Schlagwort-Archiv: Wallonie

Lupulus Fructus

Das Etikett des Lupulus Fructus zeigt einen stilisierten Wolfskopf in roter Farbe auf schwarzem Grund.Bei den meisten Fruchtbieren aus Belgien handelt es sich um Sauerbiere. Die Brauer in der Brasserie Lupulus sind beim Lupulus Fructus einen anderen Weg gegangen. Bei diesem Bier handelt es sich um ein Witbier, das mit Kirsch- und Himbeersaft gebraut wurde. Das ist doch mal etwas anderes.

In einem hefetrüben Rot präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber steht eine durchschnittlich voluminöse feste und hellrosa Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Aroma ist sehr fruchtig nach Himbeeren und Kirschen. Die Fruchtigkeit drängt alle anderen Aromen in den Hintergrund.

Der Antrunk ist recht süß und wie erwartet von Anfang an sehr fruchtig. Auf der Zunge stehen die Himbeeren im Vordergrund und werden von den Sauerkirschen unterstützt. Das Bier wird trockener. Das Mundgefühl ist voll, so dass ein wirklich süffiges Bier vor mir steht. Der Abgang ist mild und trocken und der Geschmack klingt nur kurz nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Zucker, Haferflocken, Kirschsaft, Himbeersaft, Hopfen, Hefe, Gewürz, Naturaroma

Alkoholgehalt:

4,2 % Vol.

Bittereinheiten:

15 IBU

Brauerei:

Brauerei Lupulus SPRL
Courtil 50
6671 Gouvy
Belgien
www.lupulus.be

Brasserie de la Senne – Brusseleir Zwet IPA

Brusselian ist ein niederländischer Dialekt, der in der belgischen Hauptstadt Brüssel beheimatet ist. Es handelt sich im Wesentlichen um einen brabantischen Dialekt mit starken französischen Einflüssen sowie einigen spanischen Lehnwörtern. Auch wenn dieser Dialekt heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist, können Sie ihn, wenn Sie das wollen, auch heute noch erleben. Wie Wikipedia schreibt, führt das Königliche Theater Toone, ein folkloristisches Marionettentheater im Zentrum Brüssels, noch immer Puppenspiele auf Brusselisch auf.

Die Brasserie de la Senne braut seit dem Jahr 2003 professionell Bier und seit 2010 auf ihren eigenen Brauanlagen auf Brüsseler Stadtgebiet. Brasserie de la Senne war damit die 2. Brüsseler Stadtbrauerei. Die andere ist die ikonische Lambicbrauerei Cantillon, die seit mehr als 120 Jahren in Brüssel Lambic braut. Die Brasserie de la Senne identifiziert sich sehr stark mit ihrer Heimatstadt, weswegen es ihnen so wichtig war auf Brüsseler Stadtgebiet zu brauen und nicht in einem Vorort. Die Brauerei ist nach dem Fluss benannt, an deren Ufern die Stadt Brüssel vor über 1.000 Jahren hervorging: die Senne. Brasserie de la Senne war maßgeblich beteiligt an der „New Wave“ des Brüsseler Craftbiers. Sie setzten sich schon für stark gehopfte Biere ein, bevor sich dieser Trend in Belgien etablierte. Neben hopfigen Ales werden auch barrelaged Biere, Biere gemischter Gärung und Biere mit wilden Hefen (Brüsseler Brettanomyces) gebraut. In der Produktion setzen sie auf ausschließlich natürliche Zutaten, die nach strengen Qualitätskriterien selektiert und eingekauft werden.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine hellbraune feinporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch ist das Bier schon mal 1A.

Das Bier duftet angenehm nach Kaffee und dunkler Schokolade, nach Karamell und Vanille.

Der Antrunk ist wider Erwarten nur mäßig süß und er wird durch eine sehr feinperlige Kohlensäure begleitet. Auf der Zunge kommt der Geschmack nach Zartbitterschokolade massiv in den Vordergrund und er verdrängt die anderen Aromen fast vollständig. Die Süße tritt weiter in den Hintergrund. Langsam kommt bei mir auch eine fruchtige Note nach schwarzen Johannisbeeren an. Obwohl Bitterstoffe nur dezent vorhanden sind, ist das Bier doch wirklich vollmundig. Der Abgang ist recht trocken und jetzt wird auch die Bittere kräftiger. Zum Schokoladengeschmack gesellen sich Noten nach Espresso. Der Geschmack klingt lange in der Kehle nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker zur Flaschengärung, Hopfen, Roggenmalz, Hefe

Alkoholgehalt:

8 % Vol.

