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Weltenburger – Barock Dunkel

Die Benediktinerabtei Weltenburg liegt malerisch direkt an der Donau. Bereits im Jahr 1050 begannen die Mönche, in Weltenburg zu brauen. Damit ist die Klosterbrauerei die älteste Klosterbrauerei der Welt. Von dort kommt auch das Weltenburger Kloster Barock Dunkel, das jetzt vor mir steht. Im Kloster wird nicht nur seit langer Zeit Bier gebraut, sondern auch die Qualität ist gut. Nicht umsonst wurde das Weltenburger Kloster Barock Dunkel 2004 mit Gold ausgezeichnet, 2006 mit Bronze, 2008 mit Gold, 2010 mit Silber und 2012 erneut mit Gold. Wenn Sie sich die Jahreszahlen ansehen, bedenken Sie, dass der Wettbewerb nur alle zwei Jahre ausgerichtet wird. Mit einigem Stolz vermerkt die Brauerei auch auf dem vorderen Etikett: „Das Beste Dunkel der Welt“.

Ganz dunkel rubinrot präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine gemischtporige hellbraune Schaumkrone, etwas mehr als Durchschnitt, die aber recht flott in sich zusammenfällt.

Das Aroma ist kräftig und wird durch die Röststoffe dominiert. Ich rieche Karamell und auch einige Trockenfrüchte, es könnte sich um das Aroma von Rosinen handeln.

Der Antrunk ist kräftig süß. Die Süße verbindet sich aber mit der sehr feinperligen Kohlensäure. Das ist schon mal nicht schlecht. Langsam übernehmen die Röststoffe das Kommando über den Geschmack und es kommt eine leichte Säure dazu. Der Geschmack von Espresso wird deutlich. Aber insgesamt ist das kaum bittere Bier gut austariert und rund. Das cremige und samtige Mundgefühl führt einfach zu einem Wohlbefinden. Auch im Abgang halten sich die Bitterstoffe vornehm im Hintergrund, so dass in der Kehle nur eine gewisse Fruchtigkeit zurückbleibt. Das ist überraschend und gar nicht schlecht.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (dunkles Gerstenmalz, Caramelmalz, Farbmalz), Hopfen (Perle)

Alkoholgehalt:

4,7 % Vol.

Stammwürze:

12,5° Plato

Brauerei:

Klosterbrauerei Weltenburg GmbH
Asamstr. 32
93309 Weltenburg
www.weltenburger.de

Alpirsbacher – Kloster Dunkel

Zu diesem Bier schreibt die Brauerei: „Alpirsbacher Klosterbräu Kloster Dunkel markiert den Ursprung unserer Biere, denn der Siegeszug der hellen Biere begann erst vor etwa 100 Jahren. Die Weiterentwicklung der Brau- und Mälzereitechnologie ermöglichte erst dann das Brauen von wohlschmeckenden Bieren mit hellem, weniger lang gedarrtem Malz. So ist das Dunkel der Urahn aller Biere in seiner traditionellen Form.“ Da ich allen Bieren aus Alpirsbach, die ich bislang verkostet habe, eine erlesene Qualität bescheinigen kann, bin ich auf das Dunkel besonders gespannt.

In einem dunklen und wirklich intensiven Mahagoni präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber eine durchschnittliche Menge feinporiger Schaum. Ist er jetzt weiß mit einem Stich ins Braune oder ist er hell haselnussbraun? Es ist müßig, darüber nachzudenken, da er sich während des Denkens bereits aufgelöst hat.

Bei dieser intensiven Farbe erwarte ich ein ebenso intensives Aroma. Diese Erwartung wird übertrifft dieses Bier auch glatt. Das Aroma ist sowohl intensiv als auch vielfältig. Karamell und Röstaromen dominieren und werden durch Noten von Kaffee, Haselnüssen und Trockenfrüchten unterstützt.

Der mäßig süße Antrunk ist durch die reichlich vorhandene feinperlige Kohlensäure spritzig. Der Körper wird durch Kakaonoten dominiert, wobei die süßen und die bitteren Anteile sich perfekt die Waage halten. Kurz gesagt ist der Körper intensiv und rund. Der Abgang ist angenehm bitter und ich schmecke Anflüge von Kaffee. Der Geschmack bleibt lange erhalten.

Zutaten:

Brauwasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

5,2% Vol.

Stammwürze:

13° Plato

Brauerei:

Alpirsbacher Klosterbräu
72275 Alpirsbach
http://www.alpirsbacher.de

Neumarkter Lammsbräu Fastenbier

Zum Fasten aus religiösen Gründen kann man stehen wie man will. Diese Sitte geistert auf jeden Fall in den letzten Jahren verstärkt durch die Medien. Traditionell werden für die Fastenzeit spezielle Biere gebraut, in der Regel Bockbiere (nach dem Prinzip: „flüssiges bricht fasten nicht“), die nahrhafter sind, sonst wäre die körperlich schwere Arbeit früherer Zeiten nicht zu erledigen gewesen. Die Brauerei Lammsbräu in der Oberpfalz geht seit dem letzten Jahr einen anderen Weg. Statt für das Fasten ein stärkeres Bier zu brauen stellt die Brauerei für die Fastenzeit ein dunkles alkoholfreies Bier her. Mir erscheint dies im 21. Jahrhundert auch irgendwie logischer. Aus der gleichen Brauerei kommt auch ein dunkles alkoholfreies Bier, das in dem Bioladen, in dem ich regelmäßig einkaufe, nicht angeboten wird. Ob in der Flasche das gleiche Bier ist kann ich daher nicht sagen. Einen Unterschied gibt es auf jeden Fall: von jeder Flasche Fastenbier, die verkauft wird, gehen 20 Cent als Spende an Misereor.

In sehr dunklem Rotbraun präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber bildet sich eine durchschnittliche beige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Optisch macht das Bier schon mal eine gute Figur.

Das Aroma ist vorwiegend getreidig, Düfte nach Karamell und Pumpernickel steigen mir in die Nase, unterstützt durch einen Hauch dunkler Schokolade.

Der Antrunk ist mäßig süß und die reichlich vorhandene Kohlensäure sorgt für eine überraschende Frische. Auf der Zunge dominieren wie im Aroma die Röststoffe des Malzes, wobei der Schokoladengeschmack mehr in den Vordergrund kommt. Für ein alkoholfreies Bier ist das Fastenbier nicht schlecht, auch wenn es nicht ganz rund wirkt. Jetzt würde ich mir etwas mehr Hopfen wünschen. Der kommt erst im Abgang hervor und zeigt sich in einem leichten Bitter mit grasig-kräuterigen Noten, die recht lange nachklingen.

Wer ein dunkles alkoholfreies Bier trinken will oder muss ist mit dem Fastenbier von Neumarkter Lammsbräu gut bedient.

Zutaten:

Mineralwasser, Gerstenmalz, Hopfen, Gärungskohlensäure

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Stammwürze:

7° Plato

Brauerei:

Neumarkter Lammsbräu
Amberger Str. 1
92318 Neumarkt
www.lammsbraeu.de