Schlagwort-Archiv: Belgian Dark Strong Ale

Silly – Double Enghien Brune

Als die Brasserie de Silly im Jahr 1975 die Brauerei Tennstedt-DeCroes in Enghien übernahm, wurden die beliebten Enghien-Marken beibehalten. Und so steht jetzt das Double Enghien Brune vor mir, ein Bier, dessen Name eigentlich bereits aussagt, was mich erwartet, wenn ich dieses Bier gleich verkoste.

Kastanienbraun und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Die feinporige Schaumkrone ist durchschnittlich groß und elfenbeinfarben. Sie bleibt lange erhalten,

Das Aroma ist malzbetont nach Karamell und Pumpernickel. Abgerundet wird das Aroma durch den Duft nach Trockenfrüchten.

Der Antrunk ist wie erwartet recht süß und die Kohlensäure ist feinperlig, dabei aber kräftig. Auf der Zunge gesellt sich ein ordentliches freundliches Bitter zur Süße. Säure kann ich nur in Spuren entdecken, was aber dem vollen Mundgefühl keinen Abbruch tut. Langsam kommen auch die Trockenfrüchte hervor und ich meine, dass mich der Geschmack an getrocknete Feigen erinnert. Im Abgang wird das Bier trockener und ein freundliches Bitter klingt lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

8 % Vol.

Brauerei:

Brasserie de Silly
Rue Ville Basse 2
7830 Silly
Belgien
www.silly-beer.com

Het Nest – Klevere Tien

Angeblich waren zwei Jahre Entwicklung und acht Testsude erforderlich, bis die Brauer in Oud-Turnhout mit dem Ergebnis ihrer Arbeit zufrieden waren und mit dem Bier, das jetzt vor mir steht, in Produktion gingen. Die 10 ist dabei Programm. Turnhout ist die Stadt der Spielkarten und Klevere Tien bezeichnet im örtlichen Dialekt die Kreuz 10. Außerdem enthält das Bier zehn Volumenprozent Alkohol und wurde zum zehnten Jahrestag des „Orden des Sperlingsspatzes“, einem Club von Bierbegeisterten, die die Biere der Brauerei Het Nest verkosten.

Die Brauerei beschreibt ihr Bier wie folgt: „Denken Sie an kalten Winterabend und fallenden Schnee … Klevertien mit seinem Kaffee- und Schokoladengeschmack wird Sie auf jeden Fall aufwärmen. Mit 10 Volumenprozent Alkohol ist dies das mit Abstand stärkste Bier von Het Nest. Die „10“ im Namen bezieht sich nicht nur auf den Alkoholgehalt, sondern auch auf den 10. Geburtstag des Bierverkostungsclubs.“

In sehr dunklem Rubin, beinahe schwarz, präsentiert sich das Bier im Glas. Darüber prangt eine hellbraune gemischtporige Schaumkrone, die lange erhalten bleibt. Ja, so gefällt mir ein Bier.

Das Bier duftet nach Espresso, wobei die Röstung des Malzes schon auf die Grenze des Machbaren gestoßen ist, denn das Aroma enthält auch deutliche verbrannte Noten. Aber das wird durch die anderen Aromen nach Waldhonig, Trockenfrüchten und Lakritz wieder wettgemacht. Auch der Duft des Alkohols steigt mir in die Nase.

Der Antrunk überrascht mich, denn er ist weniger süß als erwartet. Die fein perlende Kohlensäure ist zwar nur wenig vorhanden, aber irgendwie passt es doch. Auf der Zunge steht der Geschmack nach Espresso im Mittelpunkt. Außerdem schmecke ich Rosinen, Süßholz und Vanille. Eine leichte fruchtige Säure sowie die zunehmende Süße sorgen für ein schweres und samtiges Mundgefühl. Auch im Abgang bleibt die Süße erhalten und zusammen mit einem leichten freundlichen Bitter klingt sie sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Zucker, Kräuter

Alkoholgehalt:

10,0 % Vol.

Stammwürze:

20° Plato

Empfohlene Genusstemperatur:

8° – 10° Celsius

Brauerei:

Brouwerij Het Nest
Beyntel 17
2360 Oud-Turnhout
Belgien
www.brouwerijhetnest.be

De Dolle Brouwers – Oerbier

De Dolle Brouwers aus Esen im flandrischen Teil von Belgien sind für ihre guten und außergewöhnlichen Biere bekannt. Das Oerbier ist das Flaggschiff der Brauerei. Es war ihr erstes kommerzielles Bier und wird seit 1980 produziert. Es handelt sich um ein dunkles Bier, das durch die Verwendung verschiedener Malzsorten und einen stundenlangen Kochprozess entsteht.

