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Italien plant Steuersenkung auf Bier: Entlastung für Brauereien und Impuls für den Craft-Sektor

In Italien könnte der Biersektor ab 2026 spürbar entlastet werden. Eine von Senatorin Gisella Naturale (M5S) eingebrachte Änderung zum Haushaltsgesetz 2026 sieht vor, die Verbrauchssteuer auf Bier von derzeit 2,99 Euro auf 2,97 Euro pro Hektoliter und Grad-Plato zu senken – ein kleiner Schritt mit großer Signalwirkung. Die Initiative wurde von Assobirra unterstützt und findet auch bei Unionbirrai, dem Verband der kleinen unabhängigen Craft-Brauereien, deutliche Zustimmung.

Für Unionbirrai ist die Maßnahme sinnvoll und notwendig. Generaldirektor Vittorio Ferraris betont, dass mit einer jährlichen Budgetdeckung von 4,7 Millionen Euro der gesamte Brausektor – besonders aber kleine Craft-Bier-Produzenten – gezielt gefördert werde. Diese hätten sich international längst als Aushängeschild italienischer Lebensmittelqualität etabliert.

Die geplante Steuersenkung knüpft an ein wichtiges Ergebnis des Vorjahres an. Damals erreichte Unionbirrai gemeinsam mit politischen Unterstützern von Fratelli d’Italia und Lega, dass der Steuerrabatt für Mikrobrauereien auf Produktionsmengen bis 60.000 Hektoliter jährlich ausgeweitet wurde. Nun hofft der Verband, dass dieser Weg konsequent fortgeführt wird.

Ferraris unterstreicht, dass eine Senkung der Verbrauchssteuern weit mehr ist als ein finanzieller Vorteil: Sie ist eine strategische Investition in Wettbewerbsfähigkeit, Innovation und Arbeitsplätze. Gleichzeitig fordert Unionbirrai zusätzliche Schritte zur Stärkung der Branche. Dazu gehören Entbürokratisierung, die Ausweitung von Pauschaltarifen für die Steuerzahlung auf mehr Mikrobrauereien sowie eine generelle Vereinfachung der Biervorschriften.

Ein zentraler Punkt ist die Anwendung eines Flat-Rate-Systems für sehr kleine Produzenten. Dieses würde nicht nur die Verwaltungskosten reduzieren, sondern auch stabile Einnahmen für den Staat gewährleisten. Vor allem aber würde es den Brauereien mehr Freiraum verschaffen, um sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren: hochwertige Biere zu brauen, Innovation voranzutreiben, Arbeitsplätze zu schaffen und die regionale Wirtschaft zu stärken.

Mit der aktuellen Initiative könnte Italien einen weiteren Schritt machen, um seine Craft-Bier-Szene nachhaltig zu fördern – und damit ein starkes Signal für die Zukunft der Branche setzen.

Italiens Craft Beer-Szene glänzt bei der Brussels Beer Challenge 2025

Die Brussels Beer Challenge zählt zu den wichtigsten internationalen Wettbewerben der Brauszene. 2025 verkostete eine 80-köpfige Expertenjury mehr als 1.700 Biere aus aller Welt. Für Italien verlief die Preisverleihung in Gent ausgesprochen erfolgreich: Insgesamt 34 Auszeichnungen gingen an italienische Brauereien, darunter 13 Mal Gold.

Dieses Ergebnis zeigt eindrucksvoll, wie stark sich die italienische Craft-Bierlandschaft entwickelt hat. Qualität, Innovationsfreude und regionale Handschrift prägen die moderne italienische Braukultur – und diese Eigenschaften finden international immer mehr Anerkennung.

Zum besten italienischen Bier der Challenge wurde Noël Orange & Cacao von Selezione Baladin gekürt, ein aromatisiertes Winter Ale, das die Jury mit seiner Komplexität überzeugte. Es ist eines von 13 Goldbieren, die Italien in diesem Jahr hervorbrachte. Die Bandbreite der prämierten Stile zeigt die enorme Vielfalt des Landes: von Belgian Ales über Session IPAs, American Pilsner und Märzen bis hin zu Oatmeal Stouts und Brown Ales.

