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Floreffe 1121 > 2021 Cuveé Spéciale 900 Ans

Die mit einem Champagnerkorken verschlossene Flasche fällt durch das weiße F mit einer Rose auf.Im Jahr 2021 wurde die Abtei von Floreffe 900 Jahre alt. Dieses Jubiläum wurde mehrere Monate lang mit Publikationen, Ausstellungen, aber auch mit festlichen Anlässen wie dem Fackelzug am 27. November, mit dem das Jubiläum offiziell gefeiert wird, gefeiert. Oder auch die Wandershow, die durch die Geschichte, aber auch durch verschiedene Orte führt. Und nicht zu vergessen ein spezielles Bier, das von der Brasserie Lefebvre zu diesem Anlass gebraut wurde. Dabei handelt es sich um ein Dubbel, das mit drei Prozent Cognac sowie mit Honig und Gewürzen verfeinert wurde.

Sehen wir uns kurz die Geschichte der Abtei an. Im Jahr 1121, am 27. November, schenkten der Graf von Namur Godefroid und seine Frau Ermesinde dem Heiligen Norbert das Gebiet von Floreffe mit dem Auftrag, dort eine Abtei zu gründen. Ein ideal gelegener Ort auf einem Vorgebirge am Ufer der Sambre, wo sich eine Gemeinschaft von Prämonstratensern unter der Führung des heiligen Norbert niederließ. Floreffe war somit die zweite Abtei in der Geschichte des Prämonstratenserordens. Während der Französischen Revolution wurde die Abtei zum kleinen Seminar der Diözese. Heute beherbergt das weitläufige Gelände eine Schule und öffnet sich der Kultur und dem Tourismus. Aber kommen wir zum Bier.

Die Farbe des Bieres ist ein sehr dunkles Rot, es ist praktisch schwarz. Der wenige haselnussbraune Schaum löst sich sehr schnell auf.

Das Aroma lässt sich als winterlich oder weihnachtlich beschreiben. Es ist würzig mit Düften von Zimt und Nelken, dazu kommt der Karamellduft des Malzes. Damit erinnert das Aroma an Lebkuchen und Glühwein.

Der Antrunk ist recht süß und er zeichnet sich durch eine feinperlige und doch kräftige Kohlensäure aus. Auf der Zunge wird die Süße kräftiger, die Gewürzaromen kommen zum Vorschein und drängen in den Vordergrund. Erstmals schmecke ich auch den Cognac, der sehr gut zur Süße dieses Bieres passt. Das Mundgefühl ist samtig. Die Gewürzaromen sind auch in der Kehle hervorstechend und der Alkohol wärmt den Körper. Bittere ist so gut wie nicht vorhanden.

Dieses Bier sollte nach dem Einschenken schnell getrunken werden, denn die Kohlensäure verfliegt schnell. Anschließend steht der Cognac im Mittelpunkt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Cognac (3 %), Hopfen, Honig, Gewürze, Hefe

Alkoholgehalt:

7,6 % Vol.

Brauerei:

Brasserie Lefebvre
Chemin du Croly 54
1430 Quenast (Rebecq)
Belgien
www.brasserielefebvre.be

De Dochter van de Korenaar – Crime Passionnel

Das schlicht gehaltene gelbe Etikett enthält neben den erforderlichen Angaben nur das Logo der Brauerei als grafisches Element.Jetzt steht mal wieder ein Bier aus der Brauerei De Dochter van de Korenaar vor mir. Über die Brauerei habe ich bereits an verschiedenen Stellen geschrieben, aber der Ort Baarle-Hertog, in dem die Brauerei beheimatet ist, weist eine kuriose Besonderheit auf: Es handelt sich um eine Exklave Belgiens, die vollständig von niederländischem Staatsgebiet umschlossen ist. Mehr noch: Laut Wikipedia besteht Baarle-Hertog aus insgesamt 24 separaten Landstücken. Abgesehen vom Hauptgebiet Zondereigen nördlich der belgischen Gemeinde Merksplas befinden sich 20 belgische Exklaven innerhalb der niederländischen Hauptgrenzen und drei andere Gebiete dicht an der niederländisch-belgischen Grenze. Innerhalb der belgischen Exklaven liegen wiederum sieben niederländische Enklaven, davon sechs im größten belgischen Gebiet und eine siebte im zweitgrößten. Eine achte niederländische Enklave liegt in Zondereigen. Das klingt bereits kurios, ist aber noch steigerungsfähig: die Staatsgrenze verläuft nicht nur durch die Stadt, sondern sogar durch einige Gebäude und mitten durch einige Zimmer innerhalb der Gebäude. Sie wünschen sich noch eine Steigerung des Kuriosen? Kein Problem. Hier ist sie: Früher legten die niederländischen Gesetze eine frühere Schließung der Gaststätten fest als die belgischen Gesetze. Somit mussten die Gäste, die zur niederländischen Polizeistunde noch nicht genug getrunken hatten, den Tisch wechseln, kamen damit nach Belgien und durften weitertrinken. Wahnsinn. Jetzt ist es aber an der Zeit, das Crime Passionnel, ein Weizen-IPA, zu öffnen und mit der Verkostung zu beginnen.