Seit zwanzig Jahren bringen De Dolle Brouwers außerdem fast jedes Jahr spezielle Gran Reserva-Ausgaben ihres Oerbiers heraus (die nach einem Jahr abgefüllt werden) (es begann mit der Gran Reserva 2002 und seitdem wurde nur 2003 ausgelassen). Es gab auch eine Geburtstagsedition, eine Version mit Eichenholzreifung (abgefüllt nach zwei Jahren) und eine helle Version, um nur einige der besonderen Oerbier-Sorten der Vergangenheit zu nennen. Leider handelt es sich dabei um Sondersude, die nicht mehr erhältlich sind. Aber jetzt will ich mich mit dem standardmäßigen Oerbier beschäftigen.

Rubinrot und mit einer voluminösen gemischtporigen elfenbeinfarbenen Schaumkrone, die lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas.

Das Aroma ist betörend. Ich rieche Düfte nach Brotkrume, getrockneten Birnen und roten Beeren sowie nach Rotwein. Auch der Alkohol kommt leicht zum Tragen.

Im Antrunk fällt zuerst die sehr reichlich vorhandene kräftige Kohlensäure auf, die durch eine leichte Süße begleitet wird. Auf der Zunge gesellt sich eine fruchtige Säure sowie ein leichtes Bitter dazu. Auch der Alkohol kommt durch, er wird aber nicht dominant, sondern unterstützt die anderen Geschmacksrichtungen. Das Mundgefühl ist rund und schwer. Alles in Allem macht das Bier einen fast weinartigen Eindruck. Der Abgang ist anfangs kurz fruchtig, bevor dieser Geschmack durch ein leichtes Bitter mit durchschnittlichem Nachklang abgelöst wird.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Malz, Hopfen (Golding), Hefe

Alkoholgehalt:

9,0 % Vol.

Empfohlene Genusstemperatur:

12° Celsius

Brauerei:

De Dolle Brouwers
Roeselarestraat 12B
8600 Esen
Belgien
www.dedollebrouwers.be

Arend Winter

Die Brauerei De Ryck, aus der das Bier stammt, das jetzt vor mir steht, ist ein Familienunternehmen mit einer reichen Geschichte und Tradition. Die Brauerei wurde 1886 von Gustave De Ryck als „Brauerei zum Steinadler“ im östlichen Teil Flanderns vor der Kirche in Herzele gegründet. Heute steht die Brauerei für qualitativ hochwertige Biere, die das Ergebnis einer von Generation zu Generation weitergegebenen Handwerkskunst sind.

Seit 1965 braut An De Ryck das Arend Winter für die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel ein. Die Brauer beschreiben das Bier wie folgt: „Arend Winter ist ein dunkles, bernsteinfarbenes obergäriges belgisches Ale und einer sekundären Gärung in der Flasche. Dieses Winterbier hat ein würziges Aroma und wird immer noch nach der ursprünglichen Methode mit reinem Malz und Hopfen gebraut. Ein idealer Begleiter an kalten Winterabenden!“ Na, dann will ich mal testen, ob ich diese Aussagen ebenfalls unterschreiben kann.

Rubinrot mit einer durchschnittlich großen mittelporigen Schaumkrone, die lange erhalten bleibt, präsentiert sich das Bier im Glas. An der Optik gibt es schon mal nichts zu mäkeln.

Das Bier duftet süß nach Kandis und roten Johannisbeeren, dazu einige würzige Noten.

Der erste Eindruck, den das Bier beim Kontakt mit der Zunge hinterlässt, ist die reichlich vorhandene kräftige Kohlensäure. Dabei ist das Bier weniger süß als ich es nach dem Aroma erwartet hätte. Ich schmecke Karamell und Schokolade, begleitet durch den Geschmack roter Früchte. Der Alkohol ist mit sieben Volumenprozent für ein belgisches Winterbier sicher nicht übertrieben vorhanden, schmeckt aber vom ersten Moment durch. Langsam schiebt sich der Geschmack nach Schokolade zusammen mit den fruchtigen Aromen in den Vordergrund, wobei die Süße erhalten bleibt. Die einzelnen Geschmackskomponenten sind gut abgestimmt. Der Alkohol wärmt und erzeugt auf der Zunge ein leichtes Brennen. Trotzdem ist das Mundgewühl weich. Im Abgang wird das Arend Winter etwas trockener und es taucht ein leichtes Bitter mit langem Nachklang.

