Archiv der Kategorie: Biertest

Hildesheimer Braumanufaktur – Coffee Porter

Ich glaube, es gibt keinen Craft-Brauer mit einer Kaffeerösterei in der Nähe, der etwas auf sich hält und der noch kein Coffee Porter gebraut hat. Häufig kommen dabei wirklich gute Ergebnisse zustande, denn der Kaffee verträgt sich hervorragend mit einem dunklen und malzbetonten Bier wie dem Porter. Es ist daher auch wenig verwunderlich, dass auch die Hildesheimer Braumanufaktur sich mit der Rösterei Dreielf zusammengeschlossen hat, um das Bier zu brauen, das ich jetzt verkosten werde.

Sehr dunkel bernsteinfarben ist das Bier, das ins Glas fließt und dabei eine recht kleine haselnussbraune Schaumkrone bildet, die aber lange erhalten bleibt.

Düfte nach Kaffee und Vanille, nach Lakritz und Kandis steigen mir in die Nase. Entgegen meiner Erwartung kommt das Malz nicht in den Vordergrund. Aber das Aroma macht trotzdem Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk kommt mit der stiltypischen Süße und er besticht durch die sehr feinperlige Kohlensäure. Auch auf der Zunge steht der Kaffee im Vordergrund. Ich hätte eigentlich erwartet, dass der Malzkörper des Bieres dominiert und dabei vom Kaffee unterstützt wird. Jetzt wirkt das Bier auf mich nicht so ausgewogen wie ich es erwartet habe. Das ist aber wohl mein persönlicher Geschmack und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir das Bier nicht gefällt. Besonders die leichte und freundliche Bittere, die jetzt zum Vorschein kommt, ist mir sehr sympathisch. Außerdem wundere ich mich etwas über das überraschend schlanke Mundgefühl, das aber trotzdem weich wirkt. In der Kehle werden der Kaffeegeschmack und die Bittere kräftiger und sie klingen sehr lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Kaffee, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

5,3 % Vol.

Brauerei:

Hildesheimer Braumanufaktur
Jan Pfeiffer & Malte Feldmann GbR
Goslaursche Landstr. 15
31135 Hildesheim

in Zusammenarbeit mit

Dreielf Rösthandwerk
Bördestr. 2
31135 Hildesheim

Browar Amber – Po Godzinach Session Cold IPA

Die Brauerei Browar Amber befindet sich in Bielkówko bei Gdańsk in Pommern, Polen. Gegründet wurde sie im Jahr 1993 und im November 1994 kam sie mit dem ersten Bier (Amber Green Lager) auf den Markt. Es handelt sich bis heute um eine familiengeführte Brauerei, unabhängig und mit starker regionaler Verankerung. Das Unternehmen kultiviert eigene Gerstenanbauflächen, eine eigene Hefestationsvermehrung und eigene Wasserquellen.

Browar Amber bietet verschiedene Marken und Bierlinien an, darunter Premium-Lager, traditionelle Sorten und seit 2015 die spezielle Serie „Po Godzinach“ (übersetzt: „Nach Stunden“) für experimentellere und spezielle Bierstile. In diese Serie gehört auch das Po Godzinach, ein Session Cold IPA, das jetzt vor mir steht.

Das Session Cold IPA zielt offenbar darauf ab, ein IPA-Erlebnis mit Hopfenpower zu liefern, ohne dass der Körper, die Süße oder der Alkohol das Trinkerlebnis dominieren. Die „Session“-Komponente bedeutet, dass es relativ „leicht“ und gut trinkbar ist. Durch Verwendung von Lagerhefe und kühler Gärung bekommt es eine sauberere Hopfenaromatik und weniger fruchtige Ester, also eher ein klarer, knackiger Charakter. Aus diesem Grund ist auch die Bezeichnung IPA in meinen Augen irreführend, da durch die Verwendung von Lagerhefe eigentlich ein IPL (India Pale Lager) entstanden ist. Aber gut, beginne ich jetzt mit der Verkostung.

Gold-orangefarben und hefetrüb fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine gemischtporige weiße Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. An der Optik dieses Bieres gibt es nichts auszusetzen.