Bernsteinfarben und mit kräftiger Hefetrübung fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine feinporige weiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch gibt es an diesem Bier schon mal nichts zu mäkeln.

Düfte nach Zitrusfrüchten, nach Zitronenschalen und Aprikosen, nach Karamell, Waldhonig und Ananas steigen mir in die Nase. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie eine erfrischende Spritzigkeit aus. Auf der Zunge dominieren die Aromen nach Karamell und Banane, aber auch die anderen Aromen, die ich bereits in der Nase festgestellt habe, kommen zu ihrem Recht. Begleitet werden sie durch ein gut darauf abgestimmtes Bitter. Das Mundgefühl ist weich bis samtig. Im Abgang wird das Bier etwas trockener, die Bittere wird durch den Geschmack nach Lakritz begleitet und klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen (First Gold, Aurora, Saphir, Bramling Cross, Chinook, Cascade, Nelson Sauvin, Citra, Simcoe), Hefe

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Bittereinheiten:

50 IBU

Farbe:

16 EBC

Brauerei:

De Dochter von de Korenaar
Oordeelstraat 3B
2387 Baarle-Hertog
Belgien
www.dedochtervandekorenaar.be

Val-Dieu – Brune

Auf dem Etikett, das in Form von zwei sich überschneidenden Kreisen geformt ist, ist die Abtei Val-Dieu abgebildet.Die Zisterzienserabtei Val-Dieu existiert bereits seit Anfang des 13. Jahrhunderts im flämischen Aubel. Es liegt nicht weit vom Dreiländereck mit den Niederlanden und Deutschland entfernt. Ursprünglich hieß das Stück Land „Tal des Teufels“. Nachdem die Mönche das Tal in fruchtbares Land verwandelt hatten, nannten sie es Tal Gottes – Val Dieu. Ein Großteil der noch heute genutzten Gebäude stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Im Jahr 2002 verließen die letzten drei Mönche die Abtei und ihr Platz wurde von einer von der Zisterziensertradition inspirierten christlichen Laiengemeinschaft eingenommen. Der Bierversandhändler Belgoshop.de schreibt: „Auf einem alten Hof innerhalb des Klosters wurde Ende der 1990er Jahre eine neue Brauerei eingerichtet, in der seit 1997 wieder auf traditionelle Rezepturen basierendes Abteibier gebraut wird. Man fing mit einem hellen und einem dunklen Starkbier an und das Sortiment wurde mittlerweile auf 6 Biere ausgebaut. Die verbundenen Ringe auf den Bieretiketten symbolisieren den Bund des Friedens „In Vinculo Pacis“, dem Motto des Klosters seit mehr als 800 Jahren.“ Jetzt reicht es aber mit der Vorrede und es ist an der Zeit, dass ich die Bierflasche öffne und mit der Verkostung beginne.

Dunkelbraun fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine sehr voluminöse feinporige und elfenbeinfarbene Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier eine wirklich gute Figur.

Das Bier duftet kraftvoll nach Kaffee, Lakritz und Kandis. Aus dem Hintergrund kommen auch Anklänge nach roten Früchten.

