Jetzt steht vor mir das letzte Bier aus Cuxhaven, die Bierbrise mit einem gelben Etikett. Und mir diesem Bier erlebe ich auch eine Premiere: dies ist das erste Bier dieser Reihe, bei dem die Brauerei auf dem Etikett verrät, um was für ein Bier es sich handelt: es ist ein helles Weizenbier.
Kupferfarben fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine recht kleine grobporige Schaumkrone, die schnell in sich zusammenfällt. Ein helles Weizen sieht für mich anders aus und auch von der Schaumkrone erwarte ich mir eigentlich mehr.
Aromen nach Karamell und Rübensirup steigen mir in die Nase, die Fruchtigkeit ist nicht sehr ausgeprägt, aber sie steigt mir mit den Düften nach Banane und Birne in die Nase. Auch der Alkohol meldet sich her bereits zu Wort.
Der Antrunk ist für ein Weizenbier ungewöhnlich süß, was aber zur angenehm feinperligen Kohlensäure passt. Auf der Zunge kommt die Fruchtigkeit in den Vordergrund, begleitet durch den Geschmack nach Rübensirup. Das Mundgefühl ist für ein Weizenbier ungewöhnlich voll und schwer. Dass auch der Alkohol durchschmeckt passt durchaus. Der Abgang ist fruchtig und ohne Bitter. Der Geschmack klingt nur kurz nach.
Hätte ich nicht auf dem Etikett gelesen, dass es sich um ein Weizenbier handelt, wäre ich wirklich nicht drauf gekommen. Ich sehe zwei Möglichkeiten: entweder es ist kein Weizenbier und wurde einfach falsch etikettiert oder das Bier ist nicht zu Ende entwickelt worden. Aber es könnte durchaus noch ein richtig gutes Bier werden.
Zutaten:
Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe
Alkoholgehalt:
5,5 % Vol.
Stammwürze:
12,5° Plato
Empfohlene Genusstemperatur:
7° Celsius
Brauerei:
Köhnfinefood UG
Heerstr. 101
27478 Cuxhaven
www.bierbrise.de
Dasfünfte und (vorläufig) letzte Bier aus der Sarstedter Braumanufaktur von Maik-Oliver Towet und Stefan Böker ist die Sarstedterin, ein dunkles Lager, das jetzt vor mir steht und mich verführen möchte.
Kürzlich hat die Reimot-Braumanufaktur ihr zweijähriges Jubiläum gefeiert. Aus diesem Anlass gab es das fünfte Bier aus diesem Startup. Es handelt sich um ein Exportbier, also um einen Bierstil, den ich nur bedingt schätze. Irgendwie gehört das Export zu den Bieren, die auf mich ziemlich langweilig wirken. Mal sehen, ob das Original Reimot Export mich überzeugen kann.
Sarstedt ist eine Kleinstadt mit etwa 20.000 Einwohnern, im Norden des Landkreises Hildesheim gelegen, direkt an der Grenze zum Landkreis Hannover. In meiner Jugend war Sarstedt als Schlafstadt für die in Hannover arbeitenden Menschen hochgezogen worden. Seit 2019 hat Sarstedt auch wieder eine Brauerei, aus der auch das Sarstedter Pils stammt, das jetzt vor mir steht.
Das Dickebast ist ein Lager aus dem im nördlichen Landkreis Hildesheim gelegenen Sarstedt. Der Namenszusatz Kloster-Bräu erinnert an die 500jährige Geschichte des Bierbrauens in Sarstedt. Damals nutzten die Brauer in Sarstedt eine Hufe Land des Michaelis-Klosters in Hildesheim. Eine Hufe Land entspricht der Fläche, die erforderlich war, um einer Bauersfamilie ein Auskommen zu sichern. In dieser
Wohin mit den ganzen Brombeeren, die im Garten der Brauerei reif werden? Vor dieser Entscheidung standen die Jungs der Hildesheimer Braumanufaktur. Dabei lag die Lösung doch so nahe: Die Früchte kommen in ein
Einen ungünstigeren Zeitpunkt für die Gründung ihrer Brauerei hätten sich Maik-Oliver Towet und Stefan Böker vermutlich nicht aussuchen können. Am 1. Juli 2019 gründeten sie ihr Unternehmen und nur ein halbes Jahr später kam der erste Covid-Lockdown. Sie durften zwar weiter brauen, aber alle Bierfeste und Straßenevents fielen für lange Zeit aus, so dass ihnen die Möglichkeit genommen war, dort ihr Bier zu verkaufen, es bekannt zu machen und Kunden zu gewinnen. Aber sie haben durchgehalten, die Zeit gut genutzt und mittlerweile fünf Biere auf den Markt gebracht. Heute steht das erste dieser Biere vor mir, der Sarstedter Kneipenbengel, ein
Nun steht mal wieder eine Flasche Bier von der Nordseeküste vor mir, die Cuxhavener Bierbrise mit dem orangefarbenen Plastikkorken. Das Etikett verspricht mir einen milden Charakter sowie einen fruchtigen Nachklang. Mal sehen, wie sich das Bier so macht.
Ich habe es schon an derer Stelle geschrieben, dass ich es schon ziemlich mutig finde, dass die Firma Köhn aus Cuxhaven vier Biere zu jeweils knapp 10 Euro die Flasche verkauft und nicht einmal verrät, um was für ein Bier es sich handelt. Auf dem Etikett stehen nur minimale Angaben – die Zutatenliste, auf der linken Seite das Logo des Unternehmens, auf der rechten Seite, dass sich das Unternehmen in Cuxhaven befindet, zusammen mit der Postleitzahl, aber ohne Straße und Hausnummer, der Alkoholgehalt sowie die URL der Website des Unternehmens. Auch die Namen der vier Biere aus Cuxhaven sind identisch. Sie unterscheiden sich auf der Flasche nicht, die Etiketten sind lediglich unterschiedlich farblich hinterlegt und auf der Website des Unternehmens wird lediglich an den Namen noch die Farbe des Plastikkorkens angehängt. Sicherlich sind damit alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt, aber so minimale Angaben kenne ich sonst bei Bieren dieser Preisklasse nicht. Auch als ich auf der Website des Unternehmens nachsehe, erhalte ich keine weiteren Informationen, sondern lediglich die folgende Werbeaussage: „dunkler, naturtrüber, obergäriger Biertyp. Durch einen Anteil an Premium Röstmalz und den Einsatz von feinstem Hopfen entsteht eine vollmundige Bierbrise mit schöner Malznote und würzigem Abklang.“ Ach ja, dass das Bier eine Stammwürze von 14,2° Plato hat, steht auch noch dort. Aber genug vom Etikett und der Website, wende ich mich endlich dem Bier zu.