Um es gleich klarzustellen: der Name dieses Bieres hat nichts mit den südamerikanischen Ureinwohnern zu tun. Trotzdem ist das Bier, das jetzt vor mir steht, sehr speziell. Aber beginnen wir vorne.
Das Bier ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der flämischen Brauerei Jessenhofke und der Seitan-Manufaktur Maya. Seitan ist auch als Weizeneiweiß oder Gluten bekannt und ist in der vegetarischen Küche recht beliebt. Während der Herstellung wird der Stärkeanteil aus dem Weizenmehl gewaschen und das verbleibende Gluten mit Wasser geknetet und gekocht. Allerdings kann die Verwendung von Seitan ethische Bedenken aufwerfen, da für die Herstellung von Weizen große Flächen an Land benötigt werden und bei der Herstellung des Seitans große Anteile des ursprünglichen Produkts als Abfall anfallen. Nur wenn diese „Abfälle“ wieder der menschlichen Ernährung zugeführt werden können, wird der ökologische Fußabdruck des Seitans verringert. Einen Schritt in diese Richtung macht Jessenhofke bei der Zusammenarbeit mit Maya, da für das Brauen dieses Bieres das stärkehaltige Wasser verwendet wird, das bei der Seitanherstellung anfällt.
Orangefarben und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine sehr voluminöse sahnige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Es empfiehlt sich daher, das Bier vorsichtig einzuschenken.
Das Bier duftet nach Karamell, aberundet durch kräftige blumige Noten.
Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie reichlich Kohlensäure aus. Auf der Zunge dominiert der Geschmack nach Karamell und ein passend dosiertes freundliches Bitter gesellt sich dazu. Aus dem Hintergrund kommt noch ein leichtes Sauer dazu. Gemeinsam sorgen diese Aromen für ein volles und rundes Mundgefühl. Im Abgang wird das Bitter kräftiger und es klingt sehr lange nach.
Eines wundert mich aber doch an dem Bier. Es enthält lediglich sechs Volumenprozent Alkohol, macht im Mund aber den Eindruck eines deutlich kräftigeren Biers. Ich vermute mal, dass das am stärkehaltigen Wasser aus der Seitanproduktion stammt. Und noch eine Bemerkung zum Schluss: Alle verwendeten belgischen Bio-Hopfen stammen von Joris Cambie aus Poperinge.
Zutaten:
Wasser, Malz (Pilsener), stärkehaltiges Wasser aus Maya-Seitan, Hopfen (Challenger, Goldings, Fuggles), Rohrzucker, Gewürze
Alkoholgehalt:
6,0 % Vol.
Farbe:
12 EBC
Empfohlene Genusstemperatur:
8° – 11° Celsius
Brauerei:
Bio-Brauerei Jessenhofke
Simpernelstraat 17
3511 Hasselt
Belgien
www.jessenhofke.be