Ein starkes, reichhaltig-malziges Ale mit fruchtigen oder hopfigen Akzenten. Es ist vollmundig, wärmend und gilt als klassisches Winterbier.
Das Aroma ist sehr malzbetont, oft mit Karamell- oder Toffeetönen, begleitet von brotigen und röstigen Noten. Häufig zeigt er fruchtige Anklänge von dunklen oder getrockneten Früchten. Hopfenaromen können von mild bis deutlich reichen, meist blumig, erdig oder marmeladig. Alkohol ist wahrnehmbar, aber weich und rund. Mit zunehmender Reifung entwickeln sich sherry- oder portweinähnliche Nuancen.
In der Erscheinung reicht Barley Wine von goldenem Bernstein bis dunkelbraun, oft mit rubinroten Reflexen und klarer, brillanter Optik. Die Schaumkrone ist hell bis cremefarben, meist eher niedrig und wenig stabil.
Im Geschmack wirkt es reich und komplex malzig mit Karamell-, Toffee- oder Keksnoten, dazu mittel bis stark fruchtig. Hopfenbittere und -aromen variieren von dezent bis kräftig, typisch englisch geprägt. Die Balance kann malzbetont oder ausgewogen sein. Gereifte Versionen entwickeln oxidative und vinöse Nuancen, die zusätzliche Komplexität verleihen.
Das Mundgefühl ist voll, samtig und weich, oft mit spürbarer, aber angenehmer Alkoholwärme. Die Kohlensäure liegt im niedrigen bis moderaten Bereich.
Barley Wine gilt als das stärkste moderne englische Ale-Stil, dessen Charakter sich mit der Lagerung deutlich verändert. Traditionell war es dunkel, bis 1951 mit dem „Gold Label“ erstmals eine helle Version auf den Markt kam. Seine Wurzeln liegen in den stärksten Burton Ales, erstmals 1872 als Barley Wine bezeichnet.
Typische Zutaten sind britische Pale-Ale- und Karamellmalze, in geringem Umfang dunkle Malze sowie Brauzucker. Eingesetzt werden englische Hopfen und obergärige Hefe.
Im Vergleich ist Barley Wine weniger hopfenbetont und bitter als American Barleywine, dafür malziger und fruchtiger. Er überschneidet sich teilweise mit Old Ale, zeigt aber weniger Alterungsnoten.
35–70 IBU , 16–44 EBC, 8–12 % Vol.
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