Alkoholgehalt:

7,0 % Vol.

Stammwürze:

16° Plato

Empfohlene Genusstemperatur:

4° – 6° Celsius

Brauerei:

Brouwerij De Ryck
Kerkstraat 24
9550 Herzele
Belgien
www.brouwerijderyck.be

Pater Lieven Bruin

Alle fünfzig Jahre ist Sint-Lievens-Esse Schauplatz der Livinus-Feierlichkeiten. Bei dieser Gelegenheit feiert die Pfarrei ihren Schutzpatron Saint Livinus. Im Jahr 1957 brachten Willy und Marc Van Den Bossche aus diesem Anlass ein neues Flaschenbier auf den Markt: Pater Lieven.

Fünfzig Jahre auf eine Feier warten ist eine lange Zeit. Deshalb organisierte die Brouwerij Van Den Bossche in den späten siebziger Jahren eine große Party in der Brauerei. Den vielen Anwesenden wurde Pater Lieven van ‚t vat vorgestellt. Der Erfolg des frischen Bieres löste einen überwältigenden Verkauf aus. Um 1980 konzentrierte sich die Brauerei ganz auf den Verkauf der Marken Pater Lieven und Buffalo.

1997 war es wieder Partyzeit, diesmal zum hundertjährigen Bestehen der Brouwerij Van Den Bossche. Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums erhielt der blonde Pater Lieven eine Verjüngungskur von 6,5% Vol. Ein dunkler Pater Lieven von 6,5% vol und ein Triple von 8% vol schlossen sich ebenfalls den Reihen an. Das typische belgische Weihnachtsbier der Familie Pater Lieven mit 9 Volumenprozent Alkohol, wurde später in Christmas pater umbenannt.

Jetzt steht das dunkle Pater Lieven mit 6,5 Volumenprozent Alkohol vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Praktisch blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas und die feinporige hellbraune Schaumkrone darüber bleibt sehr lange erhalten.

Das Bier duftet intensiv nach dunkler Schokolade und Karamell; aus dem Hintergrund kommt eine leichte Fruchtigkeit hervor.

Der Antrunk ist weniger süß als ich es erwartet habe und ich stelle fest, dass die sehr feinperlige Kohlensäure recht knapp dosiert ist. Auf der Zunge dominiert der Geschmack nach Schokolade und die fruchtige Säure erscheint etwas kräftiger als in der Nase. Das Mundgefühl ist weich, aber nicht ganz voll. Im Abgang wird die Fruchtigkeit kräftiger und klingt kurz nach. Erst dann meldet sich der Schokoladengeschmack zu Wort, zwar eher dezent, dafür aber mit überraschend langem Nachklang.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Brauerei:

Brasserie van den Bossche
St. Lievensplein 16
9550 Herzele
Belgien
www.paterlieven.be

Jessenhofke – WNTR

Kuringen, ein beschauliches Dorf in der Nähe von Hasselt, in dem der Einwohner in der Dorfkneipe unter dem Kirchturm sitzt und ein Bierchen trinkt, wahrscheinlich nicht wissend, dass er sich in einem der wenigen Dörfer Flanderns befindet, in denen biologisches Bier gebraut wird. In der Jessenhofstraße fließt schon seit einiger Zeit Bier durch die Braukessel. Der Name der Straße zeigt deutlich, woher die Brauerei Jessenhofke ihren Namen hat.

Gert entschied sich bereits bei der Gründung dafür, nur biologische Biere zu brauen. Eine biologische Brauerei zu gründen war aber nicht ganz einfach, was sich daran zeigt, dass es damals nur eine Brauerei gab, die ausschließlich biologische Biere braute.

Um ein Biosiegel zu erhalten, muss das Unternehmen bestimmte Bedingungen erfüllen. Das Bio-Siegel zeigt, dass mindestens 95 % der Zutaten eines Produkts biologisch sind, was bedeutet, dass keine chemischen Produkte für das Produkt verwendet wurden. Außerdem dürfen keine künstlichen Geruchs-, Farb- oder Geschmacksstoffe oder genetisch veränderte Zutaten verwendet werden. Um zu überprüfen, ob diese Bedingungen eingehalten werden, führen unabhängige Kontrollstellen häufige Tests an den Produkten durch. Für alles, von den Rohstoffen bis zum Produktionsprozess, müssen Zertifikate vorliegen. Aus diesem Grund sind diese Produkte auch viel teurer als normale Produkte.

