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Weihenstephan räumt bei den Australian International Beer Awards ab

Australien ist ein besonderes Pflaster für die Brauerei Weihenstephan. Nicht nur ist es für die Brauer ein wichtiger Absatzmarkt, auch bei den renommierten Australian International Beer Awards, organisiert von Melbourne Royal, gibt es jährlich Auszeichnungen. In diesem Jahr wurde Weihenstephan eine besondere Ehre zuteil: den Titel als „Champion Large International Brewery“.

Dieser Titel ist nicht leicht verdient: Dafür müssen die eingereichten Biere auch von einem internationalen Experten-Panel ausgezeichnet werden – und das ist in großem Maße geschehen. Ganze acht Medaillen dürfen die Bayern sich nun umhängen, mehr als alle anderen Bewerber. Das ist nicht selbstverständlich: Schließlich müssen die Biere der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan erst einmal den langen Weg zur Verkostung nach Australien antreten. „Es ist ein großer Verdienst unserer Brauerinnen und Brauer, dass die Qualität so stabil ist“, zeigt sich Prof. Dr. Josef Schrädler stolz. Auf dem mehrwöchigen Seeweg nach Down Under bleiben die Weihenstephaner Biere geschmacklich unberührt – ein Garant für den Erfolg bei den Awards vor Ort. Es zeigt sich, dass die Qualitätskontrolle funktioniert: In jedem einzelnen Schritt des Brauprozesses testet das Team rund um den Technischen Leiter Tobias Zollo die Beschaffenheit der Biere – bis hin zum finalen Tasting. Denn: „Uns ist wichtig, dass kein Bier das Haus verlässt, das wir vorher nicht verkostet haben.“ So könne man sicherstellen, dass die Weihenstephaner Biere überall auf der Welt ihren charakteristischen Geschmack beibehalten.

Exportleiter Marcus Englet führt aus: „Acht Medaillen ist eine herausragende Leistung. Zudem aber auch den Titel als beste große internationale Brauerei zu erhalten, macht uns sprachlos! In wenigen Wochen dürfen wir hier in Weihenstephan unsere Importeure aus aller Welt zur großen Konferenz begrüßen – diese Auszeichnung ist der perfekte Willkommensgruß.“

Ausgezeichnet wurden folgende Biere:

  • Gold: Vitus (Flasche), Kristallweißbier (Flasche)
  • Silber: Original Helles (Fass und Flasche), Kristallweißbier (Fass), Kellerbier (Flasche), Hefeweißbier Dunkel (Flasche)
  • Bronze: Hefeweißbier (Flasche)

Coopers Brewery – Best Extra Stout

Coopers ist Australiens älteste Brauerei in Familienbesitz und befindet sich in Südaustralien. Seit sechs Generationen ist die Familie Hüter eines stolzen Vermächtnisses, das 1862 begann, als Thomas Cooper seine erste Charge Bier braute. Die Leidenschaft für das Brauen hat die Familie zusammengehalten und sie durch Wirtschaftsrezessionen, Kriege, staatliche Auflagen, wechselnde Geschmacksrichtungen und das gelegentliche feindliche Übernahmeangebot hindurch unterstützt.

Inzwischen werden Coopers‘ Biere und Stouts auf der ganzen Welt genossen, und diese Biere werden immer noch nach denselben traditionellen Brauweisen wie durch Thomas Coopers hergestellt. Wenn die Brauerei also sagt, handgemacht von der Familie Cooper, dann meint sie das auch so.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas. Die gemischtporige mittelbraune Schaumkrone ist nur klein und sie fällt auch schnell in sich zusammen. An der Optik könnten die Australier durchaus noch etwas optimieren.

Aber das Aroma gefällt mir schon besser. Düfte nach Espresso und dunkler Schokolade, nach Pumpernickel, Lakritz und gerösteten Haselnüssen steigen mir in die Nase.

Der Antrunk ist süß und aufgrund der gut dosierten und sehr feinperligen Kohlensäure angenehm frisch. Auf der Zunge mischen sich die süßen und bitteren Eindrücke und der Geschmack nach Pumpernickel kommt in den Vordergrund. Das Mundgefühl ist voll und rund. Fast macht das Bier im Mund einen dickflüssigen Eindruck. Auch der Abgang ist leicht bitter, die Süße bleibt und die Geschmackseindrücke klingen lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerste, Hopfen (Pride of Ringwood), Hefe

Alkoholgehalt:

6,3 % Vol.

