Knärzje

Die Verschwendung von Lebensmitteln zu vermeiden, sollte eigentlich für uns alle selbstverständlich sein. Die Idee des Knärzje wie auch aller anderen Brotbiere schließt sich daran an. Es bleiben immer einige Brote beim Bäcker liegen, die nicht verkauft werden konnten. Daraus Bier zu brauen ist naheliegend, denn die Rohstoffe beider Produkte sind weitgehend identisch. Wasser, Getreide, Hefe – mehr braucht es nicht, um handwerklich ein gutes Brot zu backen. Beim Bier sind es Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Und wenn sich noch ein Sonnenblumenkern oder ein Sesamkörnchen aus dem Brot in den Sud verirren macht das das Bier auch nicht schlechter. Knärzje wird in Deutschland aus überschüssigem Brot gebraut. Es ist das erste ökologisch zertifizierte Zero-Waste-Bier Deutschlands. Es ist auch als „Most Sustainable Brand 2023“ ausgezeichnet worden. Dass das Bier auch über Kaufland vertrieben wird, sichert ihm vermutlich recht große Absatzmengen, so dass dieser Bierstil hoffentlich bekannter wird und sich in Zukunft auch Mitbewerber in diesem Segment ansiedeln werden.

Orangefarben und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige schneeweiße Schaumkrone ist relativ klein und fällt auch anfangs recht flott in sich zusammen, aber ein Rest bleibt lange erhalten.

Brotkrume steht im Aroma im Mittelpunkt, abgerundet durch den Duft nach Karamell sowie einige blumige Noten. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Süße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Wie erwartet kommt auf der Zunge der Geschmack nach Karamell in den Vordergrund, begleitet durch eine leichte Hopfenbittere. Das Mundgefühl ist nicht so ganz rund, aber durchaus angenehm, so dass ich ein wirklich süffiges Bier vor mir stehen habe. Auch in der Kehle steht der Karamellgeschmack im Vordergrund. Trotzdem klingt der Geschmack lange nach.

Es liegt in der Natur der Sache, dass jeder Sud einzigartig ist und sich mehr oder weniger von den anderen Suden unterscheidet. Schließlich bleiben nicht jeden Tag die gleichen Brotsorten im Regal liegen. Aber genau diese feinen Unterschiede machen den Reiz dieses Bierstils aus. Ich würde mir nur noch wünschen, dass die Brauerei den Sud auch auf dem Etikett kennzeichnen würde, damit ich als Konsument sofort sehe, dass wieder ein etwas anderes Bier im Regal steht.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, getrocknetes Brot (Dinkelbrot, Weizenvollkornbrot), Roggenvollkornmehl, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Knärzje GmbH
Gwinnerstraße 36
60388 Frankfurt
www.knaerzje.de

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