewhouse in Irland. Um ihrer Kreation die Krone aufzusetzen, haben sich die Brauer zu einem kleinen Experiment entschlossen: Statt in Flaschen wurde das vollendete Porter in ausgediente Whiskey-Fässer gefüllt und zur Lagerung in den Keller gestellt. In der Regel reift Shanco Dubh in der Flasche heran, nun darf es sich in aromatisches Holz gekleidet zu seiner ganzen Pracht entwickeln. Die Holzfässer wurden jahrelang zur Herstellung von Whiskey verwendet und haben in diesem Prozess die feine Aromatik des edlen Tropfens angenommen.

Nahezu blickdicht schwarz läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittliche haselnussbraune Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. An der Optik gibt es absolut nichts zu meckern.

Noch beeindruckender ist aber das Aroma. Der Duft nach dunkler Schokolade mischt sich mit Aromen gerösteter Haselnüsse, Rosinen und getrockneter Ananas, komplettiert mit dem Duft von Whiskey und einem Hauch Rauch.

Wie erwartet ist der Antrunk recht süß, wobei aber die reichlich dosierte Kohlensäure für eine angenehme Frische sorgt. Sensationell ist das Bier aber erst auf der Zunge. Alle Aromen spiegeln sich wider. Das Mundgefühl ist samtig, schwer und voll. Alles in Allem mach das Bier einen likörartigen Eindruck. Der Abgang ist bitter und süß, gepaart mit einer wirklich leichten fruchtigen Säure. Der Geschmack klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,8 % Vol.

Stammwürze:

17° Plato

Brauerei:

Brehon Brewhouse Ltd.
Dunelty
Iniskeen
Carickmacross
Co Monaghan
Irland
http://www.brehonbrewhouse.ie

The Crafty Brewing Company – Irish Stout

Lidl hat vor einiger Zeit im Rahmen einer Sonderaktion einige Craftbiere angeboten. Aus dieser Aktion stammt auch das Irish Stout, das jetzt vor mir steht. Gebraut wurde es von der Rye River Brewing Company im irischen Celbridge. Ich vermute jetzt mal, dass dieses Stout speziell für die Aktion von Lidl gebraut wurde, denn auf der Website der Brauerei sind zwar mehr als zwanzig Biere aufgelistet, die die Brauerei anbietet, aber die Biere, die Lidl im Angebot hatte sind nicht dabei. Das muss aber nicht zwangsweise ein Nachteil sein.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große Krone aus gemischtporigem Schaum, die aber lange erhalten bleibt. Die Optik ist schon mal 1a.

Wie erwartet bestimmen Röststoffe das Aroma des Bieres. Es duftet nach Kaffee und dunkler Schokolade. Aus dem Hintergrund kommt auch noch eine leichte Säure durch, die aber keinesfalls dominant wird.

Der Antrunk ist stiltypisch süß. Die Kohlensäure ist recht gering dosiert und ich würde mir da doch noch etwas mehr wünschen. Auf der Zunge dominieren die Röststoffe, ohne dass das Bier schwer wirkt. Im Gegenteil, es ist erstaunlich schlank. Dabei steht der Schokoladengeschmack im Vordergrund, während die Süße etwas nachlässt. Im Abgang erfreut zunächst der Geschmack der Röststoffe die Kehle. Dieser Geschmack lässt langsam nach und ein leichtes Bitter kommt mit einem langen Nachklang in den Vordergrund.

Zutaten:

Wasser, Gerste, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,25 % Vol.

Brauerei:

Rye River Brewing Company
Donaghcumper
Dublin Road
Celbridge
W23 AX07
Irland
www.ryeriverbrewingco.com

Brehon – Ulster Black Oatmeal Stout

Brehon Brewhouse ist eine kleine Brauerei, die auf dem Bauernhof untergebracht ist. Dort entstehen kräftige intensive Biere, die mit Sorgfalt und Zuneigung gebraut werden. Dabei bemüht sich die Brauerei, verschiedene gut ausgewogene und schmackhafte Biere zu kreieren, die das sich verändernde Gesicht des irischen Biermarktes widerspiegeln. Dabei umfasst das Sortiment nicht nur die landestypischen Ales, sondern auch die dunklen Biere, die es mir besonders angetan haben.

Das Ulster Black Oatmeal Stout macht seinem Namen alle Ehre. Blickdicht schwarz fließt es ins Glas. Dabei entsteht eine relativ kleine haselnussbraune und feinporige Schaumkrone, die aber lange erhalten bleibt.

Das Aroma wird durch Röstaromen dominiert. Düfte nach Mokka und dunkler Schokolade schmeicheln meiner Nase, unterstützt durch Karamell sowie einen Hauch Vanille.

