Das Rebelse Strop, das jetzt vor mir steht, stammt aus der Brouwerij Roman in Oudenaarde. Bei diesem Bier haben sie die Brauer für den Einsatz von Brett entschieden. Diese hartnäckige Hefe sorgt dafür, dass sich das Bier im Laufe der Zeit weiter entwickelt. Zusammen mit der trockenen Hopfung, bei der der Hopfen in der Gärungsphase zugegeben wird, soll diese Eigenschaft dem Bier ein prächtiges Aroma und einen fantastischen Geschmack verleihen. Jetzt bin ich ja mal neugierig, ob das funktioniert hat.
Intensiv goldfarben und mit leichter Trübung fließt das Bier ins Glas und bildet dabei eine sehr große Schaumkrone. Obwohl der Schaum teilweise recht grobporig ist, bleibt er lange erhalten, so dass es an der Optik nichts auszusetzen gibt.
Das Aroma ist interessant. Einerseits kommt der Malzkörper zu seinem Recht, gleichzeitig steigen mir erdige Töne in die Nase und dann liefern die Milchsäurebakterien noch eine diffuse Fruchtigkeit. Damit macht das Aroma einen wirklich guten Eindruck und ich habe wirklich Lust auf den ersten Schluck.
Der Antrunk enthält überraschend viel Süße und dabei eine tolle Frische. Die Süße hätte ich bei dem Aroma nicht in dem Maße erwartet. Erst nachdem sich das Bier auf der Zunge verteilt hat, halten sich Säure und Süße die Waage. Offensichtlich habe ein bereits reiferes Bier erwischt, auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum erst in dreieinhalb Jahren erreicht wird. Bitter kann ich so gut wie garnicht feststellen. Trotzdem ist das Mundgefühl rund und voll. Im Abgang wird das Bier trockener, so dass die Säure stärker in den Vordergrund tritt. Und obwohl auch in der Kehle das Bitter eher zu erahnen als zu schmecken ist, klingt der Geschmack lange nach.
Dieses Bier kann ich zu Fischegerichten und Meeresfrüchten uneingeschränkt empfehlen, auch zu fruchtigen Desserts.
Alkoholgehalt:
6,9 % Vol.
Empfohlene Genusstemperatur:
6° – 8° Celcius
Brauerei:
Brouwerij Roman
Hauwaart 105
9700 Oudenaarde
Belgien
www.roman.be