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Weiherer Bio Zwickerla Dunkel

Die Brauerei Kundmüller im fränkischen Viereth-Trunstadt bietet eine große Bierauswahl an, auch wenn nicht alle Biere jederzeit erhältlich sind. Neben den drei Biobieren braut Kundmüller nicht nur weitere neun klassische Bierstile, sondern im Laufe des Jahres auch 15 Sondersude, darunter auch drei holzfassgelagerte Biere. Ich meine, es lohnt sich sicher, sich einmal mit dieser Brauerei zu befassen. Damit will ich heute beginnen.

Kupferfarben und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier, darüber ein feinporiger beiger Schaum, der lange erhalten bleibt. Optisch gibt es nichts zu meckern, ein Bier wie gemalt.

Das Aroma ist malzbetont nach Karamell und ich meine auch, aus dem Hintergrund ein leichtes Aroma nach gerösteten Haselnüssen wahrzunehmen.

Der Antrunk ist relativ süß, durch die sehr feinperlige Kohlensäure aber auch angenehm frisch. Auf der Zunge kommt ein freundliches und leichtes Bitter dazu, der Geschmack nach Brot kommt zu einem weichen und vollen Mundgefühl. Jetzt tauchen auch einige würzige Noten auf. Im Abgang wird das Bier trockener, das freundliche Bitter kommt mehr in den Mittelpunkt und klingt lange nach.

Das Bio Zwickerla ist ein typisches fränkisches Bier, das genau zu seiner Herkunft im Raum Bamberg passt. Dazu einen Schweinsbraten oder Blaue Zipfel, eine Spezialität aus Bamberg, und der Tag ist gerettet. Nicht umsonst hat dieses Bier im Jahr 2018 beim International Craft Beer Award die Silbermedaille gewonnen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Stammwürze:

12,6° Plato

Brauerei:

Brauerei Kundmüller
Weiher 13
96191 Viereth-Trunstadt
www.weiherer-bier.de

Huppendorfer Bier

Der Website zufolge ist die Brauerei Grasser im fränkischen Huppendorf in erster Linie eine Gasthausbrauerei. Trotzdem hat eine Flasche ihres Kellerbiers, Vollbier genannt, den Weg zu mir gefunden und wartet jetzt auf seine Verkostung.

Goldfarben mit einem deutlichen Stich ins kupferfarbene präsentiert sich das Bier im Glas. Die gemischtporige Schaumkrone ist durchschnittlich groß und bleibt lange erhalten.

Das Bier duftet malzbetont nach Karamell und Biskuitteig, aber auch einige würzige Noten des Hopfens kommen aus dem Hintergrund und finden den Weg in meine Nase.

Der erste Eindruck, den das Bier auf der Zunge hinterlässt, ist eine überraschend leichte Süße, die durch die sehr feinperlige Kohlensäure gut abgerundet wird. Die Süße wird kräftiger, während sich das Bier im Mund erwärmt. In gleichem Maße wächst auch ein freundliches Bitter, so dass das Bier eine angenehme Süffigkeit entwickelt. Das Mundgefühl ist weich und rund. Im Abgang wird das Bitter wieder schwächer.

Das Huppendorfer Vollbier ist ein angenehmes Bier ohne Ecken und Kanten. Für mich ist es ein typisches fränkisches Bier.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Brauerei:

Huppendorfer Bier GmbH & Co.KG
Johannes und Andreas Grasser
Huppendorf 25
96167 Königsfeld
www.huppendorfer-bier.de

 

Spießbraten Bier

Auf den ersten Blick erscheint der Name des Bieres, das jetzt vor mir steht, etwas merkwürdig. Aber wenn wir einen Moment darüber nachdenken wird er logisch. Beim Wein gibt es eine ähnliche Namensgebung, beispielsweise den „Wein zum Spargel“. OK, jetzt haben wir das Bier zum Spießbraten. Warum nicht. Messen wir dieses Bier also daran, ob es sich als Begleiter zum Spießbraten eignet.

In hellem Goldgelb mit geringer Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier schon mal einen ordentlichen Eindruck.

Düfte nach Brotkrume steigen mir in die Nase, unterstützt durch einige würzige Noten.