Auch geografisch spiegelt die Liste die Breite des italienischen Craft-Biers wider: Brauereien aus Nord, Mittel- und Süditalien landeten auf den Siegerlisten, darunter Pagus, Marco Colafigi Sabino Brewery, Birrificio Bandiga, The Wall Beer, Crak Brewery, Birrificio Estense, Soralamà, Birrificio Ventitré, Diciottozerouno und La Collina.

Simone Monetti, Generalsekretärin von Unionbirrai und selbst Jurorin der Challenge, betont, dass italienische Brauereien keinerlei Vergleich mit traditionellen europäischen Bierländern zu scheuen haben. Kreativität, hochwertige Rohstoffe und Mut zur eigenen Handschrift seien die Gründe, warum italienisches Craft-Bier auf der globalen Bühne immer sichtbarer werde.

Unionbirrai spielt dabei eine zentrale Rolle: Der Verband unterstützt kleine und unabhängige Craft-Brauereien seit Jahren, unter anderem mit dem nationalen Wettbewerb Bier des Jahres. Die starken Ergebnisse in Brüssel unterstreichen, wie lebendig, innovativ und qualitativ hochwertig die italienische Craft-Bierszene geworden ist – und dass sie längst ein relevantes Aushängeschild für das moderne italienische Lebensmittelhandwerk darstellt.

Frischhopfen im Fokus: Die Gewinner der Harvest Beers 2025

Der Wettbewerb Harvest Beers, organisiert vom italienischen Branchenverband Unionbirrai, hat seine Sieger für die vierte Ausgabe bekannt gegeben. Ziel dieser Initiative ist es, die Bierproduktion mit frisch geerntetem Hopfen zu fördern – ein Ansatz, der Saisonalität, Handwerkskunst und die enge Verbindung zwischen Brauereien und ihrem regionalen Umfeld betont.

Fresh Hop: Platz 1 für TETTNANGER von 50&50 Brewery

In der Kategorie Fresh Hop setzte sich TETTNANGER der Brauerei 50&50 aus Varese an die Spitze. Dahinter folgen Extra Hop der Italian Brewery aus Lurago Marinone (CO) sowie Gaddina Young der Vulture Brewery aus Rionero in Vulture (PZ).

Fresh-Hop-Biere werden mit Hopfen gebraut, der innerhalb von zwei Wochen nach der Ernte getrocknet wird. Die Biere zeichnen sich oft durch eine klare, angenehm aromatische Hopfennote aus.

Wet Hop: Sieg für Tipopils Harvest

In der Kategorie Wet Hop gewann Tipopils Harvest der Italian Brewery aus Lurago Marinone (CO). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Wet Hop Pils der Mostodolce Brewery aus Vaiano (PO) sowie Benny’s Crop 2025 der AcmE Brewery aus Basiano (MI).

Wet-Hop-Biere nutzen Hopfen in seiner frischesten Form – ungetrocknet und innerhalb von 24 Stunden nach der Ernte verarbeitet. Das Ergebnis ist in der Regel besonders intensiv, grün und komplex.

„Ein lebendiges Produkt, das direkt in den Hopfengarten führt“

Unionbirrai-Generalsekretär Simone Monetti lobte die diesjährigen Gewinnerbiere als authentische Vertreter des Wettbewerbsgedankens: Sie transportierten den Trinkenden direkt in den Hopfenhain. Grüne, blumige und harzige Aromen fügten sich dabei zu einem lebendigen, ausgewogenen Gesamtbild.

Frischer Hopfen als Herausforderung – und Chance

Die beiden Kategorien zeigen, wie unterschiedlich frisch geernteter Hopfen eingesetzt werden kann. Doch eines haben alle eingereichten Biere gemeinsam: Sie sind saisonal, einzigartig und nicht reproduzierbar.

Das Arbeiten mit frischem Hopfen verlangt von Brauerinnen und Brauern viel Erfahrung, Feingefühl und handwerkliche Präzision. Genau hier zeigt sich die steigende Qualität der italienischen Craft-Bierszene.

