Die Wallonie, also der französischsprachige Teil von Belgien, ist als Heimat des Bierstils Saison bekannt. In der Kleinstadt Silly hat die Brasserie de Silly ihren Sitz, von der das Sour Ale stammt, das jetzt vor mir steht. Silly Sour gibt es bereits seit der Gründung der Brauerei durh Marcelin Meynsbrughen im Jahr 1850. Es handelt sich um ein einzigartiges Saisonbier, da es das erste seiner Art in der Wallonie ist, das überwiegend Sauerbier enthält. Tatsächlich besteht dieses Bier zu 87 % aus Sauerbier und zu 13 % aus frischem Saison.
Rubinrot präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinorige mittelbraune Schaumkrone fällt leider recht flott in sich zusammen, was aber bei einem Sauerbier nicht ungewöhnlich ist.
Das Aroma wird durch eine fruchtige Säure dominiert, die an grüne Äpfel erinnert. Aber auch der Malzkörper versteht es, sich gegen die Säure durchzusetzen und sich in der Nase bemerkbar zu machen.
Der erste Eindruck, den meine Zunge übermittelt, ist reichlich Kohlensäure in einem eher trockenen Bier. Erst während sich das Bier auf der Zunge verteilt, vereinen sich Säure und Malzsüße zu einem Gesamtkunstwerk. Dabei wirkt das Bier angenehm frisch und es sorgt für ein volles und weiches Mundgefühl. Auch der Abgang ist recht trocken, wobei die an Zitronen erinnernde Säure noch durch die Süße des Malzkörpers ausgeglichen wird. Obwohl praktisch kein Bitter zu schmecken ist, klingt das Bier doch einige Zeit nach.
Ich mag das Silly Sour Ale, das sich durchaus für Einsteiger in die Welt der Sauerbiere eignet.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
5,5 % Vol.
Brauerei:
Brasserie de Silly
Rue Ville Basse 2
7830 Silly
Belgien
www.silly-beer.com