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1. 9. – 2. 9. 2023: Lingener Bierkultur

Inzwischen ist es Tradition: jedes Jahr am ersten Wochenende im September wird in Lingen die Bierkultur gefeiert. Jahr für Jahr kommen Brauereien sowohl aus der Region als auch aus ganz Deutschland sowie dem benachbarten Ausland ins Emsland, um dort auf dem Universitätsplatz ihre Biere vorzustellen. In diesem Jahr haben sich die folgenden Brauereien angemeldet:

  • Brauhaus Riegele, Augsburg
  • Emsländer Brauhaus, Lünne
  • Kraft Bräu, Trier
  • Kehrwieder Kreativbrauerei, Hamburg
  • Lemke Berlin, Berlin
  • Frau Gruber, Augsburg
  • Mashsee Brauerei, Hannover
  • Munich Brew Mafia, München
  • Pinkus Müller, Münster
  • Uthoka, Niederlande
  • Überquell, Hamburg

Markus, der Inhaber der Alten Posthalterei und Organisator der Veranstaltung, hat noch weitere Brauereien angekündigt, die er aber leider nicht benannt hat. Für die feste Nahrung auf der Veranstaltung sorgt wie in jedem Jahr das Team der Alten Posthalterei. Als ich 2016 einmal dort eingekehrt bin, war ich vom Essen wirklich angetan. Und wenn Sie die Alte Posthalterei noch nicht kennen sollten: es lohnt sich auf jeden Fall, dort einmal hineinzuschauen. Ein so schönes Gasthaus findet man selten.

Schon dieses Programm sorgt dafür, dass den Gästen nicht langweilig wird. Aber es gibt auch was auf die Ohren. Markus beschreibt die Musik so: „Auch im neunten Jahr gibt sich die Musik – passend zum Event – an beiden Abenden handgemacht: Wie bereits bei allen bisherigen Lingener Bierkulturen gestalten die Bako Brothers traditionsgemäß das musikalische Rahmen-Programm. Das musikalische Familien-Unternehmen, das sich zusammen aus Vater Philipp sen. sowie den Brüdern Philipp jun. und Bennyi um den in Lingen beheimateten Pianisten Tobias Bako gruppiert, ist dafür bekannt, dass sie sich im Laufe des Abends unter das Volk mischen und ihre Titel aus den Bereichen Skiffle, Folk, Pop und Rock gemeinsam mit dem Publikum performen. Es wird einige musikalische Gäste geben.“

Die Lingener Bierkultur beginnt an beiden Tagen um 17:00 Uhr.

Weserländer – Premium Pils

Weserländer ist eine Handelsmarke, die von der Brauerei Wolters in Braunschweig für die Firma Getränke Ahlers in Achim in der Nähe von Bremen gebraut wird. Nun ist Wolters nicht unbedingt für Genussbiere bekannt, aber ich will dem Weserländer Premium Pils trotzdem eine Chance geben.

Hell goldfarben und gefiltert läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große feinporige Schaumkrone, die aber leider sehr schnell in sich zusammenfällt.

Das Aroma ist hopfig-würzig, so wie ich es bei einem norddeutschen Pils erwarte.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine stiltypische Süße aus, die durch eine sehr feinperlige Kohlensäure begleitet wird. Leider ist die Kohlensäure eher knapp bemessen. Auf der Zunge überwiegt ein nicht sehr angenehmes Bitter, das alle anderen Geschmackseindrücke verdrängt. Das Mundgefühl ist eher schlank. Der Abgang zeichnet sich durch ein kratziges Bitter aus, das zum Glück nur kurz nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hopfenextrakt

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Farbe:

6 EBC

Brauerei:

Hofbrauhaus Wolters GmbH
Wolfenbütteler Straße 39
38102 Braunschweig
www.hofbrauhaus-wolters.de

