Archiv des Autors: Maddes

Ammerndorfer Bock

Der Bau des heute noch existierenden Brauereigebäudes wurde bereits im Jahr 1730 begonnen. Seit 1855 befindet sich die Brauerei im Besitz der Familie Dorn und wird heute von deren Nachkommen geleitet. Seit 1990 führt Helmut Murmann die Familientradition erfolgreich fort. Mit den Töchtern Christine und Claudia ist nun die 10. Generation an Bord und verkörpert die Zukunft der kleinen privaten Traditionsbrauerei. Die Schwestern sind die ersten weiblichen Braumeisterinnen in der langen Familiengeschichte.

Mahagonifarben präsentiert sich der Ammerndorfer Bock im Glas. Die elfenbeinfarbene feinporige Schaumkrone ist sehr stabil. Optisch macht das Bier also alles richtig.

Das Bier duftet malzbetont nach dunkler Schokolade und Karamell, abgerundet durch einige grasige Noten des Hopfens. Die 6,25 Volumenprozent Alkohol sind gut ins Aroma eingearbeitet.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine stiltypische Süße sowie eine sanfte Kohlensäure aus. Eine leichte Bittere gesellt sich zur Süße und verbindet sich mit den Aromaölen des Hopfens zu einem weichen und vollen Mundgefühl. In der Kehle wird die Bittere etwas kräftiger, ohne aber dort die Süße zu überdecken. Sowohl die Bittere als auch die Süße klingen sehr lange nach.

Der Ammerndorfer Bock ist gut ausbalanciert und ungeheuer süffig. Er passt sowohl zu Wildgerichten als auch zu manchem Dessert.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

6,2 % Vol.

Stammwürze:

17,8° Plato

Farbe:

28 EBC

Brauerei:

Ammerndorfer Bier
Marktplatz 1-2
90614 Ammerndorf
www.ammerndorfer-bier.de

Brauerei Hauf – Weihnachts-Bier

Das Weihnachts-Bier der Brauerei Hauf aus dem als Touristenhotspot bekannten Dinkelsbühl, dessen Altstadt vom Focus einmal zur schönsten Altstadt Deutschlands gekürt wurde, ist eigentlich nur von Oktober bis Dezember erhältlich und als Mindesthaltbarkeitsdatum wird der Mai des folgenden Jahres angegeben. Ich habe kürzlich eine Flasche aus dem letzten Jahr gefunden, meine aber, dass ein gefiltertes Bier mit 5,4 Volumenprozent Alkohol auch länger haltbar sein müsste. Die Annahme will ich jetzt überprüfen.

Golden und gefiltert strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feinporige Schaumkrone bleibt lange erhalten. Optisch macht das Bier schon mal eine gute Figur.

Das Bier duftet angenehm nach Brotkruste, angenehm abgerundet durch würzige und grasige Noten. So lasse ich mir ein Märzen gefallen.

Der Antrunk ist recht süß und er zeichnet sich durch eine sehr feinperlige Karbonisierung aus. Die Süße bleibt auch auf der Zunge erhalten, wo sie durch die würzigen Noten des Hopfens abgerundet wird. Der Körper ist schlank und das Bier ist alles in allem recht süffig. Der Abgang ist überraschend mild mit sehr kurzem Nachklang.

Das Weihnachts-Bier aus Dinkelsbühl ist sehr gut zu trinken, kann mich aber trotzdem nicht so richtig begeistern. Das könnte aber eventuell auch den Grund haben, dass sich einige Hopfenaromen im Laufe des Jahres verflüchtigt haben. Eventuell sollte ich das Bier in diesem Jahr noch einmal testen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Brauerei Hauf GmbH & Co. KG
Heiningerstr. 28
91550 Dinkelsbühl
www.hauf-bier.de

100 Watt – 400 Volt

Denn wie war es möglich, dass es in einer Stadt mit einer reichen Brautradition keine Stadtbrauerei mehr gab? Mit der Gründung der 100Watt Brauerei wurde dieser Situation ein Ende gesetzt. Alter Ruhm lebt in neuem Gewand wieder auf! In der ehemaligen Textilfabrik Schellens, nur einen Steinwurf vom Vergnügungsviertel Stratumseind entfernt, wurde eine Brauerei mit einer einzigartigen Gastronomie-Location realisiert. Ein Hauch von der Stadt der Lichter.