Bittereinheiten:

40 IBU

Farbe:

180 EBC

Brauerei:

Coopers Brewery Ltd.
461 South Road
Regency Park, S.A.
Australien
https://coopers.com.au/

Weihenstephaner Brauerei räumt bei den Australian International Beer Awards ab

Zum fünften Mal in Folge räumte das Weihenstephaner Kristallweißbier bei den Australian International Beer Awards (AIBA) in Melbourne die Goldmedaille ab. Insgesamt regnete es Edelmetall für die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan: Zehn Medaillen konnte die Brauerei am Ende der Gewinner-Bekanntgabe zählen.

Das Weihenstephaner Kristallweißbier hat bei den AIBA gewonnen – und erhielt die Goldmedaille in der Kategorie „German Style Kristal“. Aber: Nicht nur das Kristallweißbier im Fass wurde zur Bewertung eingereicht, auch aus der Flasche wurde es getestet. Dafür gab es noch zusätzlich die Silbermedaille. Für dieses Bier ist das ein weiterer Höhepunkt in der langen Erfolgsgeschichte bei den AIBA. Seit 2005 wird das goldgelbe, fein perlende und glanzfeine Weißbier jährlich ausgezeichnet. Das Kristallweißbier überzeugte vor allem mit seinem feinen Aroma und dem ausgewogenen Körper.

Doch nicht nur das Kristallweißbier kam aufs Treppchen: Das Weihenstephaner Hefeweißbier durfte sich gleich über zwei Silbermedaillen – einmal Flasche, einmal Fass – freuen. Das Hefeweißbier Dunkel und der Weizenbock Vitus (beide Flasche) erhielten ebenfalls Silber, das Original Helle (Fass), das Pils (Fass und Flasche) sowie das Hefeweißbier Alkoholfrei landeten mit Bronze auch noch auf dem Podest.

„Wir sind jedes Jahr auf die Auswertungen bei den AIBA gespannt. Umso mehr freuen wir uns, wenn die exzellente Arbeit unserer Brauer in diesem Maße anerkannt wird“, so Tobias Zollo, 1. Braumeister der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan.

Die AIBA wurden vor 27 Jahren zum ersten Mal auf internationaler Ebene ausgetragen, um der Vielfalt der Bierstile und Geschmacksrichtungen eine öffentliche Plattform zu bieten. Heute ist es der größte, jährlich stattfindende Bierwettbewerb der Welt, mit einer Rekordteilnahme von 2.594 weltweit eingereichten Bieren von 402 Brauereien aus 26 Ländern.

Forscher brauen Bier mit 220 Jahre alter Hefe

Nicht nur Hopfen und Malz bringen das Aroma ins Bier, sondern auch die Hefe hat einen entscheidenden Einfluss auf das Aromaprofil des fertigen Produkts. Daher wundert es mich etwas, dass fast immer nur zwischen ober- und untergäriger Hefe unterschieden wird, selbst bei Craft Beer, bei dem häufig die Rohstoffe genau angegeben werden. Weniger wundert es mich, dass verschiedene Forscher auf der ganzen Welt nach alten und neuen Hefen suchen, die für das Brauen geeignet sind. Wie das Onlinemagazin allscienceglobe.com berichtet, haben jetzt Forscher mit Hefe ein Bier gebraut. Die Flasche ist 220 Jahre alt und wurde in einem der frühesten Schiffswracks Australiens gefunden. Ziel des Experiments war, ein neues, modernes Bier mit dem charakteristischen Geschmack eines Biers aus des 18. Jahrhunderts zu schaffen.

Die Hefe wurde aus dem Inhalt einer Flasche Bier gewonnen, die aus dem Wrack der Sydney Cove stammt, einem britischen Handelsschiff, das 1797 in einem Sturm in der Nähe der Insel Tasmanien vor der Südküste Australiens auf dem Weg von Kalkutta gefangen wurde in die Gefängniskolonie in Port Jackson, jetzt die Stadt Sydney. Die Crew der Sydney Cove überlebte, indem sie das sinkende Schiff auf einer kleinen Insel vor dem Norden von Tasmanien verankerte, die heute Preservation Island genannt wird und Teil der Inspiration für den Namen des nachgebildeten Biers ist: Preservation Ale.

Das Ergebnis des Experiments ist ein mild schmeckendes Bier, das nach einem traditionellen Rezept gebraut wurde, und die Forscher sagen, dass es einen ausgeprägten Geschmack hat.