Für

Getränke Ahlers GmbH
Industriestraße 15
28832 Achim
www.ahlersgetraenke.de

Einbecker Winterbock – Aged Bock

Einbeck ist eine ehemalige Hansestadt und als die Heimat des Bockbiers bekannt. Ursprünglich gab es aus der dortigen Brauerei neben dem für Niedersachsen typischen Pils nur den hellen und den dunklen Bock sowie ab März das Maibock. Später, es muss jetzt wohl ungefähr 20 Jahre her sein, kam auch noch das Winterbock dazu. Im Jahr 2015 kam jemand auf die Idee, ein gereiftes Bier anzubieten. So nahm die Brauerei das für den Winter 2015/2016 gebraute Bockbier (meine Flasche hat das Mindesthaltbarkeitsdatum 19. 7. 2016) packte jede einzelne Flasche lichtdicht in Papier und lagerte das so geschützte Bier in den historischen Gewölben unterhalb des Einbecker Marktplatzes ein, um es Ende 2022 wieder aus dem Dornröschenschlaf zu befreien und den geneigten Konsumenten anzubieten. Auf der Verpackung steht auch ein neues MHD: der 31. 12. 2030.

Und das Papier dient nicht nur dem Schutz des Bieres vor Licht, sondern es sind auch die Ereignisse des Jahres 2015 aufgedruckt, die so manche Erinnerung wecken. So wird an die Flüchtlingskrise des Jahres 2015 erinnert, an den 34. Tag der Niedersachsen in Hildesheim, der Europäische Gerichtshof erklärt aus datenschutzrechtlichen Gründen das Safe Harbor-Abkommen für ungültig, es tritt der deutschlandweit geltende Mindestlohn in Kraft und selbstverständlich darf auch der nach wie vor nicht vergessene Abgasskandal bei VW nicht fehlen. Na, hätten Sie sich an alle diese Ereignisse erinnert? Mir musste erst einmal auf die Sprünge geholfen werden.

Sehr dunkel kupferfarben und leicht opalisierend läuft das Bier ins Glas. Die feinporige Schaumkrone ist eher klein und löst sich schnell auf. Damit entspricht die Optik des gereiften Winterbocks meinen Erwartungen.

Auch das Aroma ist für ein gereiftes Bier typisch. Düfte nach dunklem Malz und Karamell, nach Trockenpflaumen und eingelegten Kirschen, nach Waldhonig und Holz steigen mir in die Nase. Abgerundet wird der Duft durch das Aroma eines Likörweins. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist wie erwartet süß, was aber zu der reichlich vorhandenen feinperligen Kohlensäure passt und während sich das Bier im Mund erwärmt kommen langsam die anderen Aromen zum Vorschein, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Das Mundgefühl ist schwer und weich und die 7,5 Volumenprozent Alkohol wärmen angenehm. In der Kehle wird das Bier überraschend trocken, Karamell steht jetzt im Mittelpunkt, begleitet vom Geschmack frischer Brotkruste. Obwohl das Bier nur wenige Bitterstoffe enthält, klingt der Geschmack sehr lange nach.

Parallel zum gereiften Bier habe ich eine Flasche des diesjährigen Einbecker Winterbocks zum Vergleich geöffnet. Eines ist klar – die Reifung hat dem Bier wirklich gutgetan. Die Aromen sind intensiver geworden, neue Aromen sind dazugekommen. Das Bier ist einfach komplexer geworden und ich hoffe, dass die lange Lagerung eines Bockbiers keine einmalige Aktion der Brauerei bleibt.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

7,5 % Vol.

Stammwürze:

18,2° Plato

Farbe:

20 EBC

Brauerei:

Einbecker Brauhaus AG
Papenstraße 4-7
37574 Einbeck
www.einbecker.de

Lamspringer Klosterbräu – Hell

Etwa 60 Kilometer südlich von Hannover liegt Lamspringe. Wenn Sie einmal durch diese Gegend kommen, sollten Sie unbedingt eine Pause einplanen, denn das Örtchen ist wirklich sehenswert. Vermutlich ist es sinnvoll wenn Sie zuerst die historische Klostermühle ansteuern. Die liegt am Backhausteich, versorgte einst das Kloster mit Mehl und wurde später zur Unterkunft für kreative Stipendiaten verwandelt. Heute sitzt dort auch das Tourismusbüro und kann Sie mit vielerlei Infos versorgen. Etwa zum prächtigen Abteigebäude des Klosters von 1731, in dem heute die Erdteilhalle und der historische Abtsaal bei Führungen zu besichtigen sind und häufig kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Oder Sie erkunden die noch ältere Klosterkirche, deren herrliche Orgel eine der schönsten der Diözese Hildesheim ist. Später flanieren Sie vielleicht an der Lammequelle und den glitzernden Teichen im Klosterpark vorbei und bewundern die Skulpturen, die hier während eines Bildhauersymposiums entstanden. Ihr Nachwuchs vergnügt sich derweil auf dem Spiel- oder Minigolfplatz. Und wenn in Lamspringe gerade eine Veranstaltung stattfindet, haben Sie vermutlich auch die Möglichkeit, das Lamspringer Klosterbräu zu erwerben. Eine Flasche steht jetzt vor mir und wartet auf ihre Verköstigung.

Golden und gefiltert läuft das Bier ins Glas und bildet dabei eine sehr voluminöse Schaumkrone, die zwar eher grobporig ist, aber trotzdem lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet nach Brotkrume, abgerundet durch einige würzige Noten.

Im Antrunk fällt die kräftige Kohlensäure auf, die gemeinsam mit einer zurückhaltenden Süße daherkommt. Auf der Zunge gesellt sich noch eine leichte Säure dazu. Bitterstoffe sind stiltypisch nur wenige vorhanden. Das Mundgefühl ist eher schlank. Dies trifft auch auf den Abgang zu, bei dem eine leichte fruchtige Säure im Vordergrund steht, die aber nur kurz nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,9 % Vol.

Bittereinheiten:

12 IBU

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Heinder Naturtrüb GbR
Wulfeskuhle 3
31162 Heinde
www.heinder-naturtrueb.de

Hildesheimer Braumanufaktur – Gagelbier

Auch wenn der Begriff Gagel nicht geläufig ist – es handelt sich um einen Strauch, der seit jeher zum Brauen von Bier verwendet wurde. Erst 1516 wurde die Verwendung von Gagel, auch Grut genannt, verboten und das Gagel durch den Hopfen ersetzt. Beim Gagelbier, das die Hildesheimer Braumanufaktur hergestellt hat, handelt es sich also um den Versuch, ein wirklich urtümliches Bier zu brauen.

Orangefarben und hefetrüb läuft das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine Schaumkrone, die bis auf einen Rest schnell in sich zusammenfällt.

Das Aroma ist ungewöhnlich intensiv. Ich rieche Zitrus und Kräuter und der Duft der Hefe rundet das Aroma ab.

Der Antrunk ist süß und spritzig. Der Geschmack nach Kräutern steht im Mittelpunkt. Auf der Zunge gesellt sich der Geschmack nach Zitrusfrüchten zum Kräutergeschmack, während die Süße in den Hintergrund tritt. Bitter ist nur wenig zu schmecken und das Mundgefühl ist angenehm weich. Der Kräutergeschmack ist auch im Abgang dominant und jetzt wird auch Bitter etwas kräftiger. Der Geschmack klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Gagel, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,0 % Vol.

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Hildesheimer Braumanufaktur
Jan Pfeffer und Malte Feldmann GbR
Goslarsche Landstr. 15
31135 Hildesheim
www.hildesheimer-braumanufaktur.de

Hildesheimer Braumanufaktur – Moritzberger Felsenkeller-Bock


Moritzberg ist ein Stadtteil von Hildesheim und meiner Meinung nach vermutlich der Stadtteil mit der besten Lebensqualität. Außerdem ist es ein Stadtteil mit einer Biertradition, die bis ins 19. Jarhundert zurückreicht. Bis ins Jahr 1906 war in der Elzer Straße die Victoria-Brauerei beheimatet, die dort im Felsenkeller ihr Eis lagerte, das sie im Winter aus dem Eisteich gewann. Nach dem zweiten Weltkrieg hatte die Härke-Brauerei eine Niederlassung in der Brauereistraße, aber das ist eine andere Geschichte. Der Felsenkeller wird vom Verein zur Erhaltung des Eiskellers der ehemaligen Victoriabrauerei Hildesheim e.V. restauriert und wieder zugänglich gemacht. Dieser Verein erhält auch den Erlös aus den Felsenkeller-Bieren aus der Hildesheimer Braumanufaktur.