Das Logo der Brauerei, ein Eichhörnchen, hat die folgende Geschichte: Das Eichhörnchen ist ein Totemtier mit ein paar besonderen Eigenschaften. Es ist ein Sammler und legt Vorräte an, um für alles gerüstet zu sein. Im Winter zieht es sich zurück. So macht es auch Gert. Er ist immer auf der Suche nach den besten Zutaten, um sein Bier zu brauen, aber im Winter ist er am liebsten zu Hause bei einem schönen Pint.

Heute ist Jessenhofke eine von nur vier belgischen Brauereien, die ausschließlich biologische Biere herstellen. Den Hopfen dafür bezieht Gert ausschließlich von Joris Cambie aus Poperinge.

In einem sehr dunklen Rotbraun und fas blickdicht präsentiert sich das Bier im Glas. Die durchschnittlich voluminöse feinporige und mittelbraune Schaumkrone bleibt lange erhalten. Ein Bier wie gemalt.

Das Bier duftet recht süß nach dunkler Schokolade und Rübensirup, auch nach getrockneten Birnen und Rosinen. So stelle ich mir ein winterliches Bier vor.

Wie erwartet ist der Antrunk süß und die sehr feinperlige Kohlensäure schmeichelt meinem Gaumen. Wie bereits in der Nase verwähnt der Geschmack nach dunkler Schokolade auch meine Zunge. Dazu gesellt sich der Geschmack nach Mokka. Die Süße bleibt erhalten, das Bitter ist nur leicht zu schmecken und eine leichte fruchtige Säure ist eher zu ahnen als zu schmecken. Dabei wärmt der Alkohol. Der Abgang zeichnet sich durch ein freundliches Bitter und eine subtile Fruchtigkeit aus. Beides ist nicht allzu kräftig, aber der Geschmack klingt trotzdem sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Münchener Malz, Caramunich), Weizenmalz, Hopfen (Challenger, Goldings, Fuggles), unraffinierter Rohrzucker*, Kräuter*, Hefe

Alkoholgehalt:

10 % Vol.

Stammwürze:

18° Plato

Bittereinheiten:

21 IBU

Farbe:

87 EBC

Empfohlene Genusstemperatur:

8° – 11° Celsius

Brauerei:

Jessenhofke
Simpernelstraat 17B
3511 Hasselt
Belgien
www.jessenhofke.be

Zatte Rita bruin

„Zatte Rita“ wurde als Hommage an die fiktive Figur Rita Van den Bossche veröffentlicht, die bis 2015 in der belgischen VTM-Soap „Familie“ zu sehen war. Rita litt jahrelang unter Alkoholsucht, was ihr den Spitznamen „Zatte Rita“ einbrachte.

Die Frau hinter der Figur der „Zatte Rita“ ist Jacky Lafon. Sie ist eine belgische Schauspielerin, Moderatorin und Sängerin. Jahrelang stand sie auch bei den Sommeraufführungen des Kunsttheaters ‚t Colisée auf der Bühne. Zu Ehren von Jacky und ihrer fiktiven Figur hat das Kunsttheater ‚t Colisée in Zusammenarbeit mit der Brouwerij Van Den Bossche (mit Jackys Erlaubnis) zwei Biere brauen lassen, ein braunes und ein helles. Jetzt steht das braune Bier der Zatte Rita vor mir.

In dunklem Rubin präsentiert sich die Zatte Rita im Glas, praktisch schwarz. Die feinporige Schaumkrone ist überraschend klein und fällt bis auch einen geringen Rest schnell in sich zusammen.

Das Bier duftet nach dunkler Schokolade und Karamell, abgerundet durch einige würzige Noten.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine leichte Süße aus. Die sehr feinperlige Kohlensäure ist eher knapp bemessen. Auf der Zunge bleibt die Süße erhalten und eine leichte Säure gesellt sich dazu. Durch das geringe Bitter erinnert das Bier eher an Malztrunk. Dabei ist das Mundgefühl angenehm weich. Der Abgang ist malzig und schlank mit durzem Nachklang.

Alles in Allem vermittelt mir das Bier einen eher langweiligen Eindruck.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Zucker

Alkoholgehalt:

6,5 % Vol.

