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Ratsherrn bringt Helles Alkoholfrei auf den Markt

Zum Jahresende überrascht die Ratsherrn Brauerei aus dem Hamburger Schanzenviertel mit einer Neuheit, die perfekt in die heutige Zeit passt. Das beliebte Ratsherrn Helles gibt es ab sofort auch als alkoholfreie Variante. Damit reagiert die Brauerei auf den anhaltenden Trend zu alkoholfreien Bieren und den Wunsch vieler Konsumenten nach leichteren, bewussteren Genussmomenten. Das neue Ratsherrn Helles Alkoholfrei ergänzt das bestehende Angebot, zu dem bisher schon das Ratsherrn Pilsener 0,0 Prozent, der Milde Lime 0,0 Prozent sowie der Malztrunk gehören.

Die Entwicklung des neuen Bieres war für das Brauteam eine besondere Herausforderung. Braumeister Ian Pyle betont, wie wichtig es war, den typischen Charakter des Ratsherrn Hellen zu bewahren. Viele Testreihen und Brauversuche später ist es gelungen, eine alkoholfreie Variante zu schaffen, die geschmacklich kein Kompromiss ist. Das Helle Alkoholfrei überzeugt mit feinen Malznoten, zurückhaltenden Hopfenaromen und einem ausgewogenen, erfrischenden Körper. Es bietet damit den vollen Geschmack des Originals, nur ohne Alkohol.

Dass alkoholfreie Biere längst ihren Platz im modernen Alltag gefunden haben, zeigt sich auch in der Positionierung der Brauerei. Ratsherrn möchte weiterhin Biervielfalt für jede Lebenssituation bieten, ob nach dem Sport, beim Treffen mit Freunden oder beim entspannten Nachmittag im Park. Geschäftsführer Niklas Nordmann sieht das neue Helle Alkoholfrei als ideale Ergänzung, die genau zu diesen Momenten passt.

Optisch reiht sich das neue Bier nahtlos in das Markenbild der Brauerei ein. Gleichzeitig bleibt Ratsherrn seiner Philosophie treu: Regionalität und nachhaltige Produktion stehen im Mittelpunkt. Das neue Helle wird mit besten regionalen Zutaten gebraut und mit handwerklicher Sorgfalt umgesetzt.

Erhältlich sein wird das Ratsherrn Helles Alkoholfrei ab Mitte Dezember. Zu kaufen gibt es das Bier im klassischen Lebensmitteleinzelhandel, im Ratsherrn Store in der Schanze sowie im Onlineshop der Brauerei. Damit macht Ratsherrn den nächsten Schritt, modernen Biergenuss zeitgemäß weiterzuentwickeln und noch mehr Menschen anzusprechen, die vollen Geschmack ohne Alkohol suchen.

Hoppen un Molt – Summer Ale

Über die Brauerei Hoppen un Molt aus Warnemünde habe ich bereits bei der Beschreibung anderer Biere geschrieben. So kann ich jetzt direkt zur Verkostung des Summer Ale kommen.

Golden und mit leichter Hefetrübung strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Die feinporige weiße Schaumkrone ist nur klein, bleibt aber sehr lange erhalten.

Das Bier duftet fruchtig nach Zitrus und Honig, abgerundet durch einen angenehmen Karamellduft sowie den Duft hellen Malzes aus dem Hintergrund. Da freue ich mich doch auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist durch die kräftige Karbonisierung spritzig und überraschend trocken. Auf der Zunge stechen besonders die Aromen nach Zitrusfrüchten und Grapefruitkernen hervor. Zusammen mit dem schlanken Körper ist das Bier frisch und sehr süffig. In der Kehle übernimmt eine freundliche fruchtige Bittere das Kommando, ohne dabei zu kräftig zu werden. Trotzdem klingt der Geschmack sehr lange nach.

Zu diesem Bier passen gut indische Curries, überbackenes Baguette oder gebratenes Fischfilet.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

4,8 % Vol.

Bittereinheiten:

20 IBU

Farbe:

12 EBC

Brauerei:

Hoppen und Molt
Friedrich-Barnewitz-Str. 3
18119 Warnemünde
www.hoppen-molt.de

Der Broyhan – ein Bier mit Legendenstatus und Renaissance

Wer durch die Altstadt Hannovers schlendert, stößt unweigerlich auf Spuren eines ganz besonderen Bieres: den Broyhan. Benannt nach seinem Erfinder Cord Broyhan aus dem Jahr 1526, war dieses Bier lange eine der bekanntesten Spezialitäten Norddeutschlands. Obwohl das Original längst aus den Braukesseln verschwunden ist, lebt seine Geschichte weiter – nicht nur im Stadtbild, sondern nun auch wieder im Glas. Die Gutshofbrauerei Das Freie in Rethmar bietet seit Frühjahr 2025 eine moderne Interpretation dieses historischen Getränks an.