Intensiv orangefarben und opalisierend fließt das Bier ins Glas. Die gemischtporige Schaumkrone ist recht klein und fällt auch flott in sich zusammen.

Das Aroma ist würzig nach Brotkrume und Karamell.

Der Antrunk ist weniger süß als ich es von anderen hellen Bockbieren gewohnt bin. Gut gefällt mir die sehr feinperlende Kohlensäure. Auf der Zunge ist das Bier für ein Bockbier ungewöhnlich bitter. Die Süße bleibt aber erhalten. Zusammen ergeben sich ein intensiver Geschmack und ein volles Mundgefühl. Auch im Abgang ist das Bier würzig-bitter; der Geschmack klingt sehr lange nach.

Zu diesem Bier passt gut ein Schweine- oder Sauerbraten.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

6,8 % Vol.

Bittereinheiten:

35 IBU

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Hildesheimer Braumanufaktur
Jan Pfeffer und Malte Feldmann GbR
Goslarsche Landstr. 15
31135 Hildesheim
www.hildesheimer-braumanufaktur.de

für

Verein zur Erhaltung des Eiskellers
der ehemaligen Victoria Brauerei
Hildesheim-Moritzberg e.V.
c/o Michael Kriegel
Bergsteinweg 38
31137 Hildesheim
www.felsenkeller-moritzberg.de

Hildesheimer Braumanufaktur – #1001

Seien wir ehrlich – wer denkt bei der Zahl 1001 nicht an die Geschichten aus tausendundeiner Nacht? Mir geht es jedenfalls so. Und so kam ich auch zu dieser Flasche Bier. Ich sah die Zahl und dachte an ein Bier, mit Karamellmalzen und exotischen Gewürzen gebraut, vielleicht so etwas wie ein Weihnachtsbier. Aber da hatte ich mich getäuscht. Hier geht es nicht um den Genuss des Orients, sondern ganz profan um die Wiederholung des 1001ten Suds, den Jan und Malte angesetzt hatten. Na ja, wer lesen kann ist klar im Vorteil und wer nicht liest ist selber Schuld. Also will ich mich mal so ganz ohne Vorurteile an dieses Bier heranwagen.

Goldfarben und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist eher minimal und sie fällt auch schnell in sich zusammen.

Das Bier duftet nach Brotkrume, Zitrusfrüchten und weißem Pfeffer, unterstützt durch einige blumige Noten.

Der Antrunk ist erfrischend mit einer leichten Süße und einer prickelnden Kohlensäure. Auf der Zunge kommt die Fruchtigkeit in den Vordergrund. Die Aromen speigeln sich auf der Zunge und sorgen für ein weiches Mundgefühl. Der Abgang ist schlank, Bitterstoffe sind nur wenig zu schmecken und sie klingen nur kurz nach.

Das #1001 erinnert stark an ein Witbier, bei dem die Brauer die Bitterorangenschalen und den Koriander vergessen haben.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Dinkel, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,7 % Vol.

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Hildesheimer Braumanufaktur
Jan Pfeiffer & Malte Feldmann GbR
Goslarsche Landstr. 15
31135 Hildesheim
www.hildesheimer-braumanufaktur.de

405er – Pils

Seit 2015 kreieren Sven und Dennis mit großer Freude solide und ausgefallene Biere. Die Vielfalt, die Wasser, Malz, Hopfen und Hefe einem Brauer bieten, ist beeindruckend. Die Biere werden ausschließlich mit natürlichen Zutaten gebraut. Da diese nicht filtriert werden haben sie einen vollmundigen und runden Geschmack. Ob diese Aussage auch auf das Pils zutrifft will ich jetzt testen. Das Bier haben Sven und Dennis mir zur Verfügung gestellt.

Hell bernsteinfarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine durchschnittlich große gemischtporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt.