Der Antrunk ist wie erwartet süß und würzig. Das würde mir durchaus gefallen, wäre die sehr feinperlige Kohlensäure nicht so knapp dosiert. Da hätte ich mir mehr gewünscht. Auf der Zunge dominiert der Geschmack nach dunkler Schokolade und von Lakritz. Dabei kommt aber die Bittere zu kurz, so dass ein unrundes Mundgefühl entsteht. Lakritz ist auch in der Kehle das hervorstechende Aroma. Die Bittere ist auch hier gering, aber der Geschmack klingt doch überraschend lange nach.

Zutaten:

Gerstenmalz, Hopfen, Wasser, Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Bittereinheiten:

19 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

8° – 12° Celsius

Braurei:

Brasserie de l’Abbaye du Val-Dieu
Val-Dieu 225
4880 Aubel
Belgien
www.val-dieu.com

De Ranke – Guldenberg

Das Etikett zeigt das Eingangstor der Abtei Guldenberg.Die Brauerei wurde im Jahr 1994 von Nino Bacelle unter seinem eigenen Namen gegründet. Am Anfang braute er nur ein Bier, das Guldenberg, benannt nach der Abtei Guldenberg in Wevelgem, wo früher Bier gebraut wurde. Mit einer Geschichte in der Beer World (seit 1930 war die Familie Bacelle-Noffels im Bierhandel und als Limonadenhersteller tätig) begann Nino 1981 mit dem Brauen von Bier zu experimentieren. Nach einer Ausbildung zum Bierbrauer experimentierte er weiter und hielt die Zeit für gekommen, sein Bier zu vermarkten. Nach einer Weile beschloss er, mit dem Brauen als Gypsy-Brauer in einer bestehenden Brauerei zu beginnen. Das Gute an dieser Formel ist, dass es möglich ist, ohne große Investitionen rentabel zu brauen. Die Deca-Brauerei in Woesten wurde dafür ausgewählt und im ersten Jahr wurden 9000 Liter Guldenberg gebraut. Aus der „Brauerei Nino Bacelle“ wird die „Brauerei De Ranke“. Nachdem 11 Jahre lang in der Brauerei Deca gebraut wurde, wurde in Dottignies in der Provinz Hennegau eine völlig neue Brauerei gegründet. Sechs Mitarbeiter produzieren 12 unterschiedliche Biere. Die Jahresproduktion beträgt etwa 10.000 hl (1.000.000 Liter).

Orangefarben und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die sahnige Schaumkrone ist schneeweiß und bleibt lange erhalten. Optisch macht das Bier eine richtig gute Figur.

Aromen nach Karamell und Biskuitteig, nach Harz und Kräutern steigen mir in die Nase, abgerundet durch einige blumige Noten. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist recht süß und er zeichnet sich durch eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge steht eine Fruchtigkeit im Mittelpunkt, die an Birnen erinnert. Die Bittere ist passend zur Süße dosiert. Der Alkohol ist gut eingearbeitet, so dass er nicht hervorschmeckt und lediglich die anderen Aromen unterstützt. Das Mundgefühl ist schwer. Im Abgang wird das Bier trockener und die Bittere legt noch einmal zu. Sie klingt in der Kehle lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Hallertauer Mittelfrüh), Zucker, Hefe

Alkoholgehalt:

8 % Vol.

Bittereinheiten:

40 IBU

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Brouwerij De Ranke
Rue Du Petit Tourcoing 1a
7711 Dottignies
www.deranke.be

Alvinne – Balthazar

Das Etikett ist eher schlicht gehalten, bietet aber alle Informationen, die der Konsument für seine Kaufentscheidung benötigt.Nun steht ein Winterbier aus Belgien vor mir. Genauer gesagt handelt es sich um das Balthazar, ein Bier aus der „Vintage Recipe Serie“. Obwohl es als Winterbier angeboten wird, trägt es den Namen eines der heiligen drei Könige, also im Grunde einen Namen für ein Weihnachtsbier. Aber gut, halten wir uns nicht mit dem Namen auf und wenden uns direkt der Kreation aus der kleinen Brauerei Alvinne im belgischen Flandern zu.

Dunkles Kupfer – so lässt sich die Farbe dieses Starkbiers am besten beschreiben. Es ist fast schwarz. Die Schaumkrone ist haselnussbraun und bleibt sehr lange erhalten. Die Optik des Balthazar ist schon mal sehr vielversprechend.