Bittereinheiten:

70 IBU

Brauerei:

Brasserie de la Senne
Drève Anna Boch 19-21
1000 Brüssel
Belgien
www.brasseriedelasenne.be

De Ranke – Noir de Dottignies

Das in Gold und schwarz gestaltete Etikett der Flasche zeigt eine Hand.Dottignies ist eine kleine Gemeinde in der wallonischen Provinz Hennegau mit etwas mehr als 7.000 Einwohnern. Von dort stammt das Noir de Dottignies der Brouwerij De Ranke, das jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet.

Erstaunlich ist die Vielfalt der Biere, die von De Ranke stammen. Die kleine Brauerei bietet aktuell immerhin 18 Marken mit sehr unterschiedlichen Bieren an. Als ich im Internet nach dem Noir de Dottignies gesucht habe, fiel mir auf, dass es offensichtlich unterschiedliche Rezepturen für die einzelnen Sude gibt. Mal ist von sieben verwendetem Malzen die Rede, an anderer Stelle von sechs Malzen. Mal enthält das Bier 8,5 Volumenprozent Alkohol, mal 9 Volumenprozent. Es kann also durchaus sein, dass Sie im Handel ein Noir de Dottignes finden, dessen Angaben von den hier gemachten abweichen. Es ist nicht mein Fehler.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Die feste haselnussbraune Schaumkrone bleibt lange erhalten. So gefällt mir das Bier.

Aromen nach dunkler Schokolade und nach Mokka steigen mir in die Nase. Der Duft nach Kandis weist mich darauf hin, dass das Bier recht süß sein wird. Abgerundet wird das Aroma durch Düfte nach Vanille und Haselnuss.

Der Antrunk ist wie erwartet süß und er zeichnet sich durch die reichlich vorhandene feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge dominiert der Geschmack nach Mokka und Röstaromen mit einer milden Bitteren. Das Mundgefühl ist samtig und weich. Im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger, bleibt aber sanft und an die weiterhin vorhandene Süße angepasst. Der Alkohol wärmt im Magen und der Geschmack klingt in der Kehle lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Challenger, Northern Brewer, Styrian Golding), Zucker, Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Bittereinheiten:

46 IBU

Farbe:

100 EBC

Brauerei:

Brouwerij De Ranke
Rue Du Petit Tourcoing 1a
B-7711 Dottignies
www.deranke.be

Abbaye des Rocs – La Nuit Étoilée

Die Sternennacht (französisch La Nuit Étoilée) ist ein Gemälde des niederländischen Malers Vincent van Gogh. Das Gemälde stellt dar, was Van Gogh im Mai 1889 von seinem Zimmer im Asyl des Klosters Saint-Paul-de-Mausole in Saint-Rémy-de-Provence aus sehen konnte. Seit 1941 wird das Bild im Museum of Modern Art (MoMA) in New York aufbewahrt. Das Kulturjahr 2015 rückte Vincent Van Gogh ins Rampenlicht. Das Etikett auf dem La Nuit Étoilée, einem Tripel, zeigt einen Teil des gleichnamigen Gemäldes.

Orangefarben und präsentiert sich das Bier im Glas. Während ich es einschenke bildet sich eine voluminöse Schaumkrone, die aber schnell in sich zusammenfällt. Da könnte die Brauerei noch einmal nachbessern.

Das Bier duftet nach Karamell sowie nach reifen Früchten, vor allem den Duft überreifer Äpfel kann ich wahrnehmen. Auch die 9 Volumenprozent Alkohol sind deutlich zu riechen.

Der Antrunk ist mäßig süß und er zeichnet sich durch eine feinperlige aber kräftige Kohlensäure aus. Auf der Zunge steht eine leichte Säure im Mittelpunkt. Eine Bittere ist praktisch nicht zu schmecken. Irgendwie wirkt das Bier unrund. Der Abgang ist schlank ohne Nachklang.

