Das Belgian Dark Strong Ale ist ein dunkles, komplexes und sehr starkes belgisches Ale mit einer harmonischen Verbindung aus malziger Fülle, dunklen Fruchtnoten und würzigen Akzenten. Es wirkt reichhaltig, geschmeidig und gefährlich trinkbar.
Das Aroma zeigt eine intensive Mischung aus Malzreichtum und dunklen Früchten, ergänzt durch würzige Phenole und Alkohol. Die Malzbasis ist tief, brotig und leicht röstig, mit Noten von dunklem Karamell, jedoch ohne Röstmalzcharakter. Die Ester erinnern an Rosinen, Pflaumen, Datteln, Feigen oder Trockenfrüchte, während würzige Nuancen wie schwarzer Pfeffer oder Vanille dezent im Hintergrund mitschwingen. Alkoholnoten sind weich und blumig, nie scharf oder lösungsmittelartig. Hopfen tritt kaum hervor, kann aber leichte würzige oder florale Nuancen beitragen.
Optisch präsentiert sich das Bier in tiefem Amber bis kupferbraun mit einer großen, dichten, moussig-cremigen Schaumkrone in Creme- bis Hellbraun. Es ist meist klar.
Im Geschmack bietet es eine reiche, komplexe Malzigkeit, die jedoch nicht schwer wirkt. Die Aromen entsprechen weitgehend dem Duftprofil: malzbetont mit dunklen Früchten, würzigen Phenolen und weichem Alkohol. Der Abgang ist meist mäßig trocken bis trocken, kann aber auch leicht süß ausfallen. Die Bittere reicht von mittel-niedrig bis moderat, wobei Alkohol zusätzlich für Balance sorgt. Die Geschmacksvielfalt sollte harmonisch ineinanderfließen und kann durch Reifung an Tiefe gewinnen. Schwer oder sirupartig sollte der Abgang nicht sein.
Das Mundgefühl ist geprägt von hoher, aber nicht scharfer Kohlensäure, einer sanften, wahrnehmbaren Alkoholwärme und einem mittleren bis vollmundigen Körper mit cremiger Textur.
Auch als Belgian Quad bekannt, ist dieser Stil breiter interpretierbar als viele andere belgische Biere. Traditionelle Varianten sind eher trocken, moderne Beispiele hingegen oft süßer und voller. Manche Biere tragen die Bezeichnung Grand Cru, was mehr auf Qualität als auf einen eigenen Stil hinweist.
Historisch wurde der Stil kurz vor dem Zweiten Weltkrieg von Westvleteren eingeführt, später von Chimay und Rochefort übernommen. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts folgten weitere Kloster- und auch weltliche Brauereien.
Typische Zutaten sind belgische Hefen mit würzig-fruchtigem Charakter, einfache Malzschüttungen, ergänzt durch karamellisierte oder unraffinierte Zucker, die viel von der Komplexität erzeugen. Kontinentale Hopfen werden dezent eingesetzt, Gewürze sind unüblich.
Im Vergleich ähnelt er einem stärkeren Dubbel mit vollerem Körper und reicherem Malzcharakter, während er weniger hopfig und bitter als ein Tripel ist, aber ähnlich stark.
20 – 35 IBU, 24 – 44 EBC, 8,0 – 12,0 % Vol.
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