Der erste Eindruck auf der Zunge ist die sehr reichlich dosierte Kohlensäure, die die leichte Süße des Bieres in den Hintergrund treten lässt. Auf der Zunge kommt ein leichtes Bitter dazu. Dabei ist das Bier einigermaßen vollmundig. Mich stört aber weiterhin die viele Kohlensäure. Sollte ich das Bier eventuell einmal umrühren, damit die anderen Geschmackseindrücke besser zum Tragen kommen? Im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger, bleibt aber diskret und es klingt auch nur kurz nach.

Passt denn der Name jetzt? Ja, als Begleiter zum Grillen ist das Bier durchaus geeignet, aber es hinterlässt bei mir keinen allzu nahhaltigen Eindruck. So richtig überzeugt scheint auch die Brauerei nicht von dem Bier zu sein. Auf der Website der Brauerei wird es nicht erwähnt und auch die Webadresse, die auf dem Rückenetikett abgedruckt ist, lässt sich nicht aufrufen. Andere Biere von Arcobräu gefallen mir jedenfalls deutlich besser.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,2 % Vol.

Brauerei:

Arcobräu GmbH
Schlossallee 1
94554 Moos
http://www.arcobraeu.de

Clausthaler Naturtrüb

Als Clausthaler im Jahr 1979 sein erstes alkoholfreies Bier auf den Markt brachte, war dies eine Pionierleistung, die aus Sicht des Genusses noch nicht wirklich befriedigend war. Seitdem hat sich die Technik deutlich weiterentwickelt und der Geschmack alkoholfreier Biere hat sich deutlich verbessert. Ich bin mir nicht sicher, wann das Clausthaler Naturtrüb auf den Markt kam, aber ich habe diese Kreation kürzlich erstmals entdeckt und musste sie auch gleich mitnehmen. Auf der Website von Clausthaler, die zur Binding-Brauerei in Frankfurt gehört, wird dieses Bier auch noch als „Jetzt Neu“ gekennzeichnet. Dann will ich das doch mal glauben und diese Neuentdeckung verkosten.

Kupferfarben und nur leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist nicht allzu stark ausgeprägt, bleibt aber recht lange erhalten.

Zumindest im Aroma fällt kaum auf, dass es sich um ein alkoholfreies Bier handelt. Düfte nach Zitrusfrüchten, Waldhonig und Hefe steigen mir in die Nase, unterstützt von einigen floralen Noten.

Der Antrunk zeigt, dass das Bier einige Malzsüße enthält, aber auch, dass die recht großzügig dosierte sehr feinperlige Kohlensäure es recht spritzig macht. Auf der Zunge paart sich ein kräftiges Bitter mit der Fruchtigkeit des Hopfens. Dabei bleibt das Bier frisch. Der Abgang wird durch ein freundliches und mildes Bitter geprägt, das lange nachklingt.

Das Clausthaler Naturtrüb gehört eindeutig zu den besten alkoholfreien Bieren, die ich bislang getrunken habe.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt, Gärungskohlensäure, Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Brauerei:

Binding-Brauerei AG
Darmstädter Landstr. 185
60598 Frankfurt
www.clausthaler.de

Nittenauer Amanda

Das Amanda Zwickel Pils ist eine Kollaboration der italienischen Brauerei Birrificio Emiliano aus Anzola Emilia und dem Brauhaus Nittenau.

Satt goldgelb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Auffällig sind die relativ wenige Hefe und die sehr agile Kohlensäure. Die Optik dieses Biers gefällt mir durchaus.

Noch mehr begeistert bin ich aber vom Aroma. Düfte nach Zitrusfrüchten, vor allem Mandarine, anderen Südfrüchten und Birne steigen mir in die Nase, abgerundet durch die Süße des Malzes sowie einige grasige Noten. Das macht doch richtig Lust auf den ersten Schluck.

Beim ersten Kontakt mit der Zunge ist das Bier angenehm süß und fruchtig. Als sich das Bier auf der Zunge verteilt kommt noch ein gut abgestimmtes Bitter dazu. Die Fruchtigkeit ist sehr kräftig, spontan kann ich mich an kein fruchtigeres Bier erinnern. Ich schmecke Zitrusfrüchte, Ananas und Mango. Das Mundgefühl ist voll und rund. Im Abgang ist lässt das Bitter etwas nach und die Fruchtigkeit übernimmt das Kommando mit langem Nachklang.