Jetzt steht vor mir die endgültige Version des 400 Volts, gereift in Glenfiddich-Fässern. Der weiche Whisky sorgt für eine subtile Vanille und einen Hauch von Alkohol. Daher verspricht die Brauerei ein besonders volles Aroma und ein tiefer Geschmack. Mal sehen, ob sie dieses Versprechen auch halten kann. Ich bin da aber recht zuversichtlich, da das Bier bei den World Beer Awards 2021 die Silbermedaille als zweitbestes Bier der Niederlande erhalten hat.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine recht kleine haselnussbraune Schaumkrone, die aber sehr lange erhalten bleibt. Damit sieht das Bier schon mal sehr verlockend aus.

Aromen nach Kaffee und gerösteten Haselnüssen, nach Lakritz und Vanille steigen mir in die Nase. Anfangs kann ich auch eine leichte fruchtige Säure feststellen, aber dieser Duft verfliegt schnell.

Der Antrunk ist wie erwartet süß und er zeichnet sich durch eine feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Dunkle Schokolade mischt sich mit gerösteten Nüssen und die Vanille kommt auf der Zunge kräftiger zum Vorschein als in der Nase. Dabei bleibt die Süße erhalten und zusammen mit einer leichten Bitteren sorgt sie für ein samtiges Mundgefühl. Abgerundet wird der Eindruck durch die wärmende Wirkung des Alkohols. Der Abgang ist mild, aber mit langem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale, Cara, Roast), Weizenmalz (Crystal), Hopfen (Sorachi Ace), Bourbonvanille-Extrakt, Hefe

Alkoholgehalt:

10,0 % Vol.

Bittereinheiten:

55 IBU

Farbe:

97 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

10° – 12° Celsius

Brauerei:

100 Watt Brewery
Vestdijk 280
5611 CZ Eindhoven
Niederlande
www.100watt.nl

5. 10. 2024: Oproer Beer Fest, Utrecht

Tauchen Sie am Samstag, den 5. Oktober, auf dem Oproer Beerfest in Utrecht in die Welt des besonderen Bieres ein. Nach einem Sommer voller Entdeckungen laden wir unsere Lieblingsbrauer dazu ein, ihre speziellsten Biere vorzustellen. Probieren Sie einzigartige Kollaborationsbiere, ein 5 Jahre altes Fassbier und eine breite Palette von Stilen, von IPAs bis zu Bockbieren. Lassen Sie sich dieses einzigartige Biererlebnis nicht entgehen.

Das Beer Fest findet am 5. Oktober 2024 von 14:00 Uhr bis 23:00 Uhr im Oproer Biercafé, Utrecht, Niederlande, statt.

5. 10. 2024: Bier Proeverij ’24 in Rosmalen

Am Samstag, den 5. Oktober, organisiert das Soziale Kulturzentrum De Biechten in Rosmalen eine gemütliche Bierverkostung. Von 16:00 Uhr bis zum Ende der Veranstaltung können Sie mehr als 50 verschiedene Craft-Biere probieren.

Während der Verkostung gibt es nicht nur leckere Biere, sondern auch Live-Musik und leckere Snacks. Die perfekte Gelegenheit, um neue Biere zu entdecken, alte Lieblinge wiederzuentdecken und sich mit anderen Bierliebhabern auszutauschen.

Stralsunder – Prost! Bio Pils

Stralsunder ist eine Marke von Störtebeker, der bekannten Brauerei aus Stralsund. Nach dem Übersee Pils gibt es mit dem Stralsunder Prost! Bio Pils jetzt ein zweites Pilsbier der Hanseaten mit Zutaten aus biologischem Anbau. Der Sinn dieser doppelten Biere erschließt sich mir nicht. Bislang habe ich die Marke Stralsunder nur in Stralsund gesehen und eigentlich als Billigmarke der Störtebeker Brauerei betrachtet, die vermutlich nur aus Gründen der Tradition weitergeführt wurde. Immerhin gab es diese Marke bereits in der DDR. Offensichtlich habe ich mich da geirrt. Aber egal, mal sehen, wie sich das Bier so macht.

Golden und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige und schneeweiße Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Optisch gibt es an diesem Bier schon mal nichts auszusetzen.

Das Bier duftet nach Brotkrume und die Hopfennoten sind eher zu erahnen. Im Grunde erscheint mir der Duft des Bio Pils eher wie ein Helles.

Der Antrunk ist recht süß, was für ein Pils eher untypisch ist. Die Kohlensäure ist feinperlig, aber trotzdem kräftig. Auch auf der Zunge ist das Bier sehr malzbetont. Es zeichnet sich durch einen intensiven Brotgeschmack mit einer Karamellnote aus. Mir fehlt wirklich die Bittere des Hopfens. Aber das Mundgefühl ist samtig und weich. Erst in der Kehle kann ich eine deutliche Bittere schmecken, die dann aber lange nachklingt.