Wenig konkrete Daten über das Original existieren heute. Viele Brauverfahren wurden mündlich überliefert, schriftliche Aufzeichnungen sind kaum erhalten. Dennoch rekonstruieren Historiker und Bierliebhaber durch alte Brauordnungen und zeitgenössische Beschreibungen das Profil des Broyhan: Sehr hell sollte er sein, fast wie junger Wein in der Farbe, mit einem süß-säuerlichen, angenehm weinähnlichen Geschmack und einem Duft, der Assoziationen an weißen Wein weckt – ergänzt durch spritzige Kohlensäure, die manchen zufolge beim Öffnen bis unter die Decke schoss.

Zugleich waren die Qualitätsanforderungen streng: Ein Broyhan musste klar, frisch und ohne Fehlgeschmack sein. Rauchmalz war ebenso tabu wie Bitterkeit oder muffige Noten. Das Malz stammte dabei aus luftgetrockneten oder schonend gedarrten Sorten – Gerste und Weizen bildeten die Basis, oft sogar mit höherem Weizenanteil als üblich. In einigen Regionen verwendete man Hopfen, in anderen verzichtete man ganz darauf. Manche überlieferte Rezepte wiesen sogar Gewürze oder Kräuter auf; das ursprüngliche Hannoversche Bier jedoch war schlicht und klar.

Die Brauweise war für damalige Verhältnisse vergleichsweise intensiv: Das Schroten und Maischen mit warmem und kochendem Wasser, das Läutern und mehrstündige Kochen der Würze sowie eine rasche Gärung in wenigen Tagen. Die relativ hohe Würzedichte sorgt bis heute für Spekulationen: Obwohl der Alkoholgehalt vermutlich moderat war, galt der Broyhan als kräftig und wirksam – ein Bier mit Charakter.

Im 18. Jahrhundert begann allerdings der Niedergang. Schlechte Wasserqualität, unzureichende Rohstoffhygiene und der Aufstieg neuer Getränke wie Kaffee, Tee und Spirituosen verringerten die Nachfrage. Der Broyhan verschwand fast vollständig aus dem Alltag – blieb jedoch als historische Erinnerung lebendig.

Mit der Neuauflage durch die Brauerei Das Freie bekommt diese Erinnerung nun einen greifbaren Geschmack. Die Neuinterpretation ist mehr als eine Hommage: Sie zeigt, dass traditionelle Braustile, wenn sie mit handwerklichem Bewusstsein modern umgesetzt werden, auch heute noch überzeugen können – mit Authentizität, Geschichte und Charakter. Wer ein Glas Broyhan trinkt, erlebt damit nicht nur ein Bier, sondern ein Stück Braukultur mit tiefen Wurzeln.

ProWein Düsseldorf 2026: Neue City Vibes für eine moderne Genusskultur

Die ProWein Düsseldorf geht vom 15. bis 17. März 2026 mit einem frischen Selbstverständnis an den Start – und setzt dabei auch außerhalb der Messehallen neue Maßstäbe. Aus dem bewährten Format ProWein goes City wird ab 2026 die ProWein City Vibes: urban, modern, emotional und deutlich näher an den Genussmenschen der Stadt. Die Weiterentwicklung soll Wein und Spirituosen nicht nur als Fachthema präsentieren, sondern als Lifestyle erlebbar machen.

Marius Berlemann, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, bringt es auf den Punkt: Tagsüber steht der professionelle Austausch in den Messehallen im Fokus, am Abend verbindet ProWein City Vibes das Fachpublikum mit einem offenen Programm für alle, die Wein, Drinks und Genusskultur lieben.

Düsseldorf wird zur urbanen Weinhauptstadt

Mit ProWein City Vibes rückt die gesamte Stadt stärker in das Zentrum des Messegeschehens. Düsseldorf wird zum lebendigen Teil eines Gesamterlebnisses, das Fachbesucher, Genießer und die lokale Gastro-Szene zusammenbringt. Für die kreative Umsetzung wurde die Düsseldorfer Eventagentur Wellfairs ins Boot geholt, die unter anderem Formate wie das Gourmetfestival oder Wein am Rhein verantwortet.

