Brett Beer

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Brett Beer bezeichnet Biere, die mit Saccharomyces und Brettanomyces oder ausschließlich mit Brett vergoren wurden, mit oder ohne Holzausbau. Sie wirken meist trockener und fruchtiger als der jeweilige Basisstil. Fruchtige oder leicht „funky“ Noten hängen vom Alter und den verwendeten Brett-Stämmen ab, eine leichte, nicht milchsaure Säure ist möglich.

Das Aroma variiert je nach Alter: Jüngere Biere zeigen oft tropische oder Steinfruchtnoten, während ältere dezente Anklänge von Stall, Heu oder Rauch entwickeln, die nie dominieren dürfen. Im Aussehen entspricht das Bier dem Basisstil, Trübung ist möglich.

Der Geschmack reicht von fruchtig bis würzig-erdig und kann mild oder deutlich ausgeprägt sein, jedoch nie unangenehm. Mit zunehmendem Alter nimmt die Fruchtigkeit ab, während mehr „Funk“ entsteht. Das Malz tritt zurück, das Bier wirkt trocken und schlank.

Das Mundgefühl ist meist leichter als beim Basisstil, mit mittlerer bis hoher Karbonisierung, die Schaumhaltbarkeit ist unterschiedlich. Brett sorgt insgesamt für ein trockeneres, dünneres, fruchtigeres und funkigeres Profil als der Basisstil. Junge Biere sind heller und fruchtiger, ältere komplexer, aber nie reine „Brett-Bomben“.

Brett Beer hat seine Wurzeln in modernen Interpretationen belgischer Wildbiere und englischer Traditionen. Seit den 2000er-Jahren sind auch reine Brett-Biere verbreitet. Verwendet werden verschiedenste Basisstile, ergänzt durch Brett-Stämme, oft in Mischgärung mit Saccharomyces, jedoch ohne Lactobacillus. Im Vergleich zum Basisstil sind Brett Biere trockener, schlanker, fruchtiger und funkiger, dabei weniger säuerlich und komplex als belgische Wildbiere.

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