Das Bier duftet nach dunkler Schokolade und Lakritz. Zusätzlich sorgen noch würzige Noten für einen angenehmen Touch der an Lebkuchen aus Nürnberg erinnert. Eines ist klar – das Aroma dieses Biers passt zu Weihnachten.

Der Antrunk ist recht süß, was aber durchaus zur reichlich vorhandenen kräftigen Kohlensäure passt. Auf der Zunge dominieren die Röststoffe. Der Geschmack nach Schokolade steht im Vordergrund, unterstützt durch die Aromen von Ingwer und weihnachtlichen Gewürzen. Die 9,0 Volumenprozent Alkohol sind gut eingearbeitet, so dass der Alkohol nicht hervorschmeckt, sondern lediglich die anderen Aromen unterstützt. Das Mundgefühl ist schwer, so wie ich es bei einem Winterbier auch erwarte. In der Kehle teilen sich zunächst ein leichtes freundliches Bitter und der Geschmack des Ingwers die Bühne, wobei sich der Ingwer relativ schnell zurückzieht und der Bitteren den langen Nachklang überlässt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Challenger, East Kent Goldings), dunkler Kandis, Hefe, Kardamom, Ingwer, Koriander

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Farbe:

40 EBC

Bittereinheiten:

28 IBU

Brauerei:

Brouwerij Alvinne
Vaartstraat 4a
8552 Moen
Belgien
www.alvinne.com

20. 10. – 22. 10. 2023: Les Hoppy Days

Es ist schon ein besonderes Bierfestival, das an drei Tagen im Palais des Congrès de Liège in Lüttich, gar nicht weit von der deutschen Grenze entfernt, stattfindet. Dass 18 Brauereien vor Ort sind, um ihre Biere vorzustellen, ist erst einmal nichts Ungewöhnliches. Dass es auch Cocktails, lokale Softdrinks und gutes Essen gibt, ist angenehm, aber auch kein wirkliches Alleinstellungsmerkmal. Drei Tage Feier mit DJs, Animationen und toller Stimmung gibt es schon seltener. Dass außerdem noch der Eintritt frei ist, ist dann doch außergewöhnlich.

Die folgenden Brauereien werden vor Ort sein:

  • Belgium Peak Beer
  • Bestiale
  • Brasserie Coopérative liégeoise (Badjaw c’est ca ?)
  • Brasserie des Légendes
  • Brasserie Méridionale
  • Experiment’ale
  • Fugu Brewing Co.
  • Hopseidon
  • La Brasserie du Bois l’Evêque
  • La Débauche
  • Micro Brasserie de la province de Liège (Brasserie {c} en fait !)
  • Minne (Sanglier !!!!!)
  • Nomad Beer Project
  • Noob Beer Co
  • Norm Brewing
  • Sainte Cru
  • Tale beers
  • Tormales

Folgende Biere schenken die Veranstalter aus:

  • Anspach&Hobday (UK) — The sea Salt & chilli stout
  • Atrium — Onyx
  • Atrium — Portal Hoppy Session
  • Brewdog — Punk IPA
  • Brussels Beer Project — Jungle Joy
  • DVK — Extase double IPA
  • DVK — Orient Ale (Beer & Sake)
  • En Stoemelink — Jawa IPA
  • Flosch — Scotch
  • Garage Beer (E) — Runnin for Mayor
  • Leopold 7 — Triple de Hesbaye
  • Lesterny Bîre Compagnie — Lu Rnad
  • Lindemans — Lindemans Basilicus
  • Lindemans — Pecheresse
  • Lupulus — Lupulus Fructus
  • Nevel (NL) — Dauw
  • Presqu’ils d’arvert (FR) — Palmyre d’hiver – Foret noire
  • Presqu’ils d’arvert (FR) — Palmyre Limited Ed. en Fût de Cognac
  • Saint Sixtus — Westvleteren XII
  • Saint Tous — Wedje
  • Schneeeule (D) — Hot Irmi
  • Surrealiste — Calavera
  • The Musketeers — Jack’s precious IPA
  • To Øl (DK) — There Gose The Seawater Pipe
  • Totenhopfen (LU) — Bloodyvlas
  • Van Honsebrouck — Kasteel Rouge
  • Vervia — La Diable Edition
  • Vervia — Vervia Framboise
  • Wilderen — Triple Kanunnik
  • Zythologist — Hamakua
  • Zythologist — Na Pali
  • Zythologist Rare — Mc Amarena

