Belgien ist ein Land der großen Biergeschichten – und eine der spannendsten schreibt die Brasserie Minne. Gegründet wurde sie 2008 unter dem Namen Brasserie de Bastogne, mitten im Herzen der Ardennen. Mit ihren charmanten „Troufettes“-Bieren gewann sie schnell die Herzen der lokalen Bierfreunde. Doch der große Durchbruch kam mit dem Super Sanglier, einem kaltgehopften Blonde, das mit seiner Frische und Aromatik für Aufsehen sorgte – weit über die Grenzen der Region hinaus.
Als die Brauerei in Bastogne aus allen Nähten platzte, zog sie 2019 in ein modernes Industriegebiet rund 50 Kilometer nördlich – nach Baillonville, strategisch günstig gelegen und mit einer deutlich besseren Infrastruktur. Mit dem Umzug kam auch ein neuer Name: Brasserie Minne, benannt nach Mitinhaber und Braumeister Philippe Minne, dessen Name inzwischen für kreative Braukunst aus den Ardennen steht.
Ein Markenzeichen der Brauerei sind ihre Etiketten: kunstvoll gestaltete Tiere aus den belgischen Ardennen, allen voran Wildschwein („Sanglier“) und Wolf („Loup“), die mittlerweile zum visuellen Erkennungszeichen geworden sind. Doch nicht nur optisch, auch geschmacklich hat Minne ihren ganz eigenen Stil entwickelt. Besonders beliebt ist die „Wood“-Serie – Biere, die in Holzfässern reifen und so komplexe, tiefe Aromen entwickeln.
Ein Beispiel für Minnes Innovationsfreude ist das Ardenne Triple, ein modern interpretierter belgischer Klassiker. Die Variante Super Triple au Rhum erhält durch die Zugabe von Rhum agricole – einem aus frischem Zuckerrohrsaft hergestellten Rum von den französischen Antillen – eine exotische, warme Tiefe. Und genau dieses Bier steht jetzt vor mir.
Hell orangefarben und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die schneeweiße Schaumkrone ist fest und bleibt lange erhalten. Die Optik dieses Bieres ist schon mal traumhaft.
Das Bier duftet nach frisch gebackenem Brot mit Pfeffer und Rum. Der Alkohol ist deutlich zu riechen, aber in dieser Kombination passt er und stört nicht. Ansonsten ist das Aroma dieses Bieres genau so, wie ich es von einem typischen belgischen Triple erwarte.
Der Antrunk ist recht süß und mit der sehr feinperligen Kohlensäure vermittelt das Bier vom ersten Moment an ein weiches, volles und dabei schweres Mundgefühl. Der Geschmack des Rums kommt jetzt stärker zum Tragen als in der Nase. Bittere kann ich auf der Zunge nicht feststellen. Dafür ist das Bier mit seinem 9,5 Volumenprozent Alkohol gefährlich süffig. Erst in der Kehle kommt eine leichte Bittere zum Tragen, die aber auch jetzt mild mit kurzem Nachklang ist. Die Stärke der Bitteren ist sehr gut auf den Geschmack des Rums abgestimmt.
Mit ihrer Mischung aus regionaler Verwurzelung, handwerklicher Leidenschaft und Experimentierfreude hat sich die Brasserie Minne längst als feste Größe in der belgischen Brauszene etabliert – und sie zeigt auch mit diesem Bier eindrucksvoll, dass Tradition und Innovation im Bierglas wunderbar zusammenfinden können.
Zutaten:
Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Chinook, Simcoe, Waï-iti), Zucker, Hefe, Rum
Alkoholgehalt:
9,5 % Vol.
Farbe:
12 EBC
Brauerei:
Brasserie Minne
ZA Nord Bailonville 9
5377 Somme Leuze
Belgien
www.brasserieminne.be






100 Watt ist ein Brauereiunternehmen, das sich auf die Herstellung einzigartiger und geschmackvoller Biere spezialisiert hat. Das aus den Niederlanden stammende Unternehmen ist für seinen innovativen Ansatz beim Brauen bekannt, der sich auf Experimente und das Überschreiten von Grenzen konzentriert. Die Spezialität von 100 Watt ist die Kreation von Bieren mit kräftigem und intensivem Geschmack, wobei oft ungewöhnliche Zutaten und Brautechniken zum Einsatz kommen. Die Leidenschaft des Unternehmens besteht darin, seinen Kunden unvergessliche Geschmackserlebnisse zu bieten. Das Engagement des Unternehmens für Qualität und Kreativität hat ihm Anerkennung in der Craft Beer Community eingebracht.
Bei der Herstellung alkoholfreier Biere haben die Brauereien in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt. Schmeckten sie früher entweder wässerig oder wenig nach Bier, sind sie heute für meinen Geschmack durchaus trinkbar. Besonders die kräftig gehopften alkoholfreien Biere lassen den fehlenden Alkohol oft vergessen. Genau dies erwarte ich auch von dem Tripel Hop von Stijn Panis, das jetzt vor mir steht. Das Bier wurde von den klassischen Tripelbieren inspiriert, enthält ein Extra an Hopfen und die entsprechende Bitterkeit.
Die Brauerei wurde im Jahr 1994 von Nino Bacelle unter seinem eigenen Namen gegründet. Am Anfang braute er nur ein Bier, das Guldenberg, benannt nach der Abtei Guldenberg in Wevelgem, wo früher Bier gebraut wurde. Mit einer Geschichte in der Beer World (seit 1930 war die Familie Bacelle-Noffels im Bierhandel und als Limonadenhersteller tätig) begann Nino 1981 mit dem Brauen von Bier zu experimentieren. Nach einer Ausbildung zum Bierbrauer experimentierte er weiter und hielt die Zeit für gekommen, sein Bier zu vermarkten. Nach einer Weile beschloss er, mit dem Brauen als Gypsy-Brauer in einer bestehenden Brauerei zu beginnen. Das Gute an dieser Formel ist, dass es möglich ist, ohne große Investitionen rentabel zu brauen. Die Deca-Brauerei in Woesten wurde dafür ausgewählt und im ersten Jahr wurden 9000 Liter Guldenberg gebraut. Aus der „Brauerei Nino Bacelle“ wird die „Brauerei De Ranke“. Nachdem 11 Jahre lang in der Brauerei Deca gebraut wurde, wurde in Dottignies in der Provinz Hennegau eine völlig neue Brauerei gegründet. Sechs Mitarbeiter produzieren 12 unterschiedliche Biere. Die Jahresproduktion beträgt etwa 10.000 hl (1.000.000 Liter).
Das Tripel gehört zu den alten traditionellen belgischen Bierstilen, die zu Recht sehr beliebt sind auch über die Grenzen Belgiens hinaus. Dieser Bierstil besticht durch seinen starken Charakter und seinem weichen, seelenschmeichelnden Geschmack.