Auch wenn ich vom Bio Pils als Pilsener etwas enttäuscht bin – als Helles würde es mir durchaus gefallen.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Brauerei:

Störtebeker Braumanufaktur GmbH
Greifswalder Chaussee 84-85
18439 Stralsund
www.stoertebeker.com

Brouwerij Boelens – Waase Kriek

Das Kirschbier, das jetzt vor mir steht, stammt aus dem ostflandrischen Belsele. Die Geschichte von Belsele lässt sich bis ins neunte Jahrhundert zurückverfolgen und bis ins Jahr 1977 war Belsele eine selbstständige Gemeinde. Heute ist sie ein Ortsteil von Sint-Niklaas.

Im Gegensatz zu anderen Krieks wurde beim Brauen dieses Bieres weder Zucker noch ein Süßungsmittel verwendet. Jede Süße in diesem Bier stammt vom Malz und/oder vom Kirschsaft. Nun will ich aber die Flasche öffnen und das Waase Kriek verkosten.

Rotbraun und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Der feinporige Schaum weist ein sehr schönes Rosa auf und bleibt sehr lange erhalten. Das ist für ein Fruchtbier keine Selbstverständlichkeit und sorgt dafür, dass es an der Optik des Waase Kriek nichts zu mäkeln gibt.

Das Bier duftet nicht so intensiv nach Kirschen wie andere Krieks. Das ist aber kein Nachteil, denn der angenehme Duft des wild vergorenen Biers sowie der leichte Mandelduft der Kirschkerne entschädigen mich für den etwas zurückhaltenden Kirschduft.

Wie erwartet ist der Antrunk recht süß und er zeichnet sich durch die sehr feinperlige Kohlensäure aus, die vielen mit wilden Hefen vergorenen Bieren zu eigen ist. Auf der Zunge entwickelt sich eine überraschend kräftige fruchtige Säure. Trotzdem ist das Bier süffig und das Mundgefühl weich. Allerdings würde ich mir etwas Bittere wünschen. Im Abgang wird das Bier trockener und ein leichter Marzipangeschmack kommt auf. Leider klingt er nur kurz nach.

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Stammwürze:

14° Plato

Brauerei:

Brouwerij Boelens Bvba
Kerkstraat 7
9111 Belsele
Belgien
www.brouwerijboelens.be

21. 9. 2024: Bierfestival Leeuwarden

Bierliebhaber aufgepasst: Am 21. September kehrt das Bierfestival Leeuwarden nach Neushoorn und in das Biercafé De Markies zurück. Probieren Sie eine einzigartige Auswahl an Bieren von lokalen und internationalen Brauereien, genießen Sie Live-Musik und entdecken Sie die neuesten Biere. Mit einem wiederverwendbaren Glas, einem Festivalheft und einer Wasserflasche ist alles für einen unvergesslichen Tag vorbereitet.

Spaten – Alkoholfrei

Bereits für das Jahr 1397 weist das Steuerbuch der Stadt München in er Neuhausergasse 4 einen Eintrag für einen Brauer auf. Dies ist die Geburtsstunde der Brauerei, die wir heute als Spaten Brauerei kennen. Und auch wenn sich die bayrischen Brauer lange geweigert haben, alkoholfreies Bier herzustellen, ist dieser Trend inzwischen auch im Freistaat angekommen. Das gilt auch für die Spaten Brauerei, deren alkoholfreies Bier jetzt vor mir steht.

Golden und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Optisch macht das Bier schon mal eine sehr gute Figur, was besonders für alkoholfreie Biere nicht selbstverständlich ist.

Das Aroma erinnert intensiv an Getreide, begleitet durch einige blumige Noten. Ich vermute jetzt mal, dass das Bier durch eine abgebrochene Gärung entstanden ist.

Wie erwartet weist der Antrunk eine recht hohe Malzsüße auf. Durch die reichlich dosierte Kohlensäure ist das Bier aber angenehm spritzig.

Auf der Zunge gesellt sich zur Süße die Bittere des Hopfens. Auch wenn das Verhältnis von Süße und Bitterkeit nach meinem Geschmack nicht wirklich ausbalanciert ist, ist das Mundgefühl angenehm weich.

Im Abgang wird die Bittere kräftiger und sie klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Gärungskohlensäure

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Spaten-Franziskaner-Bräu
Marsstraße 46-48
80335 München
www.spatenbraeu.de