Alkoholfreies Bier weiterhin auf Wachstumskurs

Dass immer weniger Bier konsumiert wird, ist ein globaler Trend. Nur ein Biersegment widersteht dem Trend: das alkoholfreie Bier. Ich erinnere mich noch, wie mit dem Clausthaler in den 1970er Jahren das erste alkoholfreie Bier vor mir stand. Es schmeckte flach und war wirklich nicht ansprechend. Inzwischen hat sich gerade bei den alkoholfreien Bieren viel getan (und zur Ehrenrettung von Clausthaler: auch diese Marke ist ganz deutlich besser geworden, so dass ich ab und an mir auch ein solches Bier gönne, in der Regel das naturtrübe). Inzwischen haben die alkoholfreien Biere einen Marktanteil von etwa 7 % erobert und es sieht nicht so aus, als würde dieser Siegeszug in absehbarer Zukunft enden.

Mit einer reichweitenstarken Online-Kampagne lenkt der Deutsche Brauer-Bund im Sommer und Herbst den Blick auf diese Entwicklung: Alkoholfrei steht hoch im Kurs. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland genießen Biere ohne Alkohol. Seit 2007 hat sich die Produktion alkoholfreier Biersorten mehr als verdoppelt – auf gut 660 Millionen Liter im Jahr 2020. Trotz der Corona-Krise setzt sich der Trend fort. Aktuell haben alkoholfreie Biere einen Marktanteil von sieben Prozent. Mittlerweile gibt es bundesweit mehr als 700 verschiedene Marken.

„Schon bald wird jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier alkoholfrei sein“, sagt Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes in Berlin. Der Verband hat gemeinsam mit seinen Mitgliedern eine Kampagne gestartet, um die vergleichsweise junge Bierkategorie noch bekannter zu machen. Auf der Internetseite www.unserbier.de sind viele Informationen und Hintergründe zu diesem Thema gebündelt – zu finden ist dort auch ein Interview mit einem der Pioniere des alkoholfreien Bieres, dem Berliner Brauer Ulrich Wappler (85). Gleichzeitig wird unter dem Motto „Feel Free“ über Instagram, Youtube, Facebook und Twitter für alkoholfreien und kalorienarmen Genuss geworben. Mit Erfolg: Allein in den ersten vier Wochen erzielten die Clips der Social-Media-Kampagne eine Reichweite von mehr als 16 Millionen Kontakten. Konzipiert wurde die Reihe von der Düsseldorfer Agentur Rumblefish, die den Brauer-Bund auch bei der bekannten Präventionskampagne DONT DRINK AND DRIVE unterstützt.

Der Deutsche Brauer-Bund als Dachverband der Brauwirtschaft beobachtet seit Jahren, wie sich das Image der Alkoholfreien wandelt und immer mehr Menschen auf den Geschmack kommen. „Die Zeiten, als alkoholfreie Biere hauptsächlich von Autofahrern getrunken wurden, sind längst vorbei“, sagt Holger Eichele vom DBB. Eine Umfrage des Verbandes hat gezeigt, dass Verbraucher besonders den guten Geschmack, die geringe Kalorienzahl sowie die Verwendung ausschließlich natürlicher Rohstoffe schätzen. Und natürlich kommt auch die Vielfalt nicht zu kurz: Neben klassischen Sorten wie Pils, Weizenbier oder Radler werden in Deutschland immer mehr regionale Spezialitäten wie Kölsch und Alt oder besondere Biersorten wie India Pale Ale als alkoholfreie Varianten gebraut.

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