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Brauerei:

Brasserie de l’Abbaye des Rocs S.A.
Chaussee Brunehault 31
Montignies-sur-Roc
Belgien
www.abbayedesrocs.com

Lupulus – Triple

So, nun steht mal wieder ein neues Bier aus meiner belgischen Lieblingsbrauerei vor mir, ein Lupulus Triple. Über die Brauerei habe ich ja bei den anderen Bieren aus der Brasserie Lupulus ausreichend geschrieben, so dass ich sofort mit der Verkostung beginnen kann.

Hellgold und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. An der Optik lässt sich wirklich nichts aussetzen.

Das Bier duftet nach Biskuitteig und Zitrusschalen. Dazu kommen einige würzige Noten, die an weißen Pfeffer erinnern. Das macht wirklich Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist frisch und spritzig mit einer leichten Süße. Auf der Zunge kommt die Fruchtigkeit in den Vordergrund. Die Hefe unterstützt diesen Eindruck. Dazu kommt ein leichtes Bitter. Alles in Allem ergibt sich so ein volles und weiches Mundgefühl. Im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger und macht sowohl einen fruchtigen als auch freundlichen Eindruck. Es erinnert mich an Orangenkerne. Der Geschmack klingt sehr lange nach.

Dieses angenehme und einfach zu trinkende Bier passt sehr gut zu Meeresfrüchten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Bittereinheiten:

30 IBU

Farbe:

7 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

8° Celsius

Brauerei:

Brasserie Lupulus SPRL
Courtil 520
6671 Gouvry
Belgien
www.lupulus.be

Abbaye des Rocs – 1979 Blonde

Jetzt steht das (vorerst) letzte Bier aus der Abbaye des Rocs vor mir. Die wallonische Brauerei legt Wert auf die Feststellung, dass die Biere ausschließlich aus natürlichen Zutaten (Hopfen, Malz, Wasser, Hefen und Gewürze) gebraut werden. Auch Zucker, der in Belgien häufig verwendet wird, um das Bier leicht zu süßen, verwenden die Brauer nur, um ihn vollständig zu vergären und auf diese Weise ein kräftigeres Bier zu brauen. Süße Aromen in den Bieren stammen aus dem Malz und wurden durch die Hefen nicht vergoren. Auf diese Weise bleibt der volle Geschmack des Getreides erhalten.

Golden und mit einer kräftigen Hefetrübung läuft das Bier ins Glas. Jetzt sehe ich, dass das Bier einen leichten Stich ins Orangefarbene aufweist. Die Schaumkrone ist eher klein und sie löst sich recht flott auf. Schade. Würde der Schaum länger erhalten bleiben, würde das der Optik den letzten Schliff geben.

Das Bier duftet nach Biskuitteig mit kräftigen fruchtigen Noten, die an Orange, Ananas und Honig erinnern. Die Fruchtigkeit steht aber eindeutig im Vordergrund.

Der Antrunk ist recht süß und er zeichnet sich durch eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge zeigt sich, dass das Bier nicht nur fruchtig duftet, sondern auch eine dazu passende fruchtige Säure mitbringt, so dass ein leichter Zitrusgeschmack entsteht, gemischt mit Honig und Kräutern. Bitter ist auf der Zunge nur wenig zu schmecken. Der Abgang ist zunächst mild und trocken. Weiterhin steht die Fruchtigkeit im Mittelpunkt, bis sich das Bitter in der Kehle aufbaut. Obwohl es nicht allzu kräftig wird, klingt es lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Zucker, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Farbe:

10 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

4° – 6° Celsius

Brauerei:

Abbaye des Rocs
Chausée Brunehault 37
7387 Montignies-sur-Roc
Belgien
www.abbayedesrocs.com

Abbaye des Rocs – Brune

Ende der 1970er Jahre war eine schwere Zeit für die Brauereien in Belgien. Gleich zwei multinationale Konzerne verdrängten sie vom Markt oder kauften sie auf – InBev und Heineken. In dieser Situation hatte das Ehepaar Eloir den Mut, eine neue Mikrobrauerei zu gründen. Die Brasserie Abbaye des Rocs im wallonischen Montignies-sur-Roc, einen Steinwurf von der französischen Grenze entfernt, war geboren. Heute wird die Brauerei in 2. Generation von der gemeinsamen Tochter Nathalie und ihrem Ehemann Georges geführt. Beim Abbaye des Rocs Brune hat sich das Team besondere Mühe bei der Entwicklung des Rezepts gegeben und braut das Bier mit einer zweifachen Vergärung, mit sieben verschiedenen Malzen und drei unterschiedlichen Hopfenarten aus Belgien, Deutschland und Tschechien.

