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Kehrwieder – Die Zeit, Das Rote

Ich glaube, die taz war im Jahr 2015 die erste Zeitung, die sich von einem Craft Beer-Brauer ihr eigenes Bier brauen ließ, Rotes Lager genannt. Da wollte Die Zeit aus dem Springer-Verlag wohl nicht nachstehen und tat sich mit der Kehrwieder Brauerei zusammen, um ebenfalls ein eigenes Bier zu kreieren, Das Rote genannt. Im Gegensatz zur taz bietet Die Zeit das Bier aber nicht dauerhaft an, sondern es ist auf 5400 Flaschen limitiert. Auf jeden Fall steht das Bier jetzt vor mir und will verkostet werden.

Rotbraun und mit leichter Hefetrübung fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine relativ kleine Schaumkrone, die sich anfangs schnell auflöst. Ein Rest bleibt aber lange erhalten.

Das Bier duftet nach Karamell, nach kandierten Früchten, Brotkrume und Kandis. Der Duft ist also für ein Red Ale typisch.

Der Antrunk ist recht süß und er zeichnet sich durch eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge präsentiert sich das Bier stiltypisch malzbetont mit leichter Bittere. Der Geschmack ist intensiv, was ich gerne mag, auch wenn das Bier nicht ganz rund ist. Das Mundgefühl ist weich. In der Kehle wird die Bittere kräftiger und sie klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Roggenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,7 % Vol.

Brauerei:

Kehrwieder Kreativbrauerei GmbH
Sinstorfer Kirchweg 74-92
21077 Hamburg
www.kehrwieder.beer

Brehon – Killanny Red

Killany ist eine kleine Stadt in Irland, nahe der Grenze zu Nordirland gelegen. Da aus Irland viele gute Biere stammen und ich auch ein bekennender Fan roter Biere bin, freue ich mich wirklich auf diese Verkostung.

In dunklem Rotbraun, beinahe schwarz, läuft das Bier ins Glas. Dabei bildes es eine sahnige elfenbeinfarbene Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch gibt es an diesem Bier wirklich nichts auszusetzen.

Das Bier duftet nach Karamell und dunkler Schokolade, dazu etwas Rauch und getrocknete Birnen. Das macht wirklich Lust afu den ersten Schluck.

Der Antrunk ist süß und kommt mit einer feinperligen aber kräftigen Kohlensäure daher. Auf der Zunge gesellt sich ein zur Süße passendes Bitter dazu. Der Geschmack nach Schokolade und kandierten roten Früchten steht im Mittelpunkt. Das Mundgefühl ist voll, aber nicht wirklich weich, aber eine leichte Kratzigkeit passt gut zu diesem Bier. Im Abgang wird das Bier trockener, der Geschmack nach Schokolade dominiert und klingt lange in der Kehle nach.

Ich weiß jetzt nicht, wo ich im Internet die folgende Zusammenfassung gefunden habe, aber sie trifft meinen Eindruck dieses Biers genau und ich kann es nicht besser formulieren: „Killanny Red ist in überaus gelungenes Red Ale mit Temperament und Geschmack.“

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,5 % Vol.

Stammwürze:

11° Plato

Bittereinheiten:

35 IBU

Brauerei:

Brehon Brewhouse Ltd.
Dunelty
Iniskeen
Carickmacross
Co Monaghan
Irland
www.brehonbrewhouse.ie

Brau Katz – Red Ale

Wieder einmal steht ein von Stephanie und Kathrin Meyer in der Brau-Manufactur Allgäu vor mir. Diesmal handelt es sich um das Red Ale, ein American Amber, das mit einer ordentlichen Menge Karamell- und Alemalz sowie den fruchtigen Hopfen Comet und Galaxy eingebraut wurde. Das lässt doch schon mal ein richtig gutes Bier erwarten.

Cognacfarben ergießt sich das Bier ins Glas. Schaum bildet sich nur wenig, aber er ist sehr schön feinporig und bleibt auch lange erhalten. Die Optik des Red Ale gefällt mir schon mal.

Das Aroma ist mit den intensiven Düften nach Karamell und Biskuit malzbetont, aber auch der Hopfen kommt mit seinen Düften nach Trockenfrüchten, Limone und Grapefruit zu seinem Recht. Das Bier gefällt mir immer besser.