Bittereinheiten:

30 IBU

Brauerei:

Brouwerij van den Bossche
Sint-Lievensplein 16
9550 Herzele
Belgien
www.paterlieven.be

La Botteresse – Noël

Lüttich (Liége) ist die Hauptstadt und auch das kulturelle Zentrum der Wallonie. Die Stadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Und noch ein Tipp, wenn Sie dort sind: Nicht weit davon entfernt liegt Saint Georges sur Meuse, der Sitz der Brauerei La Botteresse, aus der das Weihnachtsbier stammt, das jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet.

Blickdicht schwarz präsentiert sich das Bier im Glas. Die durchschnittlich große Schaumkrone ist haselnussbraun und fällt relativ schnell in sich zusammen.

Das Bier duftet röstig-süß nach Kaffee und Nuss, auch der Alkohol macht sich bereits in der Nase bemerkbar.

Der Antrunk ist weniger süß als ich es erwartet habe und obwohl die Kohlensäure feinperlig ist, ist sie doch wirklich kräftig. Auf der Zunge spiegeln sich die Aromen wider, dazu kommt eine leichte fruchtige Säure, die an Birnen erinnert. Das Mundgefühl ist weich und voll. Der Abgang ist überraschend schlank. Auch in der Kehle macht sich die leichte Säure bemerkbar, die recht lange nachklingt.

Alkoholgehalt:

10,5 % Vol.

Brauerei:

Brasserie La Botteresse SCRL
6 Rue Fond Méan
4470 Saint-Georges-sur-Meuse
Belgien
www.labotteresse.be

Quintine de Noël

Quintine war eine Hexe in Ellezelles. Sie wurde 1610 zusammen mit 4 weiteren Gefährten lebendig verbrannt. Diese Geschichte und die des Hexensabbats gehören zum Volksglauben des hübschen Städtchens Ellezelles in Belgien.

Kupferfarben und hefetrüb läuft das Bier ins Glas und erzeugt dabei eine durchschnittlich große feste und elfenbeinfarbene Schaumkkrone, die sehr lange erhalten bleibt. An der Optik gibt es wirklich nichts zu ritisieren.

In der Nase dominieren die Röstaromen des Biers. Es duftet nach dunkler Schokolade und auch dunklen Früchten. Außerdem erklärt mir bereits die Nase, dass dieses Weihnachtsbier recht süß sein wird.

Und wirklich – der Antrunk ist süß, dafür aber auch mit einer sehr feinperligen sanften Kohlensäure. Schnell gesellt sich auf der Zunge ein passendes Bitter dazu, gemeinsam mit einem Hauch fruchtiger Säure, die an Trockenpflaumen erinnert. Dazu kommen der Geschmack nach dunkler Schokolade sowie einige Käruternoten. Der Alkohol passt sich gut in das Geschmacksprofil ein. Damit ist das Mundgefühl weich und rund. Den Abgang dominiert ein mildes und angenehmes Bitter, das sehr lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,8 % Vol.

Brauerei:

Brasserie des L´gendes
Rue du castel 19
7801 Ath
Belgien
www.brasseriedeslegendes.be

Boelens – Santa Bee

Jetzt steht das erste Weihnachtsbier des Jahres 2021 vor mir, das Santa Bee aus der Brouwerij Boelens im flandrischen Belsele. Die kleine Brauerei liefert normalerweise nicht nach Deutschland, so dass dieses Bier eine echte Rarität ist.

In einem trüben Braunton fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine kleine gemischtporige Schaumkrone, die sich schnell auflöst.

Das Bier duftet nach dunkler Schokolade, Kaffee und Lebkuchengewürzen. Aus dem Hintergrund kommt auch die 8,5 Volumenprozent Alkohol zum Vorschein; sie halten sich aber im Hintergrund.

Der Antrunk ist mäßig süß, was zusammen mit der feinperligen Kohlensäure ein angenehm wohliges Gefühl hervorruft. Auf der Zunge stehen die Gewürze im Vordergrund und erinnern mich zusammen mit dem Geschmack gerösteten Malzes an Weihnachtsschokolade. Dazu kommt eine leichte fruchtige Säure, die entfernt an Kirschen erinnert. Das Mundgefühl ist weich. Im Abgang streiten konkurrieren das Bitter und die Gewürze um die vorherrschende Stellung. Während das Bitter relativ schnell verschwindet, klingen die Gewürze noch lange nach.

Ein Bier, das wirklich in die kälte Jahreszeit passt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe, Gewürze

Alkoholgehalt:

8,5 % Vol.

Stammwürze:

18° Plato

Brauerei:

Brouwerij Boelens Bvba
Kerkstraat 7
9111 Belsele
www.brouwerijboelens.be