Hopfenaromen stehen im Mittelpunkt des Aromas. Düfte nach Grapefruit steigen mir in die Nase, abgerundet durch blumige und florale Noten, abgerundet durch den Geruch von Harz. Das Aroma ist damit angenehm hopfig, aber ohne Überladung. Auf jeden Fall macht dieses Aroma Lust auf den ersten Schluck.

Der erste Eindruck ist, dass das Bier überraschend trocken ist und eine sehr feinperlige Kohlensäure mitbringt. Auf der Zunge entwickelt sich eine kräftige fruchtige Bittere mit einem vollen Mundgefühl, obwohl die Süße weiter nachlässt. Auch die Süffigkeit des Bieres leidet unter der Trockenheit nicht. In der Kehle wird die Bittere noch kräftiger, wo sie lange nachklingt.

Das Bier ist erfrischend und damit ein prima Dustlöscher an heißen Sommertagen, der den Konsumenten nicht gleich „abschießt“.

Alkoholgehalt:

5,5 % Vol.

Stammwürze:

Etwa 12,1° Plato

Farbe:

10 EBC

Brauerei:

Brunona Gregorkiewicza 1
83-050 Bielkówko (Kolbudy)
Polen
www.browar-amber.pl

De Dochter van de Korenaar – Embrasse Peated

Ich habe mal spaßeshalber verschiedene Übersetzer im Internet abgefragt, was denn wohl die deutsche Übersetzung von Korenaar ist. Und ich muss sagen, dass die Ergebnisse verblüffend waren. Von Spatz über Weizenähre und Maisähre (ein besonders schöner Versuch, wo doch Mais gar keine Ähren ausbildet; da war offensichtlich künstliche Intelligenz im Spiel) bis hin zum nicht übersetzbaren Namenswort war alles dabei. Aber das nur mal so nebenbei. Kommen wir zum Thema.

Die Brauerei De Dochter van de Korenaar ist ein wahres Juwel in der belgischen Bierszene und steht exemplarisch für handwerkliche Braukunst, Innovationsfreude und Leidenschaft. Gelegen im malerischen Ort Baarle-Hertog an der belgisch-niederländischen Grenze, umgeben von Feldern und grüner Natur, hat sich diese Familienbrauerei seit ihrer Gründung einen festen Platz unter Bierliebhabern in ganz Europa erarbeitet.

Aber auch die Bedeutung des Namens dieses Bieres erschließt sich nicht sofort. Der Begriff „peated“ bedeutet auf Deutsch „getorft“. Dies bezieht sich auf Whisky, dessen Gerste über Torfrauch getrocknet wurde, was dem Getränk einen charakteristischen Geschmack verleiht.

Und was hat das alles mit diesem Bier zu tun? Es wird etwa ein Jahr lang in einem Blend aus Islay Whiskyfässern fassgereift. Die Brauer verwenden die Fässer nur einmal, um die maximalen Noten des Holzes und des Whiskys herauszuholen. Daher können Sie davon ausgehen, dass Sie ein fantastisches dunkles, torfiges Bier bekommen. Ob das auch stimmt, will ich jetzt feststellen.

Blickdicht schwarz fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine haselnussbraune feinporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Ein Bier wie gemalt.

Das Bier duftet nach Espresso und Torf, nach Whiskey und Holz, abgerundet durch einen Hauch Lakritz. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine stiltypische Süße sowie eine feinperlige Kohlensäure aus. Auf der Zunge gesellt sich eine passende Bittere zur Süße und auch die anderen Aromen spiegeln sich auf der Zunge wider. Der Alkohol reizt die Zunge leicht, was aber gut zu den Aromen passt und daher nicht störend ist. Das Mundgefühl ist weich und voll. In der Kehle ist das Bier überraschend mild und vor allem die Rauchnoten des Torfes klingen lange nach.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizenmalz, Roggenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

9 % Vol.

Bittereinheiten:

46 IBU

Empfohlene Genusstemperatur:

8° – 10° Celsius

Foodpairing:

Kräftiger Käse, Wildgerichte

Brauerei:

De Dochter van de Korenaar
Oordeelstraat 3B
2387 Baarle-Hertog
Belgien

Maisel & Friends – Hoplander Krush

Hoplander ist eine exklusive Serie mit Sondersuden von Maisel & Friends (Brauerei Gebrüder Maisel, Bayreuth) in Kooperation mit dem Hopfenhändler BarthHaas. Jährlich widmet sich ein Bier dieser Reihe einem einzigen Hopfen, damit dessen Aroma unbeeinflusst von anderen Sorten voll zur Geltung kommen kann. Bei der derzeitigen Edition dreht sich alles um den amerikanischen Hopfen Krush™, von dem der Anbieter verspricht, dass er ein echter Aromakicker ist: intensiv, süß und fruchtig.