Monetti fasst es treffend zusammen: Der Erfolg von Harvest Beers zeige, wie sehr italienische Kleinstbrauereien in Sachen Qualität gewachsen sind. Frischhopfenbiere bieten nicht nur spannende Geschmacksprofile, sondern erzählen auch von Landwirtschaft, regionaler Identität und echter Leidenschaft fürs Brauen.

Italien reformiert Biergesetz: Neue Regeln für mehr Freiheit im Braukessel

In Italien steht die größte Reform des Biergesetzes seit über 50 Jahren bevor. Mit der vom Senat verabschiedeten Gesetzesnovelle, initiiert von Senator Luca De Carlo, beginnt offiziell der Prozess zur Modernisierung der italienischen Vorschriften für Bierproduktion. Innerhalb von 180 Tagen soll ein interministerielles Dekret die neuen Qualitäts- und Analyseparameter der verschiedenen Biersorten festlegen – und damit das veraltete Präsidialdekret Nr. 1498 aus dem Jahr 1970 ablösen.

Dieses bisher gültige Dekret galt als Hemmschuh für Innovation: Es schrieb starre Grenzwerte für Parameter wie Säure, Kohlensäuregehalt, Klarheit oder Alkohol vor – völlig unvereinbar mit modernen Braustandards und europäischen Vorschriften. Besonders kleine und unabhängige Brauereien litten unter diesen Restriktionen.

Unionbirrai, der Verband der italienischen Craft-Brauer, zeigt sich erleichtert. „Endlich erkennen die Institutionen, dass das alte Gesetz die Kreativität und Wettbewerbsfähigkeit unserer Brauer behindert hat“, erklärt Generaldirektor Vittorio Ferraris.

Mit dem neuen Dekret soll Bier in Italien künftig rechtlich so vielfältig sein, wie es geschmacklich längst ist. Die Branche fordert nun eine praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Ausarbeitung der neuen Regeln – und sieht darin eine historische Chance, italienisches Brauhandwerk von unnötiger Bürokratie zu befreien.

Ferraris bringt es auf den Punkt: „Nach Jahrzehnten anachronischer Vorschriften ist Italien endlich auf dem richtigen Weg. Jetzt gilt es, dem italienischen Bier die regulatorische Freiheit zu geben, die es verdient.“

Granda – Aero

Die Brauerei Granda wurde 2011 in Cuneo gegründet mit dem Ziel, Tradition und Innovation zu verbinden und auf diese Weise Italien in der internationale Bierszene zu etablieren. Mit einer starken territorialen Identität experimentiert die Brauerei mit neuen Stilen und lokalen Zutaten, um einzigartige Biere zu kreieren. Seit 2012 ist das Unternehmen mit dem Schankraum in Saluzzo in Produktion und Vertrieb gewachsen. Heute produziert das Unternehmen mit einem Team von 10 Personen 5.500 hl Bier, das in Italien und im Ausland vertrieben wird. Seit 2024 veranstaltet das Unternehmen ein eigenes jährliches Festival, bei dem Craft-Bier zwischen Tradition und Innovation gefeiert wird.

Von Granda stammt das Aero, ein American Pale Ale, kurz APA, das jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet.

Orangefarben und opalisierend fließt das Bier ins Glas und erzeugt dabei eine feinporige schneeweiße Schaumkrone, die anfangs flott bis auf einen Rest in sich zusammenfällt, der dann sehr lange erhalten bleibt. An der Optik dieses Bieres ist nichts auszusetzen.

Das Bier duftet fruchtig nach Grapefruit, Pfirsich und Ananas. Die fruchtigen Aromen sind so kräftig, dass sie den Duft des Malzes vollständig überdecken.

Der Antrunk ist recht süß und angenehm frisch. Auf der Zunge spiegeln sich die fruchtigen Aromen wider, die ich bereits in der Nase festgestellt habe. Dazu gesellt sich eine freundliche Bittere und jetzt ist auch das Malz zumindest zu erahnen. Das Bier ist vollmundig, auch wenn die Vollmundigkeit mit der Zeit etwas nachlässt. In der Kehle wird die Bittere etwas kräftiger, wo sie auch sehr lange nachklingt.

