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Lindemans – Tarot Noir

Bei der Entwicklung von Lindemans Tarot Noir hat sich die Brauerei von der Belle Epoque, der Zeit zwischen dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, inspirieren lassen. Diese schillernde Epoche war geprägt von einer Faszination für das Mystische und Unbekannte, als diejenigen, die einen Blick in die Zukunft werfen wollten, Hellseher aufsuchten und sich für alles Geheimnisvolle interessierten.

Das Bier weist aber noch zwei Besonderheiten auf: zum einen handelt es sich um eine Cuvée von Lambic und einem obergärigen belgischen Starkbier. Diese Mischung ist recht selten und macht die Entwicklung eines guten Bieres nicht einfacher. Und gut ist das Bier geworden. Nicht umsonst wurde das Lindemans Tarot Noir im Jahr 2023 bei den World Beer Awards zweimal mit Gold ausgezeichnet, als bestes belgisches Bier und als bestes Bier in seinem Bierstil.

In tief dunklem rubinrot, beinahe in Schwarz, strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber steht eine feinporige haselnussbraune Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier also eine gute Figur.

Das Bier duftet intensiv nach dunklen Früchten, während sich die Malzsüße im Hintergrund hält. Abgerundet wird das Aroma durch einen Hauch Marzipan. Ein Blick auf die Zutatenliste verrät mir, dass die Fruchtnoten nicht vom Hopfen stammen, sondern von der Zugabe von Blaubeeren, schwarzen Johannisbeeren und Holunder zum Sud.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Süße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge kommt der Geschmack der Brombeeren und Blaubeeren in den Vordergrund, den die Holunderbeeren gut abrunden, so dass das Bier ein volles und weiches Mundgefühl erzeugt, das gut austariert ist. In der Kehle ist das Bier mild, fast ohne Bittere. Lediglich der Geschmack nach Marzipan und Holunder klingt einige Zeit nach.

Das Lindemans Tarot Noir ist ein schönes Bier für den Spätsommer oder für den Winter, wenn es dem Konsumenten den Sommer zurückholen kann.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Zucker, Brombeersaft aus Fruchtsaftkonzentrat, Blaubeersaft aus Fruchtsaftkonzentrat, Holundersaft aus Fruchtsaftkonzentrat, Hopfen

Alkoholgehalt:

8,0 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

3° Celsius

Brauerei:

Lindemans
Lenniksebaan 1479
1602 Vlezenbeek
Belgien
www.lindemans.be

Van Honsebrouck – St. Louis Premium Framboise

Die Castle Brewery Van Honsebrouck in Belgien, die das St. Louis Framboise Bier braut, erhielt ihren Namen von einem Schloss in Ingelmunster, Belgien, welches seit 1986 im Besitz der Familie van Honsebrouck ist, die die Brauerei einst 1900 auf dem Gelände einer kleinen belgischen Farm gründete. Der heute bekannten Brauerei gelang der Durchbruch erst mehr als 50 Jahre nach der Gründung, als 1953 Luc van Honsebrouck die Geschäftstätigkeiten übernahm und die Castle Brewery zu einem innovativen und modernen Unternehmen ausbaute, welches noch viele Erfolge feiern sollte. Das Logo der Castle Brewery zeigt das Schloss in Belgien.

Rotbraun und gefiltert strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die minimale Schaumkrone, die beim Einschenken entstanden ist, löst sich sofort wieder auf.

Das Bier duftet intensiv nach Himbeere, abgerundet durch einige süße Noten, die an Kandis erinnern.

Der Antrunk passt genau zum Aroma. Er ist süß-fruchtig nach Himbeere, so dass der typische Geschmack des Lambik dahinter zurücksteht. Der Körper ist weich und vollmundig. Ich kann praktisch keine Bittere schmecken, aber das Bier ist ungeheuer süffig. In der Kehle ist das Bier mild mit kurzem Nachklang.