Hell goldfarben und gefiltert präsentiert sich das Bier im Glas. Die weiße Schaumkrone fällt anfangs schnell in sich zusammen, aber ein Rest bleibt lange erhalten.

Das Bier duftet nach frischer Orange, nach Ananas, Mango und Grapefruit, abgerundet durch Zitrusschalen und aus dem Hintergrund etwas Harz.

Der Antrunk ist frisch und spritzig, geprägt auch durch eine angenehme Malzsüße. Auf der Zunge dominieren die fruchtigen Aromen, die jetzt auch durch den Duft nach Kiefernnadeln unterstützt werden. Eine kräftige und dabei freundliche Bittere sorgen für Vollmundigkeit. Gleichzeitig wird das Bier trockener. Richtig trocken wird das Bier aber erst in der Kehle. Zusätzlich kommt das Harz stärker zum Tragen und unterstützt die fruchtige Bittere, die sehr lange nachklingt.

Ich hätte nicht erwartet, dass bei einem Single Hop eine so vielseitige Fruchtigkeit entstehen kann. Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich schnell mit diesem Bier einzudecken, denn wie immer gilt: wenn weg, dann weg.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen (Krush™), Hefe

Alkoholgehalt:

5,9 % Vol.

Stammwürze:

13,30° Plato

Brauerei:

Gebr. Maisel GmbH & Co. KG
Hindenburgstr. 9
95445 Bayreuth
www.maiselandfriends.com

Haacht – Super 8 Flandrien

Die Brouwerij Haacht ist eine traditionsreiche belgische Familienbrauerei, beheimatet im flandrischen Boortmeerbeek. Mit der Super 8–Reihe möchte die Brauerei eine moderne Bierfamilie schaffen, die Klassiker neu interpretiert. Anfang 2018 wurde die Linie um das Super 8 Flandrien erweitert, das jetzt endlich seinen Weg zu mir gefunden hat. Der Name ehrt die berühmten „Flandriens“, die unermüdlichen Radprofis aus Flandern. Wie die Radprofis hat auch dieses Bier bereits einige Preise errungen: Gold (IBC 2020), Silber (2022, 2023) und last but not least Bronze (2021) bei der International Beer Challenge.

Hell goldfarben und kristallklar präsentiert sich das Bier im Glas. Die feinporige schneeweiße Schaumkrone fällt anfangs schnell in sich zusammen, ein Rest bleibt aber sehr lange erhalten.

Das Bier duftet nach Brotkruste, dazu nach Eichenholz und Vanille, abgerundet durch Koriander und frische Hopfennoten.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine sehr feinperlige und doch kräftige Kohlensäure sowie eine zurückhaltende Süße aus. Auf der Zunge kommt der Geschmack der Eiche in den Vordergrund, unterstützt durch die frischen floralen Hopfenaromen. Die Malzsüße und der Vanillegeschmack sorgen für ein weiches und schweres Mundgefühl. In der Kehle dominiert die Bittere, die auch sehr lange nachklingt.

Trotz des intensiven Geschmacks ist das Bier angenehm süffig. Wenn ich das Bier mit einem Wort beschreiben sollte, würde ich es elegant nennen.

Alkoholgehalt:

6,4 % Vol.

Foodpairing:

Weißes Fischfilet (z. B. Kabeljau), Geflügel, reifer Käse

Brauerei:

Haacht Brewery
Provinciesteenweg 28
3190 Boortmeerbeek
Belgien
www.haacht.com

Hildesheimer Braumanufaktur – Sportinator

Die Hildesheimer Braumanufaktur wurde im Jahr 2016 in einem umgebauten Wasserwerk am Stadtrand von Hildesheim gegründet. An die ursprüngliche Verwendung erinnern die alten Gebäude wie auch der sehr große Garten, der als Biergarten und bei sommerlichen Veranstaltungen Verwendung findet. Jan und Malte pflegen in ihrem Unternehmen sowohl die traditionelle Braukunst als auch kreative Bierinnovationen, letztere häufig unter dem Namen Funk Soul Brewers. Unter diesem Label ist auch der Sportinator entstanden, ein Weizen-Doppelbock, der jetzt vor mir steht und auf seine Verkostung wartet.