Frank Schindler, neuer Director der ProWein Düsseldorf, beschreibt das Konzept als bunt, stylisch, modern – und als ein Statement für eine zeitgemäße Genusskultur. Die neue Ausrichtung soll die Marke ProWein Düsseldorf international weiter stärken und zugleich ein urbanes, menschliches Gesicht der Messe zeigen.

Erste Highlights der ProWein City Vibes 2026

Das Rahmenprogramm läuft an den Abenden parallel zur ProWein Düsseldorf – startet jedoch schon drei Tage vor Messestart. Los geht es am 12. März mit NOIR., einem Abend voller französischer Eleganz, urbanem Sound und moderner Bar-Kultur.

Bis zum 17. März dürfen Besucher sich auf vielfältige Events freuen:

  • romantisches Speeddating unter dem Motto Liebe auf den ersten Schluck
  • ein entspannter Kino-Abend für Filmfans
  • ein Silent Dance Walk mit Ready-to-Drink-Produkten
  • kreative Kunstaktionen mit Weinbegleitung
  • das Event GET DRESSED UP! für alle, die Düsseldorf mit Eleganz und urbanem Stil füllen wollen
  • ein kulinarisches Gastro-Hopping durch Szeneviertel, organisiert als Wine Edition von Moveat

Die Mischung ist bewusst breit gestaltet und soll neue Akzente setzen – von leiser Kultur über gesellige Runden bis hin zu emotionalen Erlebnissen.

Aufruf zur Mitgestaltung: Gastro und Aussteller können Events einreichen

Gastronomiebetriebe, Bars, Weinhandlungen und Aussteller sind eingeladen, eigene Eventideen einzubringen. Wellfairs und die ProWein Düsseldorf sammeln alle Vorschläge, stellen sie den Messeausstellern zur Verfügung und fördern so Kooperationen und gemeinsame Aktionen. So entsteht eine Plattform, auf der Stadt, Gastronomie und die Welt der Weine und Spirituosen neue Genussmomente gemeinsam formen.

Bruch – Pilsener Alkoholfrei

Die Bruch Brauerei gehört zu den ältesten Brauereien des Saarlandes. Ihre Geschichte reicht bis ins Jahr 1702 zurück, als in Saarbrücken der Grundstein für das Unternehmen gelegt wurde. Nach über 300 Jahren am selben Standort musste die Brauerei einen neuen Weg einschlagen: Heute wird unter dem Namen „Privatbrauerei Saar GmbH“ in Neunkirchen gebraut. Trotz dieser Umbrüche bleibt Bruch der handwerklichen Biertradition der Region eng verbunden und präsentiert sich als Bestandteil der Regionalmarke „Wertvolles aus der Willkommensregion Neunkirchen“.

Das Sortiment der Brauerei ist breit gefächert – vom klassischen Pilsener über Land- und Festbiere bis hin zu modernen Interpretationen und alkoholfreien Varianten. Gerade letztere gewinnen zunehmend an Bedeutung, denn immer mehr Konsumenten suchen alkoholfreie Biere, die geschmacklich nicht hinter den alkoholischen Vertretern zurückstehen.

Ein solches Produkt ist das Bruch Pilsener Alkoholfrei. Die Brauerei verspricht „vollen Pils-Geschmack ohne Alkohol“. Ob die Brauerei dieses Versprechen einhalten kann, will ich jetzt feststellen.

Golden und gefiltert strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber prangt eine feste schneeweiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Ein Bier wie gemalt.

Das Bier duftet nach hellem Malz, abgerundet durch einige blumige Noten. Es ist eindeutig der Duft eines Pilseners, das mit einem guten Aromahopfen gebraut wurde.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie eine frische Spritzigkeit aus. Auf der Zunge gesellt sich eine gut auf die Süße abgestimmte Bittere dazu. Dazu kommen die angenehmen Hopfennoten. Mir fällt auf, dass das Bruch Pilsener für ein alkoholfreies Pils überraschend vollmundig und süffig ist. In der Kehle wird das Bier etwas trockener, während die Bittere noch zulegt und sehr lange nachklingt.