Und dann gibt es noch einen 0 %-Stand, also einen Stand mit alkoholfreien Getränken

  • Brussels beer project — Pico bello
  • Liefmans — Liefmans fruitesse
  • Viven — Viven Nada IPA
  • Abb. Notre-Dame de Koningshoeven — Trappe Nillis

Das Festival findet statt am
Freitag von 16:00 Uhr bis 2:00 Uhr
Samstag von 14:00 bis 2:00 Uhr
Sonntag von 12:00 Uhr bis 322:00 Uhr

Veranstaltungsort ist
Palais des Congrès de Liège
Esplanade de l’Europe 2
4020 Liège
Belgien

20. 10. – 21. 10. 2023: Stout Sure Meuse

Sind Sie auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Bierfest? Dann ist Stout Sure Meuse genau das Richtige für Sie! Zum achten Mal bringt ein Braufest Schwarzbiere und Sauerbiere an einem Ort zusammen! Warum diese Stile? Für ihren Reichtum, ihre unglaublichen und komplexen Aromen und die Vielfalt ihrer Geschmackspalette.

Wer denkt, dass ein Stout zwangsläufig nach Kaffee schmeckt und ein Gueuze nach Essig riecht, wird am 20. und 21. Oktober in der Brasserie de la Houppe das Gegenteil feststellen.

Gibt es einen Ort auf der Welt, an dem man nur schwarz-saure Biere probieren kann? Es gibt ihn. Namur in der Wallonie ist diese Stadt! Während 2 Tagen können Sie mit einer Bierkarte von mehr als 50 Bieren die schmackhafte und abwechslungsreichere Welt der schwarzen (Porter, Stout, RIS, BA Stout, Black IPA usw.) und sauren (Lambic, Gueuze, Sour Ale, Gebäck Sour, Sour IPA usw.) Biere entdecken. Und dazu kommt – der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsort:

Brasserie de la Houppe
Avenue de la Plante 21
2023 Namur

Der Bahnhof Namur ist 30 Minuten zu Fuß entfernt (durch das schöne Stadtzentrum der Hauptstadt der Wallonie)

Die Bushaltestelle „Parc de La Plante“ befindet sich neben der Brauerei. Dort halten die Buslinien 3, 4, 21, 30 und 34.

Brasserie Abbaye des Rocs – Grand Cru

Das Etikett ist im typischen Design der Brauerei gestaltet, hier mit blauem Aufdruck.Dieses Bier wird seit 1984 in der Brasserie de l’Abbaye des Rocs in Montignies-sur-Roc gebraut. Es war das erste Bier dieser Brauerei. Sowohl der Name als auch das Logo stammen von dem ehemaligen Klosterhof, der sich in Montignies-sur-Roc befand.

Bernstein- bis mahagonifarben und gefiltert strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die elfenbeinfarbene Schaumkrone ist recht klein und sie fällt auch ziemlich schnell in sich zusammen.

Röstaromen stehen im Vordergrund. Dazu kommen Düfte nach Karamell, Rübensirup, Kirschen und Trockenfrüchten.

Der Antrunk ist wie erwartet süß, was aber zur sehr reichhaltigen Karbonisierung passt. Die Süße bleibt auch auf der Zunge erhalten. Sie wird begleitet vom Geschmack nach dunkler Schokolade und nach Kirschen, abgerundet durch einen Hauch Pfeffer. Bittere ist nur in Spuren zu schmecken, aber das Mundgefühl ist angenehm weich und samtig. Die 9,5 Volumenprozent Alkohol sind gut eingearbeitet, so dass sie nicht durchschmecken, aber die anderen Aromen angenehm unterstützen. Im Abgang wird das Bitter etwas kräftiger und es klingt zusammen mit dem Kirscharoma lange nach.

Alkoholgehalt:

9,5 % Vol.

