In Italien könnte der Biersektor ab 2026 spürbar entlastet werden. Eine von Senatorin Gisella Naturale (M5S) eingebrachte Änderung zum Haushaltsgesetz 2026 sieht vor, die Verbrauchssteuer auf Bier von derzeit 2,99 Euro auf 2,97 Euro pro Hektoliter und Grad-Plato zu senken – ein kleiner Schritt mit großer Signalwirkung. Die Initiative wurde von Assobirra unterstützt und findet auch bei Unionbirrai, dem Verband der kleinen unabhängigen Craft-Brauereien, deutliche Zustimmung.
Für Unionbirrai ist die Maßnahme sinnvoll und notwendig. Generaldirektor Vittorio Ferraris betont, dass mit einer jährlichen Budgetdeckung von 4,7 Millionen Euro der gesamte Brausektor – besonders aber kleine Craft-Bier-Produzenten – gezielt gefördert werde. Diese hätten sich international längst als Aushängeschild italienischer Lebensmittelqualität etabliert.
Die geplante Steuersenkung knüpft an ein wichtiges Ergebnis des Vorjahres an. Damals erreichte Unionbirrai gemeinsam mit politischen Unterstützern von Fratelli d’Italia und Lega, dass der Steuerrabatt für Mikrobrauereien auf Produktionsmengen bis 60.000 Hektoliter jährlich ausgeweitet wurde. Nun hofft der Verband, dass dieser Weg konsequent fortgeführt wird.
Ferraris unterstreicht, dass eine Senkung der Verbrauchssteuern weit mehr ist als ein finanzieller Vorteil: Sie ist eine strategische Investition in Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Arbeitsplätze. Gleichzeitig fordert Unionbirrai zusätzliche Schritte zur Stärkung der Branche. Dazu gehören Entbürokratisierung, die Ausweitung von Pauschaltarifen für die Steuerzahlung auf mehr Mikrobrauereien sowie eine generelle Vereinfachung der Biervorschriften.
Ein zentraler Punkt ist die Anwendung eines Flat-Rate-Systems für sehr kleine Produzenten. Dieses würde nicht nur die Verwaltungskosten reduzieren, sondern auch stabile Einnahmen für den Staat gewährleisten. Vor allem aber würde es den Brauereien mehr Freiraum verschaffen, um sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren: hochwertige Biere zu brauen, Innovation voranzutreiben, Arbeitsplätze zu schaffen und die regionale Wirtschaft zu stärken.
Mit der aktuellen Initiative könnte Italien einen weiteren Schritt machen, um seine Craft-Bier-Szene nachhaltig zu fördern – und damit ein starkes Signal für die Zukunft der Branche setzen.