Wer regionale Biere schätzt, findet im Bruch Pilsener Alkoholfrei einen authentischen Vertreter seiner Art. Dieses Bier gehört auf jeden Fall zu den besten seiner Art.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Gärungskohlensäure

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Farbe:

8 EBC

Brauerei:

Privatbrauerei Saar GmbH
Saarbrücker Str. 1
66538 Neunkirchen
www.bruchbier.de

Maisel & Friends – Luna Hop

Maisel & Friends richtet jedes Jahr einen großen Hobbybrauerwettbewerb aus, bei dem ambitionierte Heimbrauerinnen und -brauer ihre besten Kreationen einreichen. Das Siegerbier wird anschließend offiziell bei Maisel & Friends eingebraut und deutschlandweit in limitierter Auflage verkauft. 2025 setzte sich Markus Klössinger mit seinem Italian Style Pils durch – und genau daraus wurde Luna Hop. In diesem Jahr hat Markus Klössinger den Wettbewerb gewonnen.

Da der Bierstil Italian Style Pils in Deutschland nicht allzu verbreitet ist, hier eine kurze Beschreibung des Stils: Ein Italian Style Pils ist ein moderner, mediterran interpretierter Pilsner-Stil, der in den 1990er-Jahren in Italien entstand. Er verbindet die knackige Trockenheit und die klare Struktur eines klassischen, deutschen Pils mit einer aromatischeren, oft expressiveren Hopfenblume. Typisch ist der Einsatz von edlen europäischen Hopfensorten – häufig auch Kalthopfung –, die dem Bier florale, kräuterige oder zitrusbetonte Noten verleihen. Im Vergleich zu deutschen Pilsbieren wirkt ein Italian Style Pils oft etwas aromatischer, duftiger und leicht moderner, gleichzeitig bleibt das Malzprofil bewusst schlank und sauber.

So, jetzt bin ich aber bereit, die Flasche zu öffnen und das Bier zu verkosten.

Hellgoldfarben und leicht opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die schneeweiße Schaumkrone ist eher klein und sie fällt recht flott in sich zusammen.

Das Bier duftet nach hellem Malz und bringt zusätzlich kräuterige und florale Noten in meine Nase. Ein Hauch Zitrus verleiht dem Bier eine angenehme Frische.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine zurückhaltende Süße sowie eine feinperlige Kohlensäure aus. Ich könnte das Bier auch als angenehm frisch bezeichnen. Auf der Zunge kommen die Aromen des Hopfens stärker zum Vorschein als ich es aufgrund des Aromas erwartet habe. Dazu kommt eine knackige Bittere, die aber nicht aufdringlich wirkt, sondern auf die Aromen gut abgestimmt ist. Das Mundgefühl ist schlank und leicht. In der Kehle tritt die Fruchtigkeit in den Vordergrund und wird von der Bitteren angenehm unterstützt. Der Geschmack klingt sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Farbe:

6 EBC

Brauerei:

Maisel & Friends
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com

Gold Ochsen präsentiert das Jahrgangsbier 2025: Ein Brückenschlag zwischen Pils und Doppelbock

Die Ulmer Traditionsbrauerei Gold Ochsen bricht für ihr Jahrgangsbier 2025 bewusst mit Erwartungen und kombiniert zwei Bierstile, die unterschiedlicher kaum sein könnten: das schlanke, hopfenbetonte Pils und den kräftigen Doppelbock mit seiner malzigen Tiefe. Das Ergebnis trägt den Namen Gold Ochsen Ulmator – und zeigt eindrucksvoll, wie modern interpretierte Braukunst aussehen kann.

Die Brauerei beschreibt das Bier wie folgt: Bereits der Antrunk überrascht mit intensiven Malznuancen, bevor das Bier in ein schlankes, vom Alkohol getragenes Aroma übergeht. Zitrus- und Maracujanoten runden das Bouquet ab und geben dem Bier eine außergewöhnliche Frische. Optisch überzeugt der Ulmator mit einem warmen Bernsteinfarbton und einer cremigen, dichten Schaumkrone, die lange stehen bleibt. Mit 7,5 Prozent Alkohol bewegt sich das Jahrgangsbier auf kräftigem Niveau, ohne an Eleganz einzubüßen.

Ein Schwerpunkt der diesjährigen Rezeptur liegt klar auf dem Hopfen. Neben klassischen Tettnanger Sorten spielt vor allem die noch junge Züchtung Tango die Hauptrolle. Sie bringt ein vielschichtiges Aromaprofil in das Bier: Maracuja, Orange, Mandarine und ein Hauch Limette. Um diese intensiven Aromen bestmöglich zu bewahren, wurde zum Teil kaltgehopft – eine Technik, bei der die ätherischen Öle nicht verkochen und dadurch besonders voll erhalten bleiben.