Die Tatsache, dass das Aero glutenfrei ist, beeinträchtigt nicht seinen Geschmack und sein Aroma, was es zu einem der intensivsten italienischen Vertreter dieses Stils macht. Im Gegenteil, gerade der Verzicht auf Gluten verleiht ihm noch mehr Trinkbarkeit und stellt den kostbaren Hopfen, der ihn auszeichnet, in den Vordergrund.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,7 % Vol.

Brauerei:

Granda
Astesana SRL Società Agricola
Via Manta 15
12030 Lagnasco (CN)
Italien
www.grandabeer.it

Italien triumphiert beim European Beer Star 2025 in München

Italien ist zurück in der internationalen Craft-Beer-Szene, dank der prestigeträchtigen Auszeichnungen, die beim European Beer Star 2025, einem der wichtigsten Brauwettbewerbe der Welt, erhalten wurden. Bei der Preisverleihung am 17. September auf der Drinktec 2025 in München gewannen italienische Brauereien 37 Medaillen in verschiedenen Kategorien, die das außergewöhnliche Qualitätsniveau der nationalen Produktion bestätigen.

Absoluter Star war die Brauerei 50&50, die bereits als „Brauerei des Jahres“ beim Birra dell’Anno 2025 ausgezeichnet wurde, einem von Unionbirrai organisierten nationalen Wettbewerb, der sich auch beim European Beer Star mit 5 Medaillen auszeichnete, darunter Gold in der Kategorie New-Style Lager mit SLO MO und Gold in der Kategorie Aromatisiertes oder Gebäck Stout mit OX&DONKEY.

Viele italienische Craft-Brauereien wurden mit ihren Bieren ausgezeichnet: MC77, Birra Perugia, Birrificio Lambrate, Bozner Weisse, Birrificio Manerba, Giustospirito, Birrificio del Forte, Birra 100Venti, Birrificio WAR, Pintalpina, Biren, Elvo Brewery, Birra Puddu, Beha, Statale Nove und Mastri Birrai Umbri, um nur einige zu nennen.

„Wir sind stolz auf unsere Brauereien: Diese Auszeichnungen bestätigen, dass italienisches Craft-Bier mittlerweile auch international anerkannt ist – erklärte Simone Monetti, Generalsekretär von Unionbirrai, dem Handelsverband der kleinen unabhängigen italienischen Brauereien, bei der Zeremonie in München –. Die beim European Beer Star 2025 erzielten Ergebnisse zeugen von der hohen Qualität, Kreativität und einzigartigen Identität unserer Produktion. Herzlichen Glückwunsch an 50&50 für die x-te Bestätigung der Exzellenz nach dem Erfolg beim Bier des Jahres, aber auch an alle anderen Craft-Brauereien, die den Namen der italienischen Brauerei leidenschaftlich hoch in der Welt tragen.“

Mit 72 konkurrierenden Kategorien und einer internationalen Jury von Verkostern, die sich aus Experten aus über 30 Ländern zusammensetzt, bestätigt sich der European Beer Star als echte „Champions League“ des Bieres, und das von den italienischen Brauereien erzielte Ergebnis ist die Demonstration eines Sektors in vollem Wachstum, der in der Lage ist, auch in den anspruchsvollsten Kontexten zu konkurrieren und zu gewinnen. Unionbirrai wird das Wachstum des Sektors weiterhin unterstützen und die Erfolge einer Lieferkette fördern, die Handwerkskunst, Innovation und eine Kultur des bewussten Trinkens vereint.

Italien: Aufhebung der überholten Produktionsbeschränkungen für Bier rückt näher, Novelle auf Drängen der Unionbirrai im Senat eingebracht

Anpassung des nationalen Rechtsrahmens an die moderne Realität des Brausektors. Dies ist das Ziel der Änderung des Unternehmensgesetzes, die von Senator Luca De Carlo, dem Präsidenten des Industrie- und Landwirtschaftsausschusses des Senats, vorgelegt wurde. Der Text schlägt die Änderung von Artikel 7 des Gesetzes Nr. 1354 vom 16. August 1962 und vor allem die endgültige Aufhebung des Präsidialdekrets 1498/1970 vor, um den Forderungen Rechnung zu tragen, die Unionbirrai, der Handelsverband der kleinen unabhängigen italienischen Brauereien, seit Jahren erfüllt.

