De Achelse Kluis – Superior Dark

Die Achelse Kluis, im belgischen Ort Hamont-Achel in der Region Limburg gelegen, war lange Zeit eine der bekannten Klosterbrauereien Belgiens. Ursprünglich stammt die Gemeinschaft aus dem 17. Jahrhundert: 1686 wurde aus einer kleinen Kapelle ein Kloster.

Der Braubeginn im eigentlichen Sinne liegt im 19. Jahrhundert: Ab 1850 wurde erstmals – unter Mönchen – Bier produziert. Später entwickelte sich die Abtei zur offiziellen Klosterbrauerei mit regelmäßiger Produktion. Nach einem langen Stillstand während des 20. Jahrhunderts — insbesondere durch den Ersten Weltkrieg und die Demontage der Brauanlage 1917 — wurde der Betrieb erst 1998 wieder aufgenommen. Unterstützt wurde der Neustart durch erfahrene Mönche anderer berühmter Abteien wie Westmalle Abbey oder Rochefort Abbey. Mit der Wiederaufnahme ab 1998 gehörte Achel zu den offiziell anerkannten Trappisten-Brauereien und trug das Siegel Authentic Trappist Product (ATP).

Das machte die Biere zu Teil der exklusiven Gruppe der Trappistenbiere, die weltweit einen besonderen Stellenwert genießen. Doch 2021 kam der Einschnitt: Die letzten Mönche verließen das Kloster – damit war die Voraussetzung für das Trappistensiegel nicht mehr gegeben.  In der Folge verkaufte man 2023 die Abtei an einen privaten Unternehmer, wodurch Achel offiziell keine Trappistenbrauerei mehr ist.

Trotzdem soll die Produktion unter Beibehaltung der Rezepte weitergehen. Der neue Besitzer plant, die Produktionsmenge von zuletzt etwa 5.000 Hektolitern pro Jahr zunächst auf 12.000 und mittelfristig sogar auf 40.000 Hektoliter auszubauen.

Vor dem Statusverlust gehörten zur Produktpalette Biere mit verschiedenen Alkoholstärken, klassifiziert meist nach „Blond“ und „Bruin“ sowie stärkeren „Extras“. Typische Bierlinien waren z. B. „Achel Blond 8°“, „Achel Bruin 8°“ und die „Extra“-Versionen mit rund 9,5 % Alkohol. Der Braustil blieb auch unter dem neuen Eigentümer grundsätzlich klassisch belgisch: obergärig, mit kräftiger Malzbasis und – je nach Variante – dunklem Charakter oder goldener Farbe. Auch nach dem Wegfall des Trappistensiegels wird betont, dass an den Rezepturen und dem generellen Braustandard festgehalten wird. Jetzt ist es aber genug der Vorrede, öffne ich die Flasche und schenke mir das Bier ein.

Im Glas präsentiert sich das Superior Dark in einem tiefen Dunkelbraun, das an Mahagoni erinnert. Die cremige, haselnussbraune Schaumkrone hält sich sehr lange.

In der Nase entfaltet sich ein komplexer Duft nach Karamell, braunem Zucker, Kakao und Trockenfrüchten wie Rosinen und Datteln. Dazu kommen feine Anklänge von Kakao, dunklem Holz und die typisch belgischen Hefewürzen, die dem Bier zusätzliche Tiefe verleihen. Das macht richtig Lust auf den ersten Schluck.

Der Antrunk zeichnet sich durch eine sehr feinperlige und trotzdem kräftige Kohlensäure aus, die dem Bier eine angenehme Spritzigkeit verleiht. Dazu kommt eine präsente und doch nicht dominante Malzsüße. Auf der Zunge zeigt sich die ganze Spannung zwischen dunklem Malz, fruchtigen Noten und einem Hauch dunkler Schokolade. Trotz seines kräftigen Alkoholgehalts wirkt das Superior Dark erstaunlich ausgewogen; die alkoholische Wärme ist spürbar, aber elegant eingebunden. Das Mundgefühl ist recht schwer und samtig-weich. In der Kehle dominieren bittere und süße Noten, nicht allzu intensiv und trotzdem langem Nachklang.

Kulinarisch ist das Achel Superior Dark ein vielseitiger Begleiter. Geschmorte Fleischgerichte wie Rinderbraten, Lammhaxe oder Wildragout harmonieren hervorragend mit der malzigen Tiefe. Auch kräftige Käsesorten wie alter Gouda oder Blauschimmelkäse passen wunderbar. Wer es süß mag, findet in Schokoladendesserts, Lebkuchen oder Fruchtkuchen ideale Partner für die warmen Aromen des Bieres.

Alkoholgehalt:

9,5 % Vol.

Bittereinheiten:

18 IBU

Farbe:

30 EBC

Brauerei:

De Achelse Kluis
de Kluis 1-A
3930 Hamont-Achel
Belgien
www.achelsekluis.be

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