Bernsteinfarben und opalisierend präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone ist eher dürftig und fällt auch anfangs schnell in sich zusammen, aber ein Rest bleibt lange erhalten.

Das Bier duftet nach Banane und Trockenfrüchten. Die Hefe sorgt für den Duft nach Biskuitteig und auch die 7,8 Volumenprozent Alkohol steigen mir in die Nase und sorgen für einen Duft, der likörartig anmutet oder auch an Rumtopf erinnert. Auf jeden Fall macht das richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk ist stiltypisch süß und intensiv, dabei aber auch spritzig. Auf der Zunge dominiert die Fruchtigkeit, die mich an Banane und Vanille denken lässt, aber auch der Rumtopf kommt zum Tragen. Dazu kommt eine angenehme und gut auf die Süße abgestimmte Bittere. Dem Bierstil entsprechend ist das Mundgefühl recht schwer. Der Alkohol wärmt und brennt leicht auf der Zunge. In der Kehle ist das Bier überraschend mild mit kurzem Nachklang.

Auch wenn mir der Sportinator ausnehmend gut gefällt, frage ich mich doch, ob Jan und Malte nicht eventuell etwas übertrieben haben, als sie den Weizenbock so kräftig gemacht haben. Aber das ist mein persönlicher Geschmack.

Zutaten:

Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe

Alkoholgehalt:

7,8 % Vol.

Farbe:

16 EBC

Brauerei:

Hildesheimer Braumanufaktur (Funk Soul Brewers)
Goslarsche Landstraße 15
31135 Hildesheim
www.hildesheimer-braumanufaktur.de

Browar Fortuna – Miłosław & Makłowicz ArcyIPA

Bevor ich mit der Beschreibung dieses Bieres beginne, möchte ich einige Worte über Lidl loswerden. Es ist schon etwa ein halbes Jahrzehnt her, als Lidl ab und an Biere aus dem Vereinten Königreich und aus Frankreich anbot. Diese Biere haben mir wirklich gut gefallen und haben mich immer wieder zum Einkaufen zu Lidl gelockt. Offensichtlich haben die Biere aber die Gewinnvorstellungen von Lidl nicht erfüllt, so dass ich seit etwa fünf Jahren kein Angebot mehr gesehen habe (wobei ich aber zugeben muss, dass mich die Prospekte von Lidl hier in Diekholzen nur sporadisch erreichen). Anders ist das Polen. Bei meinem letzten Besuch in Polen war ich in einem Lidl-Markt in einer Kleinstadt und war erstaunt über die Auswahl unterschiedlicher Biere. Das würde ich mir auch in Deutschland wünschen. Aber kommen wir zur Brauerei und zu deren Bier.

Die Browar Fortuna, Heimat der Marke Miłosław, liegt in der Kleinstadt Miłosław in der Woiwodschaft Großpolen. Ihre Wurzeln reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Heute verbindet die Brauerei Tradition mit Innovation: Neben klassischen Lager- und Pils-Bieren stehen moderne Interpretationen wie Pale Ales oder IPAs im Fokus. Besonders die Miłosław-Linie richtet sich an Bierfreunde, die Wert auf handwerkliche Qualität und charakterstarke Aromen legen. Kooperationen mit bekannten Persönlichkeiten – etwa mit dem Kulinarik-Experten Robert Makłowicz – zeigen den Anspruch der Brauerei, Braukunst und Genusskultur kreativ zu verbinden.

Golden und mit kräftiger Hefetrübung fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine kleine gemischtporige Schaumkrone, die aber sehr lange erhalten bleibt.

Frische Mandarinenaromen prägen das Bouquet, begleitet von tropischen Früchten wie Ananas, Zitrusnoten und einer feinen, weinähnlichen Nuance durch Hallertau Blanc.