Die Novelle, die derzeit vom Senat geprüft wird, legt fest: „Kohlendioxid in Bier muss einen Gehalt von mindestens 0,2 g pro ml 100 und einen Gehalt von nicht mehr als g 1 pro ml 100 haben. Das Dekret des Präsidenten der Republik Nr. 1498 vom 30. Dezember 1970 wird aufgehoben.“

Eine klare und entscheidende Änderung, die voll und ganz den Forderungen von Unionbirrai entspricht, anachronistische Grenzen aufzuheben, die durch eine vor über 50 Jahren konzipierte und heute durch die heutigen Produktionspraktiken und -standards überholt sind. Das Präsidialdekret 1498/1970 führte strenge Parameter für Säuregehalt, Kohlendioxid, Klarheit, Alkoholgehalt und Asche ein, die mit den modernen Braustilen, der Handwerkskunst und den europäischen Rechtsvorschriften zur Lebensmittelsicherheit völlig unvereinbar sind.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Vorlage eines Änderungsantrags“, erklärt Vittorio Ferraris, Generaldirektor von Unionbirrai, der unsere Vorschläge endlich klar und deutlich umsetzt. Zu lange haben wir gefordert, ein veraltetes Dekret zu überwinden, das vor allem kleine italienische Brauereien bestraft und ausländische Produzenten begünstigt, die nicht den gleichen Beschränkungen unterliegen. Es ist eine Regel, die Innovation, Qualität und Produktionsfreiheit einschränkt: alles Eigenschaften, die italienisches Craft-Bier einzigartig machen.“

Während der informellen Gespräche mit den zuständigen Ministerien hatte Unionbirrai bereits Stellungnahmen zugunsten der Überarbeitung des Präsidialdekrets eingeholt, in dem die Veralterung und Unvereinbarkeit der Norm mit der europäischen Gesetzgebung anerkannt wurde, insbesondere mit der EG-Verordnung 852/2004, die die Lebensmittelsicherheit auf das HACCP-System stützt und den Herstellern die Verantwortung für die Bewertung und Kontrolle ihrer Prozesse überträgt.

„Jetzt ist es an der Zeit, unsere Kräfte zu bündeln“, so Ferraris weiter. Wir appellieren an alle Verbände des Brausektors, an die Brauereien, an die Akteure in der Lieferkette, an die Unternehmensnetzwerke: Lassen Sie uns diesen Änderungsantrag gemeinsam unterstützen. Es ist nicht nur ein regulatorischer Kampf, sondern ein Akt der Gerechtigkeit für Hunderte von Produzenten, die leidenschaftlich an der italienischen Exzellenz arbeiten. Es ist eine Chance, einen wettbewerbsfähigeren, innovativeren und freieren Sektor aufzubauen.“

Unionbirrai bedankt sich erneut bei Senator De Carlo für sein Engagement und seine Sensibilität und wird die parlamentarische Arbeit am Unternehmensgesetz weiterhin aufmerksam verfolgen und hofft, dass die Änderung schnell unterstützt und verabschiedet werden kann, um endlich ein regulatorisches Hindernis zu beseitigen, das keine Daseinsberechtigung mehr hat.

 „Gemeinsam können wir die Spielregeln wirklich ändern“, resümiert Ferraris. Für ein zunehmend freies, modernes und wettbewerbsfähiges italienisches Craft-Bier.“

Quelle: Pressemitteilung der Unionbirrai

Alkoholfreies Bier und Pasteurisierung – Eine Pressemitteilung des italienischen Verbandes der handwerklichen Mikrobrauereien

Dieser Artikel ist die Übersetzung einer Pressemitteilung der Unionbirrai, der italienischen Vereinigung der handwerklichen Brauer. Ich kann mir vorstellen, dass das Thema der Pasteurisierung auch in Deutschland nicht nur Bedeutung hat, sondern auch ein Thema der Diskussion werden wird. Aus diesem Grund hat dieser Artikel auch für Deutschland seine Bedeutung.

