In der belgischen Region Izegem – wo sich das Kasteel Brouwerij Vanhonsebrouck befindet – nennt man jemanden, der gerne Streiche spielt, einen ‚filou‘. Dieses Wort wird auch im Französischen verwendet, um anzuzeigen, dass jemand ein Schurke ist. Für das Ereignis des Jahres 2019 hat Filou am 3. Oktober alle Register gezogen. Nach monatelangen Verhandlungen gab es eine neue flämische Regierung, und das musste gefeiert werden. „Bei einer Hochzeit ist es Tradition, dass die Freunde das Haus des Paares schmücken. Deshalb haben wir das Eingangstor des flämischen Parlaments mit 400 Fässern Filou, einem belgischen Regionalbier, verschönert“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Xavier Vanhonsebrouck damals gegenüber der Presse. Und nun steht das Filou vor mir und wartet auf seine Verkostung.
Golden und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine überdurchschnittlich große feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch macht das Filou schon mal was her.
Düfte nach frischer Brotkruste und Kandis steigen mir in die Nase, dazu kommen ordentliche würzige Noten und auch die Hefe steuert ihren Anteil am Aroma bei.
Der Antrunk zeichnet sich durch eine verhaltene Süße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge gesellt sich ein angenehmes und freundliches Bitter dazu, begleitet durch den Geschmack süßer Äpfel. Auch der Geschmack des Alkohols kommt durch. Er stört aber nicht, sondern unterstützt die anderen Aromen hervorragend. Das Mundgefühl ist weich, frisch und voll. Das Bier ist ungeheuer süffig. Im Abgang lässt das Bitter etwas nach, klingt aber trotzdem sehr lange nach.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen (Golding, Safir, Saazer), Gewürze, Hefe
Alkoholgehalt:
8,5 % Vol.
Bittereinheiten:
35 IBU
Empfohlene Genusstemperatur:
8° – 10° Celsius
Brauerei:
Kasteel Brouwerij Vanhonsebrouk
Brouwerijstraat 1
8870 Izegem
Belgien
www.vanhonsebrouck.be