„Es hat einen ziemlich süßen Geschmack – einige Leute haben es als fast Apfelwein oder frischen Geschmack beschrieben – der von der Hefe kommt“, sagte Projektleiter David Thurrowgood, Konservator und Chemiker im Queen Victoria Museum in Launceston in Tasmanien.

Die Forscher entdeckten auch einen historischen Bericht über ein berühmtes englisches Bier aus der Zeit, die für seinen süßen, Apfelwein ähnlichen Geschmack bekannt war, ähnlich dem Bier, das aus der wiederbelebten Hefe gebraut wurde.

„Das war eine ziemliche Überraschung, aber nachdem wir diese Referenz gefunden hatten und diesen besonderen Geschmack im Bier haben … zeigte sich, dass das Bier zu der Zeit, die wir gerade erst wiederentdecken, tatsächlich einen unverwechselbaren Geschmack hatte“, erzählte Thurrowgood Live-Wissenschaft.

Wir werden leider noch eine Weile warten müssen, bis wir den 220 Jahre alten Geschmack kennenlernen können: Thurrowgood sagte, dass mehrere Brauereien daran interessiert sind, Preservation Ale zu vermarkten, aber bisher besteht der gesamte Lagerbestand aus ein paar Flaschen, die für seine Forschung gebraut werden.

Bier an Bord

Die Hefe, die verwendet wurde, um das nachgebildete Bier zu brauen, wurde aus Proben von einer der 26 Bierflaschen gezüchtet, die während der Ausgrabungen durch Meeresarchäologen in den 1990er Jahren im Laderaum des Sydney Cove-Wracks gefunden wurden.

Eine einzige ungeöffnete Flasche aus dem Wrack genießt jetzt im Queen Victoria Museum den Ehrenplatz als älteste Bierflasche der Welt – Platz 2 belegt eine 133 Jahre alte Flasche Lagerbier im Carlsberg Museum in Dänemark, sagte Thurrowgood.

DNA-Tests zeigen, dass die verschleppten Hefen mit Hefearten verwandt sind, die in den Trappistenbieren in europäischen Klöstern gebraut werden. Thurrowgood vermutet, dass die Flaschen ein Premium-Bier enthielten, das aus England für Offiziere in Port Jackson exportiert wurde.

An Bord des gestrandeten Schiffs fanden sich auch mehrere Fässer mit billigerem Bier für den Massenkonsum, sagten die Forscher.

Die Wissenschaftler aus Australien, Belgien, Frankreich und Deutschland haben fünf verschiedene Arten von Hefen aus der Bierflasche sowie verschiedene Arten von Bakterien wiederbelebt, die seltene Informationen über die Mikroorganismen in menschlichen Diäten aus einer Zeit vor der industriellen Revolution in Europa liefern werden.

Die Zukunft von Preservation Ale steht aktuell im Mittelpunkt kommerzieller Diskussionen, von denen die Forscher hoffen, dass sie Einnahmen generieren werden, mit denen sie die bedeutende Sammlung von Funden aus dem Sydney Cove Wrack und den Camps der Überlebenden auf der Preservation Island zu erhalten können.

Thurrowgood fügte hinzu, dass zu den Möglichkeiten gehören, eine Minibrauerei in den historischen Museumsgebäuden in Launceston einzurichten oder ein Homebrew-Bier auf der Grundlage der Hefestämme aus dem 18. Jahrhundert zu schaffen.

Australier braut Bier mit 220 Jahre alter Hefe

In Zusammenarbeit mit dem Queen Victoria Museum auf der Insel Tasmanien hat die Craft-Beer-Marke James Squire ein Bier hergestellt, das auf 220 Jahre alter Hefe basiert. Die Zutat wurde im Jahr 1977 in einem Schiffswrack vor der australischen Küste geborgen, wo es knapp 200 Jahre auf gut versteckt auf ihre Wiederentdeckung gewartet hat.

An Bord der „Sydney Cove“, wie das Schiff heißt, befanden sich die ältesten Flaschen Bier, die jemals entdeckt wurden. Bislang standen sie im Museum. Allerdings hat es ein Team aus Museumsmitarbeitern, Brauern und Winzern geschafft, den Hefestamm dieses Ur-Bieres zu isolieren, sodass man ihn als Zutat für neue Biere verwenden kann.

Das Ergebnis dieses Vorhabens nennt sich „The Wreck Preservation Ale“ und soll nach schwarzer Johannisbeere und Gewürzen schmecken, ein wenig wie belgische Trappistenbiere. Zu kaufen ist es allerdings zunächst nur in Australien.

Quelle: noizz.de