Der Antrunk ist stiltypisch süß und mir fällt besonders die sehr feinperlige Kohlensäure auf. Aber das ist erst der Anfang. Das Mundgefühl ist sämig und voll, ein Effekt, der der Verwendung von Haferflocken geschuldet ist. Das Bier schmeckt intensiv nach dunkler Schokolade, Espresso und Getreide. Dabei ist es kaum zu glauben, dass dieses Bier nur 5,0 Volumenprozent Alkohol enthält, bei diesem vollen Geschmack hätte ich eigentlich ein Starkbier erwartet. Der Abgang ist stiltypisch mild und die Röstaromen klingen mit dem Geschmack nach Espresso lange nach.

Um den vollen Geschmack des Ulster Black genießen zu können sollte das Bier nicht zu stark gekühlt sein.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Haferflocken, Hopfen, Hefe.

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

10° – 12° Celsius

Brauerei:

Brehon Brewhouse Ltd.
Dunelty
Monaghan
Irland
www.brehonbrewhouse.ie

The Crafty Brewing Company – Irish Pale Ale

Wieder einmal steht ein Bier von Lidl vor mir, das ich vor längerer Zeit einmal gekauft habe. Dabei handelt es sich um ein Irish Pale Ale.

Rubinrot und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas, darüber eine leicht überdurchschnittliche hellbraune Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Zumindest bei der Optik hat die Brauerei schon mal keinen Fehler gemacht.

Das Bier duftet nach Karamell und Trockenfrüchten, besonders nach Rosinen und Südfrüchten. Damit ist das Aroma nicht sonderlich komplex, aber doch recht angenehm.

Der Antrunk ist malzig und recht süß, der Geschmack nach Karamell überwiegt. Auf der Zunge ist das Bier sehr mild, Bitterstoffe sind sehr zurückhaltend eingesetzt und weiterhin dominiert das Karamell, unterstützt durch Trockenfrüchte und kandidierte Früchte. Im Abgang nimmt die Süße noch leicht zu, einige Röstaromen unterstützen den Geschmack, sogar etwas Rauch ist zu schmecken. Obwohl mir auch jetzt noch die Bitterstoffe fehlen, klingt der Geschmack lange nach.

Positiv ist bei diesem Bier aber die Intensität des Geschmacks zu erwähnen. Ansonsten ähnelt das Bier durchaus einem fränkischen Rotbier.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Ella), Hefe

Alkoholgehalt:

4,5 % Vol.

Brauerei:

Rye River Brewing Company
Donaghcumper
Celbridge, Co Kildare
Irland
www.ryeriverbrewingco.com

Guinness goes Veggie

Für Vegetarier ist es schon nicht einfach, sich abwechslungsreich zu ernähren. Dies gilt noch mehr für Veganer, bei denen nichts, aber auch wirklich überhaupt nichts tierischen Ursprungs sein darf. Dass der Gänsebraten zu Weihnachten dabei auf der Strecke bleibt ist offensichtlich. Lakritze? Da wird häufig Bienenwachs als Trennmittel verwendet. Bei den Genussmitteln geht es weiter. Wein wird häufig mit Gelatine geklärt. Und Hardcore-Veganer achten sogar auf die Befestigung der Etiketten, nämlich darauf, dass kein auf Kasein basierender Klebstoff verwendet wird. Ganz ehrlich, mir wäre das zu aufwändig. Würde denn wenigstens das Bier in den Lebensentwurf der Veganer passen? Häufig nicht, denn einige Brauereien verwenden zum Klären des Biers geringe Mengen Hausenblase. Dieser aus einer Störart hergestellte Stoff wird dem Bier zugesetzt. Dabei reicht laut Wikipedia 1 Gramm je Hektoliter. Die Hausenblase sorgt dafür, dass die Trubstoffe ausflocken und sich am Boden absetzen, so dass das Bier eher abgefüllt werden kann. Da von der Hausenblase im abgefüllten Bier keine Rückstände vorhanden sind, ist die Hausenblase bei Bier von der Deklarationspflicht ausgenommen.

Dieses Verfahren setzt die Guinness-Brauerei bereits seit dem 19. Jahrhundert ein. Nachdem Veganer bereits vor einigen Jahren über change.org eine Petition gegen diese Praxis gestartet haben, erhört sie die Brauerei nun. Die Wirtschaftswoche zitiert einen Sprecher mit den Worten: „Auch wenn die Hausenblase ein sehr effektiver Weg der Klärung ist und wir sie seit vielen Jahren verwenden, werden wir sie nicht mehr auf sie zurückgreifen, sobald das neue Filtrationssystem installiert wird“. Nun wird das Guiness also nach 256 Jahren vegan.