Braun läuft das Bier ins Glas. Die Schaumkrone löst sich sofort auf und ist daher keiner Erwähnung wert.

Das Bier duftet nach Karamell, Trockenfrüchten wie Rosinen, nach Vanille und leicht nach Rauch. Abgerundet und unterstützt werden die Aromen durch die 9,0 Volumenprozent Alkohol.

Im Antrunk fällt zunächst die kräftige Kohlensäure auf, die aber durchaus zur Süße des Bieres passt. Auf der Zunge dominiert vor Allem der Geschmack nach Rosinen, dazu kommt eine leichte fruchtige Säure. Der Alkohol ist in den Geschmack sehr gut eingearbeitet. Er unterstützt die anderen Aromen und krängt sich nicht in den Vordergrund. Aber er wärmt, besonders im Abgang. Jetzt kommt auch ein leichtes Bitter zur Fruchtigkeit, das lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Gewürze, Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Farbe:

20 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

10° – 12° Celsius

Brauerei:

Brasserie de l’Abbaye des Rocs s.a.
Chaussée Brunehault
7387 Mintignies-sur-Roc
Belgien
www.abbayedesrocs.com

Brasserie de l‘Abbaye des Rocs – Blanche des Honnelles 1979

Aus Montignies-sur-Roc in der Wallonie stammt das Blanche des Honnelles 1979, das als „Dubble Wit“ angeboten wird. Ein Dubble Wit bzw. Blanche Double habe ich vorher noch nicht gesehen. Dass die Brauerei noch angibt, dass das Bier dreifach vergoren ist, macht die Sache nicht einfacher. Eigentlich müsste es dann doch wohl als Triple Wit beworben werden.

Golden und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine nur kleine Schaumkrone, die sich sofort auflöst. An der Optik muss die Brauerei aber wirklich noch arbeiten.

Das Aroma ist vollkommen anders als erwartet. Ich rieche keine Orangenschale und nur wenig Koriander. Dafür dominieren für ein Wit untypische Aromen nach Karamell, Walnuss und hellen Früchten. Auch die 6,0 Volumenprozent Alkohol sind deutlich zu riechen.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße sowie eine anfangs reichliche Karbonisierung aus. Die Kohlensäure verflüchtigt sich aber schnell. Übrig bleibt eine leichte Fruchtigkeit, die an helle Früchte erinnert. Obwohl das Mundgefühl recht schlank ist, bietet das Bier eine ordentliche Süffigkeit. Nur die Bittere ist eher knapp ausgefallen. Auch der Abgang ist fruchtig und schlank mit kurzem Nachklang.

In der Regel ist ein Witbier leicht mit einem deutlichen Geschmack nach Orangenschale und Koriander. Der Koriander ist bei diesem Bier in Anklängen vorhanden, die Orangenschale vermisse ich vollständig. Von einem Dubbel Wit würde ich eine schwerere Version eines Witbiers erwarten. So ist das Blanche des Honnelles 1979 ein gut trinkbares Bier, das meine Erwartungen aber leider absolut nicht erfüllt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hafer, Hopfen, Gewürze, Hefe

Alkoholgehalt:

6,0 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

4° – 6° Celsius

Farbe:

6 EBC

Brauerei:

Brasserie de l’Abbaye des Rocs s.a.
Chaussée Brunehault 37
7387 Mentignies-sur-Roc
Belgien
www.abbayedesrocs.com

Brasserie {c} – Black

Die Wurzeln der Brauerei {C} (ja, sie heißt wirklich {C} reichen bis ins Jahr 2012 zurück, als sich François und Renaud, zwei frischgebackene Agronomen die ihr Studium abgeschlossen hatten, in ein Brauereiabenteuer stürzten, das ihr Leben verändern sollte. Nach mehreren Jahren des Bierbrauens in der Garage entschieden sich die beiden leidenschaftlichen Braumeister dazu, ihr eigenes Bier zu brauen und sich dazu entschlossen, den Schritt zu wagen, ihr berühmtes Rezept, das von Curtius, bekannt zu machen!

Die beiden Freunde, die schnell ein Lokal im Herzen des Viertels Saint-Léonard übernommen hatten, lernten „on the job“, wie sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen konnten.