Der Antrunk ist leicht und spritzig, mit sanfter Malzsüße und deutlicher Fruchtigkeit. Die Kombination aus Hopfen und Mandarinensaft sorgt für eine lebendige, frische Aromatik und die Kohlensäure für eine angenehme Spritzigkeit. Dazu gesellt sich eine dezente fruchtige Bittere, wobei das Bier immer spritzig und frisch bleibt. Dafür sorgt auch ein Hauch von Holunderblüten. Der Einsatz von Haferflocken und Weizen verleiht dem Körper eine weiche Textur sowie ein schlankes Mundgefühl. In der Kehle ist das Bier harmonisch und ausgewogen, mit einer sehr lange angenehm nachklingenden Bitterkeit und fruchtigen Akzenten.

Das ArcyIPA ist ein erfrischendes, modernes Bier, das sich durch Balance und aromatische Tiefe auszeichnet. Es vereint Fruchtigkeit, Trinkfreude und eine elegante Bitterkeit – perfekt für alle, die ein leichtes, aber charaktervolles IPA und die perfekte Bierbegleitung für milde Curries oder ein gegrilltes Fischfilet suchen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Weizen, Haferflocken, Hopfen (u. a. Hallertau Blanc, Elixir, Mandarina Bavaria, polnische Sorten), Hefe, Mandarinensaft

Alkoholgehalt:

4,2 % Vol.

Stammwürze:

12,2° Plato

Farbe:

8 EBC

Brauerei:

Browar Fortuna Sp. z o.o.
ul. Browarna 17
62-320 Miłosław
Polen
www.browarfortuna.pl

Mashsee – Blaufrei

Alkoholfreie Biere haben in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen – doch nicht jedes überzeugt geschmacklich. Mit Blaufrei ist der Mashsee Brauerei aus Hannover ein echter Coup gelungen: Ein alkoholfreies Lager, das verspricht, vollmundig und aromatisch daherzukommen. Das Bier hat auch schon Experten überzeugt, als es beim European Beer Star 2024 mit der Silbermedaille in der Kategorie „New-Style Non-Alcoholic Lager“ ausgezeichnet wurde. Jetzt will ich feststellen, ob diese Auszeichnung zu Recht vergeben wurde.

Zitronengelb und hefetrüb fließt das Bier ins Glas. Dabei bildet sich eine voluminöse feinporige Schaumkrone, die sehr lange erhalten bleibt. Gegen die Optik des Blaufrei lässt sich nichts einwenden.

Das Bier duftet nach Biskuitteig mit Zitrusfrüchten, Holunderblüten und Zitronenschale.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine angenehme Spritzigkeit sowie eine zurückhaltende Malzsüße aus. Auf der Zunge ist das Bier extrem fruchtig, wobei Zitrusfrüchte, Zitronenschale und Holunderblüten im Mittelpunkt stehen. Das schlanke Mundgefühl passt gut zu einem alkoholfreien Bier. Die gut ausgewogene Bittere erinnert an Zitronenkerne. In der Kehle wird die Bittere kräftiger, wo sie zusammen mit der Fruchtigkeit sehr lange nachklingt.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz (Pilsner Malz, Karamellmalz, Sauermalz), Hopfen (Zamba, Sabro), Hefe

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Stammwürze:

6,7° Plato

Bittereinheit:

25 IBU

Farbe:

4 EBC

Brauerei:

Mashsee Brauerei GmbH & Co. KG
Am Eisenwerk 17
30519 Hannover
www.mashsee.de

Bayreuther Brauhaus – Hell Alkoholfrei

Auch wenn die ersten alkoholfreien Biere noch wie gewollt und nicht gekonnt wirkten, bedeutet alkoholfreies Bier heute häufig keinen Verzicht mehr. Da wollte selbstverständlich auch das Bayreuther Brauhaus nicht außen vor sein und hat seit dem 1, Juli 2025 ein eigenes alkoholfreies Helles im Angebot. Jetzt steht das Bier vor mir und wartet auf seine Verkostung.

Hell, gefiltert und mit einer voluminösen sahnigen Schaumkrone präsentiert sich das Bier im Glas. Die Schaumkrone bleibt sehr lange erhalten. Damit macht das Bier optisch einen sehr guten Eindruck.

Das Bier duftet nach hellem Malz, abgerundet durch einige würzige Noten.