Als Ergebnis können die Genießer ein facettenreiches Geschmacksbild aus Zitrus, Grapefruit, Kräuternoten und einer dezent grüngrasigen Frische erwarten. Dadurch eignet sich der Ulmator als vielseitiger Speisenbegleiter – egal ob zu herzhaften Gerichten, leichten Vorspeisen oder sogar süßen Desserts.

Wie jedes Jahr füllt Gold Ochsen sein limitiertes Jahrgangsbier per Hand in edle 0,75-Liter-Flaschen mit Naturkork ab. Die Stückzahl ist auf 1.597 Flaschen begrenzt – eine bewusste Anspielung auf das Gründungsjahr der Brauerei. Für 15,97 Euro ist der Ulmator 2025 ab sofort im Brauereishop, im Ochsen Shop in der Ulmer Innenstadt sowie bundesweit im Online-Shop erhältlich.

Mit dieser besonderen Edition zeigt Gold Ochsen einmal mehr, dass Tradition und Experimentierfreude keine Gegensätze sein müssen. Ich konnte in den letzten Jahren bereits einige der Jahrgangsbiere aus Ulm verkosten und ich muss sagen, diese Biere waren alle etwas Besonderes und waren den relativ hohen Preis wert. Da ich in der Nähe von Einbeck aufgewachsen bin und auch heute recht dicht an der Heimat der Bockbiere wohne, bin ich auf den Ulmator ganz besonders gespannt.

Orca Brau – Wanderlust

Orca Brau ist eine junge Craft-Brauerei aus dem Norden Nürnbergs, gegründet von Felix und Susa im Jahr 2017. Auf ihrer eigenen 10-Hektoliter-Anlage brauen sie eine breite Palette an Bieren – von klassisch-traditionellen Bieren über moderne Pale Ales bis hin zu experimentellen Suden.

Orca Brau steht für Vielfalt, Kreativität und Charakter. Ihr Motto lautet frei übersetzt: „Orcas sind Freigeister.“ So testet die Brauerei regelmäßig neue Hopfen, Malze und Hefen, bleibt dabei aber immer trinkbar und gut ausbalanciert.

Jetzt steht das wanderlust vor mir, ein Pale Ale. So modern das Etikett gestaltet ist, verwundert es mich doch, dass alle Beschriftungen in Kleinschreibung gehalten sind. Ich erinnere mich, dass diese Schreibweise Ende der 1960er Jahre mal modern war und als ich 1971 meine Lehre als Schriftsetzer begonnen habe, galt die reine Kleinschreibung bereits als unmodern und überholt. Ansonsten gefällt mir das Etikett sehr gut und wenn das Bier die gleiche Qualität hat wie das Etikett, bin ich mit dem Bier mehr als zufrieden.

Golden und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. Leider fällt die Schaumkrone schnell in sich zusammen, weshalb die Optik etwas enttäuschend ist. Da sollten die Nürnberger Brauer noch einmal nachbessern.

Aber das Aroma gibt sich dann alle Mühe, mich wieder mit dem Bier zu versöhnen. Ich rieche Zitrusfrüchte und Orangenschale, Honig und Ananas, dazu weitere Südfrüchte wie Maracuja und Litschi, abgerundet durch einen Hauch Hefe. Vor allem ist das Aroma wirklich kräftig, was beweist, dass die Brauer mit dem Hopfen nicht gegeizt haben.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße sowie eine sehr feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge tritt eine freundliche Bittere in den Vordergrund, kräftig, aber ohne aufdringlich zu werden. Aber auch die Fruchtigkeit der verwendeten Hopfensorten und auch die Malzsüße kommen zu ihrem Recht. Das Mundgefühl ist leicht und schlank, so dass das Bier angenehm süffig ist. In der Kehle wird die Bittere kräftiger, wo sie auch lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen (Mosaic, Citra, Simcoe), Hefe

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Farbe:

8 EBC

Brauerei:

Orca Brau GmbH
Am Steinacher Kreuz 24
90427 Nürnberg
www.orcabrau.de

Hoppen un Molt – Weizen

Mitten in Warnemünde, nur einen Steinwurf vom Hafen entfernt, braut Hoppen un Molt seit 2015 charakterstarke Biere, die weit mehr sind als regionale Durstlöscher, sondern ein bewusst gewählter Gegenpol zur industriellen Bierproduktion. Seit 2020 betreibt das Paar ein eigenes Ladengeschäft in der Alexandrinenstraße, das sich schnell zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Urlauber entwickelt hat. Hier gibt es frisches Bier, Zubehör und in einer angenehmen entspannten Atmosphäre einen direkten Draht zu den Machern.