Ab 2013 vergrößerte sich das Team der Brauerei und sie mussten einen neuen Standort finden. Der Beginenhof des Heiligen Geistes, ein Gebäude aus dem Jahr 1611, schien wie aus einem Traum, um dort eine eigene Mikrobrauerei zu gründen, und trotz vieler Hindernisse und ihres Status als Selbstständige wurde der Traum im Frühjahr 2014 Wirklichkeit.

Einen geschichtsträchtigen Ort zu besetzen, um dort handwerklich hergestellte Biere im 21. Jahrhundert zu produzieren, war eine großartige Leistung, aber das Team der Brasserie {C} ruht sich keineswegs auf seinen Lorbeeren aus, sondern ist seither ständig bemüht, geschmacklich starke Vorschläge zu machen, neue Produktreihen einzuführen und anderen Handwerkern die Hand zu reichen. Mit weit geöffneten Türen bietet sie auch Brauereibesichtigungen und Workshops an, die vom Brauen bis zur Verkostung reichen.

Seit 2019 ist die Brasserie {C} zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und hat ihren brandneuen Produktionsraum im Viertel Saint-Léonard eingerichtet. Die Fabrique {C} war geboren. So reiht sich ein Projekt an das andere und das Team wächst unaufhörlich mit dem einzigen Leitmotiv, weiterhin wachträumen zu können und jeden herzlich willkommen zu heißen, der die Ehre erweist, sich für die Brauerei zu interessieren.

Blickdicht schwarz läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine kleine feinporige und haselnussbraune Schaumkrone, die aber leider sehr schnell in sich zusammenfällt.

Düfte nach Espresso und dunkler Schokolade steigen mir in die Nase, abgerundet durch den Duft gerösteter Nüsse. So lasse ich mir ein Stout gefallen.

Der Antrunk ist stiltypisch süß und er besticht durch die reichlich enthaltene sehr feinperlige Kohlensäure. Auf der Zunge vermischen sich die Aromen, die ich bereits in der Nase festgestellt habe, mit einem angenehmen Bitter. Zusammen ergibt sich ein cremiges Mundgefühl. Der Abgang zeichnet sich durch ein freundliches und nicht allzu kräftiges bittersüß mit einem sehr langen Nachklang aus.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener, Gerstenflocken, Special B-Coffee, Chocolate, Röstmalz), Zucker, Hopfen (Chinook, Styrian Golding), Hefe

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Bittereinheiten:

55 IBU

Farbe:

120 EBC

Brauerei:

Brasserie {C}
Impasse des Ursulines 14
4000 Liege
Belgien
www.brasseriec.com

Brasserie de l‘Abbaye des Rocs – La Montagnarde 1979 Ambrée

Südlich von Mons liegt in der Provinz Hennegau das Dorf Montignies-sur-Roc. Die offizielle Tourismusseite www.visitwallonia.be nennt es eines der schönsten Dörfer der Wallonie. Die dortigen Einwohner werden Montagnards genannt, so dass es mir logisch erscheint, dass das dort gebraute Bier La Montagnarde heißt. Ich habe vier dieser Biere bei mir im Kühlschrank stehen und heute werde ich das Montagnarde 1979 Ambrée verkosten.

Bernsteinfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist klein und sie fällt schnell in sich zusammen.

Das Bier duftet nach Karamell und Brotkrume. Dazu kommen würzige Noten sowie der Duft nach roten Früchten. Das Aroma ist sehr ansprechend.

Wie erwartet ist der Antrunk recht süß und fruchtig. Mir gefällt die feinperlige Kohlensäure. Aber erst als sich das Bier auf der Zunge verteilt kommt eine überraschende Fruchtigkeit zum Tragen. Neben Erdbeeren meine ich auch unreife Birnen zu schmecken. Dazu kommen eine leichte angenehme Säure sowie ein cremiges Mundgefühl. Erst im Abgang kann ich in der Kehle ein leichtes und dabei fruchtiges Bitter schmecken. Obwohl es eher zurückhaltend dosiert ist, hat es einen überraschend langen Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Kräuter, Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Farbe:

1 EBC

Brauerei:

Brasserie de l’Abbaye des Rocs s.a.
14, Chaussée Brunehault
7382 Audregnies
Belgien
www.abbayedesrocs.com