Der erste Kontakt mir der Zunge fällt recht süß aus, aber die reichlich dosierte sehr feinperlige Kohlensäure sorgt für eine angenehme Frische. Schnell gesellt sich eine ordentliche Fruchtigkeit dazu, die die Aromen auf der Zunge widerspiegelt. Der Alkohol ist deutlich zu schmecken, passt sich aber sehr gut in die anderen Geschmacksnoten ein. Selten wirkt ein Bier mit einem so intensiven Geschmack so frisch und spritzig wie das Red Ale. Im Abgang wird die Fruchtigkeit durch ein leichtes Bitter begleitet, das relativ lange nachklingt.

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Stammwürze:

13,0° Plato

Bittereinheiten:

Brau-Manufactur Allgäu
Karl Meyer
Hauptstr. 25
87484 Nesselwang
www.brau-manufactur-allgaeu.de

Steamworks – Heroica Red Ale

Seit 1995 gibt es das Steamworks Brewpub in Gastown, Vancouver, in dem die Braukessel nach wie vor mit Dampfleitungen aus der Pionierzeit beheizt werden. Als die Biervielfalt und auch die Mengen immer größer wurden, haben die Brauer begonnen, zusätzlich in anderen Brauereien zu brauen. Nach 18 Jahren reichten die Kapazitäten endgültig nicht mehr aus, um der steigenden Nachfrage und den vielen neuen Steamworks Bierkreationen gerecht zu werden.

2013 erfolgte der Spatenstich zum Bau der neuen Brauerei in Burnaby mit eigener Abfüllanlage für Flaschen, Dosen und Fässer. Nun war Steamworks bereit für den Export in die USA und Europa, vornehmlich nach Deutschland, Österreich und die Schweiz. Inzwischen haben die Brauer bereits in einige neue Brautanks investiert und es ist noch Platz für den ein oder anderen Tank mehr.

Das Red Ale, das jetzt vor mir steht, ist wie alle Ales ein mit obergäriger Hefe gebrautes Bier. Wie der Name bereits aussagt, leuchtet es mir rot aus dem Glas entgegen. Da es nicht filtriert ist, enthält es auch eine gute Menge Hefe. Über dem Bier bildet sich unterdurchschnittlich viel feinporiger beiger Schaum, der aber lange erhalten bleibt. Die Optik ist jedenfalls sehr ansprechend.

Das trockene Aroma wird durch das Malz dominiert, zu dem Toffeeduft kommt eine leichte Fruchtigkeit mit Düften nach Zitrusfrüchten und unterstützt durch leichte Aromen von Holz und Vanille.

Der Antrunk ist leicht süß mit sehr feinperliger Kohlensäure. Dann wird das Bier recht schlank, bevor eine leichte Fruchtigkeit einsetzt. Ich schmecke Birne und Litschi. Der Abgang ist überraschend kräftig bitter mit sehr langem Nachklang.

Das Steamworks Heroica Red Ale ist überraschend und spannend.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Cara, Münchner Malz, Chocolate), Hopfen (Cascade, Citra, Simcoe, Amarillo), Hefe

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Bittereinheiten:

40 IBU

Brauerei:

STP GmbH & Co. KG
Moosweg 23
83416 Saaldorf – Surheim
www.steamworks.eu

Texels Vuurbaak

Der Leuchtturm von Texel ist seit über 150 Jahren das Leuchtfeuer in den dunklen Nächten der beliebten Urlaubsinsel im Norden Hollands. Das Bier Texels Vuurbaak, das jetzt vor mir steht, soll eine Hommage an dieses Wahrzeichen von Texel sein. Ich bin mal gespannt, ob das Bier der Insel gerecht wird. Eigentlich bin ich zuversichtlich, denn bei der „Dutch Beer Challenge 2019“ wurde Texels Vuurbaak immerhin mit einem ehrenvollen dritten Platz geehrt.

Das Rubinrot des Biers gefällt mir schon mal gut. Dazu passt die elfenbeinfarbene Schaumkrone, die lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Karamell und leicht nach dunkler Schokolade. Hopfennoten sind eher verhalten festzustellen. Da hätte ich durchaus etwas mehr Komplexität erwartet.

Der Antrunk ist recht süß, was durch die reichlich dosierte Kohlensäure ausgeglichen wird. Den Karamellgeschmack, den ich erwartet habe, kann ich leider nicht feststellen. Das Bier schmeckt eher nach dunkler Schokolade mit einem leichten Bitter. Das Mundgefühl ist rund und für ein Bier mit nur fünfeinhalb Volumenprozent Alkohol überraschend schwer. Der Abgang zeichnet sich durch ein leichtes Bitter mit durchschnittlichem Nachklang aus.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, geröstete Gerste, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

6° Celsius

Brauerei:

Texelse Bierbrouwerij BV.
Schilderweg 214b
1792 CK Oudeschild
Niederlande
www.texels.nl