Alkoholfreie Biere werden von den Verbrauchern zunehmend nachgefragt und stellen auch für kleine unabhängige Brauereien eine neue Grenze dar. Ihre Herstellung wirft jedoch komplexe technische Fragen auf, vor allem die der Pasteurisierung: eine nützliche Praxis, um die Sicherheit des Produkts zu gewährleisten, die sich jedoch direkt auf die Identität und Klassifizierung des Bieres auswirkt. Um diesen neuen Bedürfnissen gerecht zu werden, hat die Mitgliederversammlung der Unionbirrai, der nationale Verband der handwerklichen Kleinbrauereien, eine Änderung der technischen Anforderungen für die Mitgliedschaft beschlossen: Brauereien werden in der Lage sein, alkoholfreie Biere zu pasteurisieren, sofern dies nicht der vorherrschenden Produktion entspricht.

„Die Herstellung von alkoholfreien Bieren erfordert heute in zunehmender Weise spezifische Behandlungen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten“, sagt Vittorio Ferraris, Generaldirektor von Unionbirrai. Unter diesen ist die Pasteurisierung oft unverzichtbar. Aus diesem Grund haben wir die technischen Kriterien für den Beitritt zum Verband aktualisiert: Diejenigen, die alkoholfreie Biere pasteurisieren, ohne sie zu ihrer Hauptproduktion zu machen, können weiterhin Teil von Unionbirrai sein.“ Ferraris präzisiert, dass es sich ausschließlich um eine interne Entscheidung des Verbandes handelt: „Unsere Entscheidung betrifft die Satzung des Verbandes und soll in keiner Weise die Gesetze des Staates oder die Klarstellungen der Zollagentur ersetzen.“

Unionbirrai erinnert daran, dass es nach italienischem Recht so etwas wie eine „Craft-Brauerei“ nicht gibt: Reguliert wird Craft Beer, verstanden als ein nicht pasteurisiertes und nicht mikrofiltriertes Produkt. Aus diesem Grund kann ein Bier, das einer Pasteurisierung unterzogen wird, weder als handwerklich definiert werden, noch kann es das von Unionbirrai ausgestellte Zeichen „Independent Artisanal“ tragen.

„Wir wurden gefragt, ob die Pasteurisierung eines einzelnen Bieres den Verlust des Craft-Status für die gesamte Brauerei bedeutet“, fährt Ferraris fort, „aber die Antwort ist nein. Regulatorisch gesehen gibt es keine „Craft-Brauerei“: Die Handwerkskunst bezieht sich auf das einzelne Produkt. Wenn ein Bier pasteurisiert ist, wird dieses Bier nicht hergestellt, Punkt. Aber das hat keine Auswirkungen auf andere Biere desselben Herstellers, die die Anforderungen des Gesetzes erfüllen.“

Die Pasteurisierung einer einzigen alkoholfreien Referenz beeinträchtigt daher nicht den handwerklichen Charakter anderer Biere, die nach gesetzlichen Kriterien hergestellt werden. Unionbirrai fordert die Hersteller auf, jedes einzelne Produkt korrekt und transparent zu kennzeichnen und klar zu unterscheiden, was handwerklich ist und was nicht.

Mit dem Sonderzug von Rom zum Oktoberfest

Zum Oktoberfest 2025 setzt die Untergruppe von FS (Ferrovie dello stato) „Treni Turistici Italiani“ erstmals Sondernachtzüge zwischen Rom und München ein. Die „Espresso Monaco“-Verbindung startet an zwei Terminen – am Freitag, 26. September, und am Freitag, 3. Oktober – jeweils um 19:57 Uhr ab Rom. Die Rückfahrten erfolgen sonntags, am 28. September und 5. Oktober, um 15:30 Uhr ab München. Das Besondere dabei: Bereits auf der Fahrt gibt es für die Reisenden Unterhaltungsangebote und eine Bierverkostung.