Der Antrunk ist spritzig und mit einer angenehmen Malzsüße. Auf der Zunge zeigt sich dann anhand der süßen Noten des Malzes im Zusammenspiel mit der leichten Bitteren des Hopfens, dass das Bayreuther Hell alkoholfrei eindeutig ein Bier ist. Sicher – da der Alkohol fehlt, wirkt es etwas dünn, aber es schmeckt eindeutig wie Bier, nicht wie viele andere alkoholfreie Biere wie halb vergorene Würze. In der Kehle ist das Bier mild mit einer leichten Bitteren, die trotzdem lange nachklingt. Auch das Malz ist noch einige Zeit zu schmecken.

Auch wenn ich nach wie vor einige Vorurteile gegen alkoholfreie Biere hege und in diesem Zusammenhang ganz besonders gegen alkoholfreie Helle, kann ich mir doch vorstellen, dieses Bier noch einmal zu kaufen und zu trinken, insbesondere an warmen Sommertagen. Für meinen Geschmack ist es das beste alkoholfreie Bier, das bisher in Bayreuth gebraut wurde.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Gärungskohlensäure, Hopfen

Alkoholgehalt:       

< 0,5 % Vol.

Stammwürze:        

6,8° Plato

Bittereinheiten:

17 IBU

Farbe:

5 EBC

Brauerei:

Bayreuther Bierbrauerei AG
Hindenburgstraße 9
95445 Bayreuth
www.bayreuther-bier.de

Altenauer Brauerei – Altenauer Freiheit

Altenau ist eine Kleinstadt im Oberharz. Sie recht romantisch, aber auch etwas aus der Zeit gefallen. Dort ist die Altenauer Brauerei beheimatet. Die kleine Brauerei in Altenau blickt auf eine lange Geschichte zurück und arbeitet mit handwerklichen Methoden. Von dort stammen einige Biere, die zwar wirklich gut gelungen sind, bei denen ich aber jegliche Originalität vermisse. Sehr schön, um sie zum Essen zu trinken oder auch im Biergarten, aber halt ohne Überraschungen und Originalität. Ich könnte also sagen, die Brauerei passt genau zu ihrer Heimat.

Von dort stammt das alkoholfreie Bier namens Freiheit, das ich vor Kurzem erstmals in einem Getränkemarkt gefunden habe. Der Name „Freiheit“ soll an die Vergangenheit und den unabhängigen Geist der Region erinnern.

Im Glas präsentiert sich Altenauer Freiheit mit ordentlich Schaum und einer ansprechenden Farbe.

Der Duft bietet malzige Noten und einige würzige Aromen des Hopfens. Damit erfüllt das Bier bis hierhin meine Erwartungen: solide, aber wenig überraschend.

Der Antrunk ist getreidig-süß und mit einer sehr kräftigen Kohlensäure. Auf der Zunge gesellt sich eine Bittere zur Süße, die mich nicht so richtig begeistern kann. Jetzt fehlen mir jegliche Fruchtigkeit und andere Aromen und das Mundgefühl ist sehr schlank. Die Bittere steht auch in der Kehle im Mittelpunkt, wo sie sehr lange nachklingt.

Das alkoholfreie Bier der Altenauer Brauerei kann mich nicht begeistern; im Gegensatz zu den anderen Bieren aus dem Oberharz enttäuscht es mich. Da hätten die Brauer wohl doch noch etwas mehr Zeit in die Entwicklung stecken sollen. Schade. Ansonsten ist die Brauerei mir sehr sympathisch. Allein der Fokus auf nachhaltige Produktion und regionale Rohstoffe, auf kurze Transportwege und der Bezug von Energie aus erneuerbaren Quellen können mich begeistern. Dennoch bleibt die Verbindung zur Landschaft des Harzes vor allem eine Frage der Identität – geschmacklich könnte das Bier mehr Bezug zur Region aufzeigen.

Zutaten:

Wasser, Gerstenmalz, Hopfen

Alkoholgehalt:

< 0,5 % Vol.

Bittereinheiten:

22 IBU

Farbe:

6 EBC

Brauerei:

Altenauer Brauerei GmbH
Breite Str. 29
38707 Altenau
www.altenauer-brauerei.de