Das Etikett wirkt durchaus verlockend. Ein dunkles altfränkisches Bauernbier. Nachdem ich einen Moment darüber nachgedacht habe, fiel mir auf, dass diese Bezeichnung keinerlei Fakten vermittelt. Bauernbier ist schließlich kein Bierstil. Und altfränkisch? Es lässt vermuten, dass das Bier nach einem traditionellen Rezept gebraut wurde. Wie gesagt, es klingt verlockend. Aber eigentlich ist dieser Titel lediglich dazu geeignet, die Erwartungen recht hoch anzusiedeln. Mal sehen, was von diesen Erwartungen übrigbleibt, nachdem ich das Bier verkostet habe.
Duinkel rotbraun und gefiltert fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine sahnige beiger Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.
Düfte nach geröstetem Malz, nach Pumpernickel, kandierten Früchten und Kaffee steigen mir in die Nase. Das macht Lust afu den ersten Schluck.
Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme leichte Malzsüße sowie eine feinperlige aber kräftige Kohlensäure aus. Auf der Zunge drängen die Röstaromen in den Vordergrund, die an Kaffee erinnern. Trotzdem fällt das Bitter eher knapp aus. Dafür meine ich jetzt, den Geschmack getrockneter Birnen zu entdecken. Das Mundgefühl ist frisch und weich. Auch im Abgang bleibt der Geschmack nach Kaffee im Vordergrund, auch hier begleitet durch ein leichtes Bitter, dafür aber mit überraschend langem Nachklang.
Genau das erwarte ich von einem dunklen fränkischen Bier, malzbetont und mild, dazu ungeheuer süffig.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
5,3 % Vol.
Stammwürze:
13 ° Plato
Brauerei:
Held Bräu
Oberailsfeld 19
95491 Ahorntal
http://www.held-braeu.de/