Holzgereifte Biere sind Biere, die in Holzfässern gelagert werden, ohne dass ein zusätzlicher Alkoholcharakter aus der vorherigen Nutzung des Fasses eingebracht wird. Bourbonfass- oder andere Biere mit deutlich wahrnehmbarem Alkoholcharakter sind hier nicht gemeint.
Im Gesamteindruck zeigt sich eine angenehme Erweiterung des Basisstils durch die Reifung im Holz. Im Aroma, das vom Basisstil abhängt, ist meist ein schwaches bis moderates Holzaroma zu erkennen. Frisches Holz kann gelegentlich Noten von frisch geschnittenem Holz beisteuern, sollte aber nie dominant sein. Getoastetes oder ausgebranntes Holz kann Nuancen von Vanille, Karamell, Toffee, Toast oder Kakao beitragen.
Auch das Erscheinungsbild variiert mit dem Basisstil, ist aber oft dunkler als die ursprüngliche Bierfarbe, besonders wenn getoastete oder ausgekohlte Fässer verwendet werden. Im Geschmack finden sich neben den Basisstilnoten deutliche Holzaromen, die je nach Holzart variieren können. Diese Holznoten sollen das Bier unterstützen und erkennbar, aber nicht überwältigend sein.
Das Mundgefühl richtet sich nach dem Basisstil. Säuerliche oder störend saure Noten sind ein Fehler. Der Gesamteindruck hängt stark von der Holzart und deren Harmonie mit dem Basisbier ab. Alkoholnoten sind in stärkeren Bierstilen akzeptabel.
Nicht in diese Kategorie gehören Bierstile, bei denen Holzreifung ohnehin ein stiltypisches Merkmal ist, wie Flanders Red oder Lambic.
Die Werte für Stammwürze, Restextrakt, Alkohol, Bittere und Farbe variieren je nach Basisstil. Meist sind sie jedoch überdurchschnittlich, wobei die Farbe oft dunkler ist als beim ursprünglichen Bier.
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