Das Bier duftet stiltypisch nach Karamell, abgerundet durch würzige und blumige Noten.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße sowie eine passende Dosierung der feinperligen Kohlensäure aus. Das Karamellaroma bleibt auch auf der Zunge erhalten, begleitet durch ein überraschend kräftiges freundliches Bitter. Damit habe aufgrund des Aromas nicht gerechnet. Trotzdem ist das Mundgefühl angenehm weich. Im Abgang wird das Bier trockener und das Bitter klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsener, Cara hell), Hopfen (Perle, Saazer), Hefe (W-34/70)

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Bittereinheiten:

36 IBU

Farbe:

8 EBC

Brauerei:

405er Brauerei
Käthe-Kollwitz-Str. 19
31832 Springe

405er – Pale Ale

Wundern Sie sich über den Namen der Brauerei? 405er klingt ja wirklich etwas ungewöhnlich. Aber auch dieser Name hat seinen Grund. Die 405er Brauerei in Springe wurde von Sven und Dennis, zwei Freunden, gegründet. Sie wohnen auf gegenüberliegenden Seiten des Deisters, einem kleinen Gebirgszug südlich von Hannover. Die höchste Erhebung des Deister ist 405 Meter hoch. Nachdem nun der Name der Brauerei erklärt ist, kann ich ja direkt mit der Verkostung des Pale Ale beginnen.

Bersteinfarben und hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine feste Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. An der Optik des Pale Ale ist nichts auszusetzen.

Zitrus, Mango und Honig sind die hervorstechenden Aromen. Sie werden aus dem Hintergrund durch den Malzduft nach Karamell unterstützt.

Der Antrunk ist ungeheuer spritzig und er zeichnet sich durch eine leichte Süße aus. Auf der Zunge tritt die Fruchtigkeit in den Vordergrund, besonders der Geschmack nach Zitrusfrüchten. Das deutliche freundliche Bitter drängt sich nicht in den Vordergrund, sondern unterstützt die Fruchtigkeit. Dabei ist das Mundgefühl weich. Im Abgang wird das Bier trockener und ein fruchtig-bitterer Geschmack schmeichelt meiner Kehle. Auch wenn das Bitter nicht allzu kräftig ist, klingt der Geschmack doch sehr lange nach.

Das 405er Pale Ale ist ein einfach zu trinkendes Bier, das trotzdem auch höhere Ansprüche erfüllt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pale Ale, Pilsener, Melandoidin, Cara hell), Hopfen (Magnum, Blanc, Citra, Saatzer), Hefe (Nottingham Ale)

Alkoholgehalt:

5,6 % Vol.

Stammwürze:

13,4° Plato

Bittereinheiten:

34 IBU

Farbe:

13 EBC

Brauerei:

405er Brauerei
Sven Stoffregen und Dennis Schulte GbR
Käthe-Kollwitz-Str. 19
31882 Springe
www.405er.de

Lamspringer Klosterbräu Dunkel

Das Lamspringer Klosterbräu wird von der Heinder Naturtrüb GbR gebraut, einem Zusammenschluss ambitionierter Bierfreunde, die nebenberuflich ihrem Hobby frönen, dem Bierbrauen. Gekauft habe ich das Klosterbräu, das es in hell und dunkel gibt, auf einer Veranstaltung im Klostergarten Lamspringe.

Kupferrot und mit einer sahnigen elfenbeinfarbenen Schaumkrone präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone bleibt auch sehr lange erhalten, so dass es an der Optik dieses Bieres nichts zu bemängeln gibt.

Röststoffe dominieren das Aroma. Das Bier duftet nach Kaffee und – tatsächlich – nach Leder.

Der Antrunk ist spritzig mit einer moderaten Süße. Auf der Zunge steht anfangs eine fruchtige Säure im Mittelpunkt, bis sich ein passendes Bitter entwickelt, so dass das Bier gut ausgewogen und das Mundgefühl voll und rund ist. Der Abgang ist schlank mit einem kurzen Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Bittereinheiten:

15 IBU

Brauerei:

Heinder Naturtrüb GbR
Wulfeskuhle 3
31162 Heinde
www.heinder-naturtrueb.de/