Spontan dachte ich, dass dieses sehr süffige Bier ideal für den Sommer ist und zu Flammkuchen, hellem Fisch und Muscheln passt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener Malz Cara Malz), Hopfen (Mosaic Hallertauer Tradition), Hefe

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Bittereinheiten:

37 IBU

Brauerei:

Brauhaus Nittenau
Wulkersdorfer Straße 4
93149 Nittenau
www.nittenauer-bier.de

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Hofbräu Sommerzwickl

Der Sommer ist ja schon lange vorbei, aber jetzt habe ich ganz weit hinten in meinem Kühlschrank noch ein Hofbräu Sommerzwickl gefunden. Das musste ich selbstverständlich gleich öffnen und verkosten, denn bereits Ende April kommt der neue Jahrgang auf den Markt.

Das Bier sieht aus wie ein typisches Märzen, bernsteinfarben und hefetrüb. Die feinporige Schaumkrone ist etwas mehr als durchschnittlich groß und bleibt recht lange erhalten. Optisch haben die Münchner alles richtig gemacht.

Das Aroma ist würzig. Düfte nach Brotkrume und Kernobst steigen mir in die Nase.

Der Antrunk ist recht süß, was aber zur reichlich vorhandenen sehr feinperligen Kohlensäure passt. Auf der Zunge kommt ein leichtes Bitter dazu und die Hefe entfaltet ihren Geschmack. Dabei ist das Bier recht vollmundig. Im Abgang bleibt ein leichtes und freundliches Bitter, das mittellang nachklingt.

Ich kann beim Hofbräu Sommerzwickl keine Fehler feststellen, aber so richtig zufrieden bin ich mit diesem Bier nicht. Irgendetwas fehlt mir, auch wenn ich nicht genau definieren kann, was ich vermisse. Aber zum Essen oder beim Fernsehen ist dieses Bier eine gute Wahl.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Helles Gerstenmalz, Münchner Malz), Hopfen (Herkules, Perle, Magnum, Select), Hefe

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Stammwürze:

11,8° Plato

Bittereinheiten:

24 IBU

Brauerei:

Staatliches Hofbräuhaus in München
Hofbräuallee 1
81829 München
www.hofbraeuhaus.com

Nittenauer – Mein Wildes

Nun steht „Mein Wildes“ aus Nittenau vor mir, ein Zwickl, das die Brauerei so beschreibt: „Mein Wildes ist ein naturbelassenes, frisch vom Spundungstank abgefülltes, malzbetontes Zwickl mit dunkel bronzenem Farbton. Der geschmacklich dominanteste Bestandteil des Bieres wird durch das verwendete Malz bestimmt, welches für einen vollmundigen Körper mit leichten Schokoaromen im Nachtrunk sorgt. Die dezenten Hopfungen mit Hallertauer Traditionshopfen und Spalter Select verleihen dem Bier eine angenehme Bittere.“

In dunklem Rubin fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittliche sahnige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Zur Optik lässt sich nur sagen, dass es ein Bier wie gemalt ist.

Düfte nach Schokolade steigen mir in die Nase, aber auch nach Trockenpflaumen. Das intensive schwere Aroma macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Eine leichte Süße ist der erste Eindruck, als das Bier auf die Zunge trifft. Aber auch die Vollmundigkeit fällt von Anfang an auf. Auf der Zunge zeigt sich die Ausgewogenheit der vier Malze. Der Geschmack der Röststoffe und nach Schokolade gefallen, zusammen mit dem weichen Mundgefühl. Auch der Abgang ist mild mit sehr wenig bitter. Trotzdem wirkt das Bier keinen Moment langweilig. In der Kehle lässt sich eher das Aroma der Trockenfrüchte erkennen, das durchschnittlich lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser Gerstenmalz (Pilsener Malz, Sauermalz, Caramalz dunkel Typ II, Röstmalz Spezial Typ III), Hopfen (Hallerauer Tradition, Spalter Select), Hefe

Alkoholgehalt:

5,7 % Vol.

Bittereinheiten:

26 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

5-8° Celsius

Brauerei:

Brauhaus Nittenau
Wulkersdorfer Straße 4
93149 Nittenau
www.nittenauer-bier.de

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