Die Maillard-Reaktion ist eine chemische Reaktion zwischen Aminosäuren und reduzierenden Zuckern, die beim Erhitzen von Lebensmitteln auftritt. Sie spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung von Farbe und Geschmack und ist besonders für das charakteristische Aroma von gebratenem Fleisch, geröstetem Kaffee oder frischem Brot verantwortlich.
Im Brauwesen ist die Maillard-Reaktion vor allem beim Darren und Rösten des Malzes entscheidend. Durch die Hitzeeinwirkung entstehen braune Farbstoffe, die sogenannten Melanoidine, die nicht nur für eine dunklere Bierfarbe sorgen, sondern auch komplexe Geschmacksnoten wie Karamell, Nuss, Toast oder leichte Röstaromen ins Bier bringen.
Die Intensität der Maillard-Reaktion hängt von Faktoren wie Temperatur, pH-Wert, Feuchtigkeit und Dauer der Erhitzung ab. Bei höheren Temperaturen und längeren Prozessen entstehen intensivere Farb- und Aromastoffe. Deshalb unterscheiden sich helle Malze, die bei niedrigeren Temperaturen gedarrt werden, deutlich von dunklen Röstmalzen, die ein kräftiges Aroma entwickeln.
Im Gegensatz zur Karamellisierung, bei der Zucker ohne Beteiligung von Aminosäuren zerfällt, entsteht bei der Maillard-Reaktion ein vielschichtiges Zusammenspiel von Aromen und Farben, das für zahlreiche Lebensmittel und Getränke – insbesondere Bier – unverzichtbar ist.
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