Das St. Louis Premium Framboise löscht nicht nur hervorragend den Durst, sondern es macht auch sofort Lust auf mehr.

Zutaten:

Wasser, Himbeersaft, Gerstenmalz, Weizen, Zucker, natürliche Aromen, Süßstoff E950

Alkoholgehalt:

2,8 % Vol.

Bittereinheiten:

12 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

Das Bier sollte gut gekühlt bei etwa 5° Celsius getrunken werden.

Brauerei:

Brouwerij Van Honsebrouck
Ingelmunstersestraat 46
8870 Izegem
www.vanhonsebrouck.be

Chapeau Mirabelle

Jetzt steht ein Lambic aus Belgien vor mir, gebraut mit Mirabellen, einer Pflaumenart mit dem wissenschaftlichen Namen Prunus domestica subsp. Syriaca. Das Bier stammt aus der Brouwerij De Troch im flandrischen Wambeek. Seit mehr als 100 Jahren kreiert die Brauerei fruchtige belgische Craft-Biere, was sie zu einem Pionier des Lambic macht.

Golden und nur ganz leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die grobporige Schaumkrone ist klein und löst sich augenblicklich wieder auf.

Das Aroma ist für Brettanomyces typisch fein säuerlich und fruchtig. Die Fruchtigkeit wird durch die 20 % Mirabellen unterstützt, die mit den Brettanomyces- und Malzaromen um meine Aufmerksamkeit buhlen.

Für ein Lambic enthält das Chapeau Mirabelle recht viel Kohlensäure. Von Anfang an ist das Bier vollmundig, wobei sich die Fruchtigkeit und die überraschende Süße gut ergänzen. Der Geschmack ist voll und fruchtig. Im Abgang kommt die Säure stärker in den Vordergrund und erstmals schmecke ich auch eine leichte Bitterkeit. Der Nachklang ist leider recht kurz.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Hopfen, Hefe, Zucker, Aromen, Pflaumen

Alkoholgehalt:

3,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij De Troch
Langestraat 20
1741 Wambeek (Ternat)
Belgien
www.detroch.be

Lindemans – Pecheresse

Jetzt steht mal wieder ein Bier aus der Brewery Lindemans im belgischen Vlezenbeek vor mir. Die Brauerei ist für ihre Lambic-Biere bekannt.

Das Lindemans Pecheresse wurde auf Basis eines auf Eiche gereiften einjährigen Lambic und reinem Pfirsichsaft hergestellt. Das Bier enthält mindestens 40 Prozent Pfirsichsaft, so dass ich mich auf ein sehr schön fruchtiges Bier freuen kann.

Rotgolden strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die gemischtporige Schaumkrone ist nur klein und sie fällt auch schnell in sich zusammen. Die Optik dieses Biers gefällt mir nicht so besonders.

Das Aroma ist, wie bei einem Lambic zu erwarten, säuerlich. Aber auch der Pfirsich ist deutlich zu riechen. Zusammen machen diese beiden Aromen den Duft wunderbar fruchtig.

Der Antrunk ist spritzig und fruchtig. Der Geschmack des Pfirsichsafts steht von Anfang an deutlich im Vordergrund und damit auch die Süße dieses Safts. Sie harmoniert aber gut mir der reichlich vorhandenen Kohlensäure. Das Mundgefühl ist rund und als das Bier sich im Mund erwärmt erinnert es mit seiner Säure und Süße an einen Dessertwein. Die Fruchtigkeit bleibt auch im Abgang dominant, aber sie klingt leider nur kurz nach.

Zutaten:

Brauwasser, roter Pfirsichsaft (mindestens 40 %), Gerstenmalz, Zucker, Weizen, natürliches Aroma, Hopfen, Stevia-Glykoside, Ascorbinsäure

Alkoholgehalt:

2,5 % Vol.

Brauerei:

Brouwerij Lindemans
Lenniksebaan 1479
1602 Vlezenbeek
Belgien
www.lindemans.be