Farbe:

20 EBC

Brauerei:

Brasserie de l’Abbaye des Rocs S.A.
Chaussee Brunehault 31
Montignies-sur-Roc
Belgien
www.abbayedesrocs.com

De halve Maan – Straffe Hendrik Brugs Tripel Bier 9°

Edel in grüner Farbe, goldener Umrandung und weißer Schrift gehalten gibt das Etikett der Flasche des Straffe Hendrik ein nobles Aussehen.Das Tripel gehört zu den alten traditionellen belgischen Bierstilen, die zu Recht sehr beliebt sind auch über die Grenzen Belgiens hinaus. Dieser Bierstil besticht durch seinen starken Charakter und seinem weichen, seelenschmeichelnden Geschmack.

Das Straffe Hendrik aus dem Hause De Halve Maan wurde ursprünglich gebraut, um eine neue Statue in der malerischen Stadt Brügge zu feiern. Es gefiel den Gästen der Veranstaltung aber so gut, dass das Bier bis heute in der Brauerei „De halve Maan“ (deutsch: der Halbmond) im Stadtkern von Brügge gebraut wird.

Dass das Bier nicht pasteurisiert wurde, habe ich sofort bemerkt, als der Schaum aus der Flasche stieg, kaum dass ich den Kronkorken entfernt hatte. Aber gut, das ist ja nun ein Qualitätszeichen. Golden mit einem Stich ins Orangene und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Der anfangs reichlich vorhandene grobporige Schaum löst sich schnell auf. Da könnte die Brauerei noch einmal nachbessern.

Das Bier duftet nach Karamell und Honig, nach frisch gebackenen Keksen und Trockenfrüchten. Abgerundet wird das Aroma durch einige würzige Noten.

Der Antrunk ist süß und malzig. Dazu kommt die sanfte Kohlensäure. Die Süße bleibt auf der Zunge erhalten, dazu kommen Noten, die an Pfeffer und Kräuter erinnern. Der Alkohol brennt leicht auf der Zunge; trotzdem ist das Mundgefühl weich. Langsam kommen auch die Geschmäcker nach Honig und Banane zum Tragen.

Der Abgang ist mild, das Bier wird trockener. Trotzdem bleibt ein Teil der Süße erhalten und sie klingt gemeinsam mit den würzigen Noten lange nach. Eine Bittere ist nur sehr dezent zu schmecken.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Stammwürze:

19° Plato

Bittereinheiten:

35 IBU

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Brouwerij De Halve Maan
Walplein 26
8000 Brugge
Belgien
www.halvemaan.be

Brasserie de l’Abbaye des Rocs – Triple Imperiale

Die 1970er Jahre waren für die belgischen Brauereien eine schwierige Zeit. Die Brauereikonzerne AB-Inbev und Heineken drängten immer mehr kleine Brauereien aus dem Markt oder kauften sie auf. In dieser Situation hatte das Ehepaar Eloir den Mut, eine neue Mikrobrauerei zu gründen. Die Brasserie Abbaye des Rocs im wallonischen Montignies-sur-Roc, einen Steinwurf von der französischen Grenze entfernt, war entstanden. Heute wird die Brauerei in 2. Generation von der Tochter Nathalie zusammen mit ihrem Ehemann Georges geführt. Sie bieten hervorragende Biere an, auch das Triple Imperiale, das jetzt zur Verkostung vor mir steht.

Bernsteinfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Eine Schaumkrone bildet sich in nur sehr geringem Maße und sie löst sich schnell auf, so dass sie eigentlich keine Erwähnung wert ist.

Die Aromen nach Trockenfrüchten und Kandis sind anfangs dominierend, etwas später tauchen auch blumige Noten auf. Der Alkohol kommt ebenfalls zu seinem Recht; er drängt sich aber nicht in den Vordergrund.

Der Antrunk ist recht süß und er zeichnet sich durch die reichlich dosierte sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge steht die Fruchtigkeit im Vordergrund, die Trockenpflaumen, Brombeeren und Blaubeeren erinnert. Der Alkohol brennt leicht auf der Zunge und er wärmt im Magen. Trotzdem ist das Mundgefühl weich und samtig. Der Abgang ist mild und die süße Fruchtigkeit klingt überraschend lange in der Kehle nach.

Alkoholgehalt:

10,0 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

10° – 14° Celsius

Brauerei:

Brasserie de l’Abbaye des Rocs S.A.
Chaussee Brunehault 31
Montignies-sur-Roc
Belgien
www.abbayedesrocs.com