Es ist inzwischen schon mehr als zehn Jahre her – aber im Jahr 2010 wurde das Keller-Bier 1402 der Störtebeker-Brauerei in Stralsund beim World Beer Award als das weltbeste Kellerbier ausgezeichnet. Ich bin mir nicht sicher, weshalb der Name dieses Bieres auch die Jahreszahl 1402 umfasst, aber lt. Wikipedia wurde im Oktober 1401 der Seeräuber Klaus Störtebeker geköpft (selbstverständlich nur, falls es ihn wirklich gegeben haben sollte. Historisch belegt ist die Existenz dieses Seeräubers nicht).
Strohgelb und leicht hefetrüb präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige Schaumkrone ist recht klein, bleibt aber sehr lange erhalten.
Das Aroma ist malzbetont nach Getreide. Die Hefe hält sich im Hintergrund, während die Düfte nach Kräutern das Aroma abrunden.
Der Antrunk ist relativ süß und das Bier enthält stiltypisch wenig seiner feinperligen Kohlensäure. Auf der Zunge gesellt sich ein leichtes Bitter zur Süße, das durch eine leichte Würzigkeit der Kräuter unterstützt wird. Das Mundgefühl ist weich. Der Abgang zeichnet sich durch ein leichtes freundliches Bitter mit langem Nachklang aus.
Zutaten:
Brauwasser, Gerstenmalz (Pilsener, Münchener), Hopfen (Select, Tradition, Perle, Mandarina Bavaria), Hefe
Alkoholgehalt:
4,8 % Vol.
Stammwürze:
11,1° Plato
Empfohlene Genusstemperatur:
10° Celsius
Brauerei:
Störtebeker Braumanufaktur GmbH
Greifswalder Chaussee 84-85
18439 Stralsund
https://www.stoertebeker.com/
Aus der Biermanufaktur Engel im baden-württembergischen Crailsheim stammt das naturtrübe Bockbier, das jetzt vor mir steht. Als ich das Etikett erstmals sah, fiel mir auf, dass die Brauerei nicht angegeben hat, ob es sich um einen dunklen oder einen hellen Bock handelt. Ein Blick auf das Rückenetikett brachte aber bereits die Lösung des Rätsels: Auf einer Farbskala, die von hellgelb über rot bis tiefschwarz reichte, wurde auf die rote Farbe verwiesen. Ein roter Bock? Das ist doch mal was Neues.
Nun möchte ich mich mal wieder einem Bier aus Franken zuwenden, dem Kellerbier der Rhönpiraten. Ich kenne den Braumeister Stephan Kowalsky zwar nicht persönlich, aber ich nehme an, dass es sich um einen echten Idealisten handelt. Er hatte in seiner ursprünglichen Brauerei die bekannte Bionade entwickelt und nachdem er die Brauerei an Dr. Oetker verkauft hatte, konnte er sich eigentlich zur Ruhe setzen. Stattdessen hat er die Rhönpiraten gegründet. Außerdem sind Malz und Hopfen aus kontrolliert biologischem Anbau. Wir können also davon ausgehen, dass in diesen Bieren aus Ostheim viel Herzblut steckt. Mal sehen, ob sich meine Erwartung erfüllt.