Hoppen un Molt achtet dabei sehr auf den Umweltschutz. Die Brauerei arbeitet mit Ökostrom, verwendet das Kühlwasser nach der Nutzung noch zum Wässern des Gartens und setzt auf Mehrweg. Da die Brauerei nicht weit vom Strand und vom Hafen entfernt ist und wohl auch viele Gäste sich ein frisch gezapftes Craft-Bier mit an den Strand nehmen wollen, verwendet die Brauerei Pfandbecher, so dass der Plastikmüll in dem Ostseebad minimiert wird. Aber kommen wir zum Weizenbier.

Golden und mit kräftiger Hefetrübung strahlt mir das Bier aus dem Glas entgegen. Darüber steht eine gemischtporige Schaumkrone, die langsam in sich zusammenfällt.

Das Bier duftet stiltypisch nach Banane und Nelke, abgerundet durch etwas Vanillearoma.

Der Antrunk ist recht trocken und er überzeugt durch eine sehr feinperlige Kohlensäure. Die angenehme Trockenheit des Bieres bleibt auch auf der Zunge erhalten. Allerdings gesellt sich jetzt eine gewisse Säure dazu und ich frage mich, ob die wirklich gewollt ist oder ob es sich hier um einen Bierfehler handelt. In einem Wettbewerb würde ich das Bier für die Säure abwerten. Trotzdem ist das Mundgefühl weich und voll und das Bananenaroma kommt gut zum Tragen. Auch in der Kehle ist die Banane noch zu schmecken, begleitet durch eine für ein Weizenbier kräftige Bittere.

Noch kurz ein Wort zur Säure: ich habe das Bier bereits vor längerer Zeit gekauft und als ich es verkostet habe, war es etwa zwei Wochen vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum. Es ist also durchaus möglich, dass dieser (vermutliche) Bierfehler bei der Abfüllung noch nicht feststellbar war.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,1 % Vol.

Stammwürze:

12° Plato

Bittereinheiten:

12 IBU

Farbe:

7 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

7° – 10° Celsius

Brauerei:

Brauerei Hoppen un Molt
Inhaber: Henry Gidom
Fritz-Reuter-Str. 24
18119 Warnemünde
www.hoppen-molt.de

Mönchshof – Zwickl

Wenn Sie schon einmal mit der Bahn durch Kulmbach gefahren sind, ist Ihnen sicher die Kulmbacher Brauerei am Bahnhof aufgefallen. Von dort stammt das Mönchshof Zwickl, das jetzt vor mir steht. Mich verwundert allerdings, dass auf dem Etikett die Brauerei als Manufaktur bezeichnet wird. Unter einer Manufaktur stelle ich mir einen eher kleinen Betrieb vor, in dem halt dem Namen nach viel mit den Händen, also manuell, gearbeitet wird. Zu einer Großbrauerei passt die Bezeichnung meiner Meinung nach nicht. Auf der anderen Seite muss Größe nicht zwingend ein schlechteres Ergebnis bedeuten. Öffne ich also die Flasche und beginne mit der Verkostung.

Orangefarben und mit leichter Hefetrübung präsentiert sich das Bier im Glas. So schön die Farbe des Bieres ist, so schnell löst sich der Schaum auf. Schade, da könnte die Brauerei noch einmal nachbessern.

Das Aroma des Bieres ist angenehm. Das Bier duftet nach Karamell, Trockenfrüchten und Lakritz, die durch den Duft der Hefe abgerundet werden.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Malzsüße sowie die Spritzigkeit der Karbonisierung aus. Das Mundgefühl ist überraschend schwer, dabei aber auch süffig. Der Geschmack nach Karamell tritt in den Vordergrund und überdeckt die anderen Aromen weitgehend. In der Kehle ist das Bier mild mit nur geringen Bitteren und einem kurzen Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,4 % Vol.

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Mönchshof BrauSpezialitäten
Kulmbacher Brauerei AG
Lichtenfelser Straße 9
95326 Kulmbach
www.mönchshof.de