Der Zug hält unter anderem in Verona, Trient, Bozen, Brixen, Franzensfeste, Sterzing, Brenner und Innsbruck. Reisende können zwischen Schlafwagen, Einzel- und Doppelkabinen sowie Abteilen zur exklusiven Nutzung wählen.

Während der gesamten Fahrt gibt es Unterhaltung und Verkostungen von Craft-Bieren, um die Reisenden bereits unterwegs in Oktoberfest-Stimmung zu bringen, wirbt der Anbieter auf seiner Internetseite.  Tickets sind ab 99 Euro (Einzelfahrt) über die Plattform „Railbook“ erhältlich.

Toskana: Das Gesetz über Craft Beer wurde einstimmig verabschiedet

Mit der endgültigen und einstimmigen Zustimmung der Kammer des Regionalrats hat die Toskana ein Gesetz zur Aufwertung von Craft- und Landwirtschaftsbier verabschiedet. Eine lang erwartete Maßnahme, die einen wichtigen Schritt nach vorn für die institutionelle Anerkennung des Sektors und für die Stärkung einer Produktionskette darstellt, die Landwirtschaft, Handwerk, Nachhaltigkeit und territoriale Förderung verbindet. Unionbirrai, der Berufsverband der kleinen unabhängigen Brauereien, begrüßt das Ergebnis des Gesetzgebungsverfahrens mit großer Zufriedenheit und unterstreicht den konkreten Wert der neu verabschiedeten Verordnung.

„Dieses Gesetz ist das Ergebnis eines langen Prozesses, den wir mit Überzeugung und Konsequenz unterstützt haben“, erklärt Claudio D’Agnolo, regionaler Vertreter von Unionbirrai. Es ist ein Ergebnis, das endlich auch die wirtschaftliche, kulturelle und ökologische Rolle des Craft Beers in der Toskana anerkennt. Dank dieses Instruments können Kleinbrauereien heute in Qualität, in die Verbindung mit dem Territorium und in neue Entwicklungsmöglichkeiten investieren.“

Das Regionalgesetz, das von Stadtrat Mario Puppa zusammen mit dem ehemaligen Stadtrat Massimiliano Pescini vorgelegt wurde, aber von der Kammer einstimmig beschlossen wurde, sieht die Auszahlung von bis zu 200.000 Euro pro Jahr für Interventionen zugunsten von Kleinbrauereien mit Sitz in der Toskana vor, die für die strukturelle Modernisierung, Technologien, Zertifizierungen, Ausbildung und Verbesserung lokaler Rohstoffe wie Hopfen, Getreide und Kastanien.

„Wir haben diesen Weg von Anfang an verfolgt und begleitet, indem wir unseren technischen und repräsentativen Beitrag geleistet haben“, sagt Francesco Mancini, Vorstandsmitglied von Unionbirrai. Die Bereitstellung von Belohnungskriterien wie junges oder weibliches Management und Verankerung im Landesinneren geht in die richtige Richtung: in die Richtung einer integrativen, nachhaltigen Braulieferkette, die in der Lage ist, eine breite Entwicklung zu bewirken.“ Ein weiteres einschränkendes Element der Regel ist die Einführung einer Evaluierungsklausel, die eine jährliche Überwachung der Auswirkungen der Maßnahmen vorsieht.

„Die Toskana füllt heute eine Lücke und reiht sich endlich in eine Reihe mit den anderen italienischen Regionen ein, die den Wert von Craft Beer schon lange erkannt haben“, betont Vittorio Ferraris, General Manager von Unionbirrai. Aber es ist kein Ankunftspunkt: Jetzt beginnt die heikelste Phase, die der Umsetzung. Unionbirrai ist bereit, mit der Region bei der Festlegung von Ausschreibungen, der Förderung von Möglichkeiten und dem Aufbau eines tugendhaften und replizierbaren toskanischen Modells zusammenzuarbeiten.“

Unionbirrai bekräftigt sein Engagement für die Unterstützung des italienischen Craft-Biers und bekräftigt seine Rolle an der Seite der Institutionen, um eine Lieferkette zu verbessern, die aus Menschen, Gebieten und Leidenschaft besteht.